Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
Vom Netzwerk:
Aufmerksamkeit zurück auf den Kampf. Er musste die Augen abschirmen, konnte nur die schattenhaften Silhouetten zweier Individuen ausmachen. Während die eine auf rohe zermürbende Gewalt setzte, wich die zweite den Schlägen gekonnt aus und parierte mit immer neuen Energiestößen. Er hält ihn auf Distanz – weiß das er keine Chance hat ... aber warum ... „Er will ihn hinhalten“, traf ihn die nun sichtbare Erkenntnis.
    Der Monolith war noch immer aktiv. Strömte eine nicht enden wollende Abfolge von Signalen aus. Signale deren Ursprung fernab dieser Welt lagen. Wenn es ihm gelang die ausgehenden Energien zu kompensieren, war er sicherlich auch in der Lage ein Portal zu finden, welches sie hier raus brachte. Er ballte die Hände zu Fäusten, presste sie zusammen und ließ sie in die wogende Masse preschen. Es kam zu einer energetischen Entladung. Funken sprühten auf, seine Arme verwandelten sich lebende Fackeln. Sein Geist wurde einst mit dem Ganzen.
    Aus dem Dunkel der ewigen Zeiten, raunten sowohl Verzweiflung wie auch Schmerz zu ihm hindurch. –„Du bekommst ihn nicht!“ – Es waren die Worte einer Frau. Die Szene in welcher das Buch das erste mal geöffnet wurde, brannte wieder auf.
    David schrie auf. Mathew, langjähriger Freund – gute Seele – ausgelöscht vom ... Aus dem grauen Nebel des Todes schälten sich die zerschmelzenden Umrisse eins gigantischen Wolfschädels hervor. Die vor Blut triefenden Elfenbein großen Hauer blitzen in einem unsichtbaren Licht auf. Er torkelte rückwärts, begann zu kreischen. Nicht mit seiner eigenen Stimme, sondern der eines Kindes. Sie sind in Sicherheit, beruhigten ihn die warmen Worte des ehrwürdigen Schamanen. Hörst du, sie sind sicher.
    Davids Augen hefteten sich auf die Augenhöhlen des Wolfes. Doch anstelle von gierigen Tieraugen, sah er die Gesichter zweier Menschen. Das eine alt und energisch, das andere jung und verloren. Finde einen Weg, wisperte der Aborigini, solange er glaubt, dass ich ihm ebenbürtig bin, ist noch nichts verloren ...
    Das zweite Gesicht, der Verlorene öffnete langsam die Lider. Seine Lippen bebten. Er riss sie auseinander und ließ einen stummen Schrei los. Aus dem geöffneten Mund drängten sich kleine pelzige Kreaturen. Mit Knopfaugen ausgestattete Nager, die sich zu einem Rudel zusammenrotteten und fiepend auf David zu trabten.
    „Ein Portal“, erinnerte er sich lautstark an seine Aufgabe und kehrte der morbiden Szene den Rücken zu. Finde es, hallte die Stimme des Schamanen nach. Finde es bevor es zu spät ist.
    Er kreuzte die Arme. Ließ nur mehr von den energetischen Strömungen tragen. Eine der Ratten hatte es auf seine Schulter geschafft. Ihre scharfen Beißer machten sich an seinem Hals zu schaffen. Sie suchte die Hauptader. Er packte sie am Genick, stach mit den Fingern in ihre Augen und schleuderte den schlaffen Körper achtlos von sich. Das tote Fleisch stoppte mitten im Flug, bekam lange lederne Flügel und setzte erneut zum Angriff an.
    Davids Gesicht wurde kalt. Die Zähne fest aufeinander gebissen, presste er einen mächtigen, niemals für menschliche Ohren bestimmten Fluch aus, der das flatternde Übel in einem einzigen Blitz vergehen ließ. Während er fühlte, wie ihm der Mageninhalt von vor zwei Tagen den Hals hoch kroch, umwehte plötzlich ein mit Lilien getränkter Windhauch sein Gesicht. Da wo zuvor noch gellendes blaues Licht das Dunkel erhellt hatte, wabberten nun die verschwommenen Farben eines entfernten Ortes auf.
    Es war zum greifen nahe, er brauchte nur die Hand auszustrecken und ... Nein. Sein Gewissen verfiel in Aufruhr, ermahnte ihn zur Einhaltung seiner Natur. David formte einen strahlenden Lichtzauber, markierte somit das Portal und riss sich mit aller Gewalt zurück.
    Als die Verbindung zu dem Monolithen abbrach, glaubte er für einen kurzen Moment wieder den Schrei der Frau vernommen zu haben. „Später“, ächzte er müde.

    *

    Obwohl nur Minuten vergangen sein konnten, musste die Kathedrale kurz vor dem vollständigen Zusammenbruch stehen. Decke und Wände waren von tiefen Rissen durchzogen. Bodenplatten hoben und senkten sich, einem Chaos erfüllenden Reigen gleichkommend.
    Die Augen des Dämonenjägers verengten sich zu schmalen, suchenden Schlitzen. „Wo ist er ...?“ murmelte er, der verstreichenden Zeit gewiss. Er wollte gerade einen Schritt machen, als mehrere, sich direkt vor ihm befindende Platten mit einem berstenden Knirschen aus ihrem angestammten Platz gerissen worden und

Weitere Kostenlose Bücher