Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
Vom Netzwerk:
Quader begann zu vibrieren, verfiel in immer schnellere Schwingungen und gab diese an den kristallinen Spiegel weiter.
    „Eines Tages, Europa lag in Schutt und Asche, beschloss ich meinen Machtbereich noch etwas auszubauen. Ich meine, warum auch nicht, schließlich boten sich die übrig gebliebenen Länder doch praktisch an.“ Seine gesprochenen Worte verkamen zu einem leisen Grollen. „Keine Stunde, nachdem wir in – sein – Land eingefallen waren, bestand meine stolze Armee nur mehr aus mir selbst und einer Schar unerschrockener Getreuer.“
    Im Zentrum des Spiegels materialisierte sich das Bild eines korpulenten Mannes, dessen untere Gesichtshälfte von einem roten Bart beherrscht wurde. Das Bild verschwamm, und zeigte die Skyline einer riesigen Stadt auf, deren Himmel in einer Höllenähnlichen Glut zerschmolz. Fenrir fletschte die Zähne. Geifer lief ihm die Lefzen herab, und tropfte mit einem widerlichen Klatschen auf den schwarzen Marmorboden.
    „Er ließ die übrigen zu Tode foltern und widmete sich danach meiner Wenigkeit. Doch anstatt mir den Garaus zu machen, beschloss er mich wie einen räudigen Köter wegzusperren. Verbannte mich in ein Reich der Einsamkeit .... fern der Erde – fern meiner Artgenossen.“
    Das über zwei Meter große Monstrum senkte den langgezogenen Schädel gen Boden und ließ ein tiefes aus der Kehle kommendes Grollen ertönen.
    Quader und Spiegel zerschmolzen zu einer Einheit.
    „Ich erschuf diese Zitadelle in einem Zeitraum mehrerer Jahrtausende. Das heißt – ich errichtete sie vielmehr neu. Das alte Gebäude war nicht mehr als ein Gefängnis.“ Sein Blick verdunkelte sich. Alte Erinnerungen keimten auf. Er fegte sie mit einem Knurren hinfort und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder dem Hier und Jetzt zu. Seine Klauen kamen eine Handbreit vor dem vibrierenden Gestein zum stillstand. „Diese Kathedrale diente nur einem Zweck...“
    „Der Erschaffung eines Monolithen“, beendete, die aus dem Hintergrund aufbrausende Stimme des Dämonenjäger den Satz, und ließ diesem, eine schnell gesprochene Beschwörungsformel folgen.
    Die Kinder verloren den Boden unter ihren Füßen und schwebten mit zappelnden Beinen auf eine, der aus den Wänden ragenden Plattformen. Dort angekommen warfen sie sich ängstlich auf den Boden und beäugten sowohl Monstrum, als auch Neuankömmling.
    „Nicht übel“, höhnte Fenrir, und drehte sich langsam um.
    „Aber vielleicht hättest du, anstatt die Kinder zu retten, lieber einen direkten Angriff versuchen sollen.
    David hob eine Augenbraue. „Erschien mir in der Situation das Richtige“, gab er trocken wieder und nahm Kampfhaltung ein. „Übrigens nette Bude – hat was von den frühen Neunzigern.“
    „Du versteckst deine Furcht hinter schäbigen Witzen“, sein Fell sträubte sich. „Ich hätte Besseres erwartet. Schließlich sind deine – Taten – selbst mir nicht verborgen geblieben.“
    „Ich hatte einige Erfolge ...“ Seine Hände verkrampften sich. Schweiß lief ihm in die Augen. „Nichts Weltbewegendes.“
    „Auch noch bescheiden ... als wir uns damals auf dem Flughafen, dass erste mal gegenüberstanden, war ich ein wenig enttäuscht. Nimm es mir nicht übel, aber ich hatte dich eigentlich für größer gehalten.“
    „Meine Qualitäten liegen in anderen Bereichen.“
    „Natürlich.“
    Aus dem Monolithen drang ein in den Ohren schmerzendes Dröhnen. David schickte einen Teil seines Geistes vor, der die Lage abschätzen sollte. Was er sah, ließ seine schlimmsten Befürchtungen wahr werden.
    „Fündig geworden?“, fragte das Monster und streichelte sanft über den Monolithen. Die nach innen gebogenen Krallen, trafen auf keinen Widerstand und durchdrangen den Stein wie Wasser. „Du weißt nun, warum du hier bist?“
    „Ich könnte drauf spekulieren, dass du nicht mehr ganz sauber tickst ... aber wenn ich die bisherigen Tage und Stunden noch mal Revue passieren lasse, könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass du eigentlich nur auf ein kleines Kräftemessen aus warst.“
    Er beugte den massigen Körper vor. „Oh David ... Lieber naiver David...“, er ließ ein hyänenartiges Lachen erklingen. „Hältst du mich für beschränkt? Dein ganzes Denken liegt offen vor mir. Ich lese deine Gedanken ...“
    „...wie in einem Buch.“ Er hob eine Augenbraue. „Stimmt doch oder?“
    Fenrirs Muskeln spannten sich. Die beeindruckende Länge seiner Krallen, nahm weiter zu. Er machte einen Schritt vorwärts. „Was hast du

Weitere Kostenlose Bücher