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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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Energien. Die Teile waren heiß – verdammt heiß... und die Frau wusste es.
    In den dunklen Bächen ihrer Seele gierte eine ausgehungerte Meute. Schweiß glitzerte auf ihrer Stirn, legte sich wie eine zweite Haut über ihre ockerfarbene Tönung und gab ihrem Äußeren eine gebieterische Anziehungskraft. Sie schien über alles erhaben...
    Der unbewölkte Himmel schaltete innerhalb eines Augenaufschlags mehrere Graustufen runter. Die Sonne kehrte ihr Licht ein, versteckte sich hinter trister Unscheinbarkeit.
    Der Priester fiel ungebremst auf die Knie. Sein Gesicht, die Grimasse eines mit Muntermachern vollgedröhnten Junkies. Die Menge verstummte, starrte wie gebannt in den Himmel und wartete auf eine Reaktion.
    David biss sich auf die Unterlippe. Das Paradies hatte die Tarnung abgeworfen und präsentierte dem Unbeteiligten einen nicht von der Hand zu weisenden Fanatismus, welcher sich allem Anschein nach auf die Steintafeln berief.
    Ein Raunen ging um. Die Stimmen der Menschen vereinten sich zu einer einzigen. Wiederholten, immer und immer wieder ein und das selbe Wort. David spitzte die Ohren, nahm die Klänge auf und formulierte sie im Geiste zu etwas Aussprechbaren um: „Reethel... Ruetweel... Ro th wel.” Wo lag die Bedeutung – der Sinn?
    Die Tafeln begannen zu glühen. Ihre eingravierten Symbole und Hieroglyphen traten brennend hervor, spendeten Licht, wo keines mehr war. Der Priester wälzte sich demütig auf den Rücken, schlug und zappelte wild um sich. Schaum trat zwischen den Mundwinkeln hervor.
    Man drückte die Sklavin zu Boden, zwang sie in eine kniende Position. Während die Gesichter ihrer Bewacher von einer zunehmenden Angst zeugten, wirkten ihre Gesichtszüge seltsam entspannt. Sie wartete, ließ die Dinge geschehen.
    Die brennenden Schriftzüge plusterten sich auf, und prangerten bald in mannshohen Lettern über ihren Köpfen. Eine Erscheinung, nach der sich jeder Werbefachmann die Finger geleckt hätte. David stieß einen leisen Pfiff aus, ging in die Hocke und bedachte die Zeichen mit unverhohlener Neugierde.
    Die Bewegungen des Priesters klommen langsam ab, und die Menschenmassen fanden sich zu einer gemeinschaftlichen Stilleübung ein.
    Etwas kam.
    Als er sie endlich bemerkte, befand sich die Wolkenformation bereits mit einigen Ausläufen nahe der Arena. Ausläufe, die sich wie die Glieder eines Tintenfisches verhielten – vor- und zurückschnellten und sich langsam in ihre Richtung vortasteten.
    Ro th wel!

    *

    Eine dämonische Gottheit. Höher und mächtiger als jedes sterbliche Wesen. David hatte von ihnen gehört. War vor unzähligen Jahren auf ein Überbleibsel dieser Rasse gestoßen und hätte dies beinahe mit dem Leben gezahlt.
    Er wusste nicht, was er hier sollte. Welchem Zweck diese Vision diente und konnte nur hoffen, dass ihm die Rückkehr gelang.
    Ro th wel, wie er von dem barbarischen Volk benannt wurde, hatte sich wie der stinkende Pesthauch der Hölle, über ihren Köpfen zusammengefunden. In seiner jetzigen Erscheinung, erinnerte er an einen zum Leben erweckten Tintenfleck. Im Inneren der seltsamen Erscheinung wirbelte ein Zyklon artiger Sturm. David erkannte eine rötliche Färbung, welche rasch zunahm und sich in einem gebündelten Strahl, auf den am Boden kauernden Priester entlud. Der Mann kreischte wie unter hundert Inquisitoren. Sein Oberkörper bäumte sich auf, die Zunge zuckte wie unter Stromstößen.
    Die beiden Wachen sprangen zurück. Einer von ihnen stolperte die Stufen runter, und blieb seltsam verkrümmt liegen.
    Die Frau senkte ihr Haupt, begann ihren ganz eigenen Gesang und behielt ihn auch bei, als der Priester sich mit noch zitternden Knien wieder erhob und mit unsicheren Schritten auf sie zu torkelte. Seine Augen waren ins Weiße gekehrt. Der Mund stand halboffen und sonderte dabei unentwegt eine schwarze sirupartige Flüssigkeit ab. Er legte ihr die Hände auf die nackten Schultern, zog sie hoch und neigte ihr Kinn leicht nach hinten. Das debile Grinsen weitete sich, er stieß laute keuchende Laute aus, würgte eine für seinen Rachen viel zu lange Zunge hervor.
    David schloss die Augen, wollte sich das Folgende ersparen und wurde durch einen heftigen Aufschrei zum Umdenken bewegt. Seine Kinnlade klappte runter. Er schüttelte ungläubig den Kopf und... fand sich plötzlich wieder am Ausgangspunkt.

    *

    „Was meinst du, wer es diesmal war?“
    Hank nahm den Helm ab, strich sich durch das von Schweiß und Staub befangene Haar und warf Greenburg einen

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