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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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Ferienwohnung gewonnen hatten. Unter einem Geröllhaufen lugte ein zur Seite hin abgeknickter Fuß raus. Er ignorierte es und rief nach seinem Kollegen: „Phil! Die haben uns angefunkt. Ich ...“ Er hielt inne. Sah sich um, und wurde von einer eigenartigen Stille begrüßt. „Phil?“Niemand antwortete. Nachdem er einige Schritte zurückgetreten war, beäugte er misstrauisch die Umgebung.
    Der Truck und die angehängte Ladung hatten sich zu einem überdimensionierten L aneinander gereiht. Ein rechter Winkel. Ein Wunder, dass es die Maschine nicht umgeworfen hatte. Sein Blick fiel auf die eingedellte Stoßstange. „Was soll das?“ Er beschrieb einen Halbkreis, näherte sich vorsichtig dem hinteren Teil und blieb dann plötzlich wie angewurzelt stehen.
    Die Plane hing zum Teil in Fetzen. Das konnte unmöglich vom Unfall herrühren. Sein Herz überschlug sich. „Phil!“ Die rote Zone war ausgestorben. Das einzige Leben bestand aus den hier anwesenden Hilfskräften. Er machte einige Schritte, verharrte wieder und blickte auf einen in der Asche liegenden Arm. Nicht verkohlt wie die andern, sondern noch frisch.
    Er schlug die Hände vor dem Mund zusammen, torkelte benommen zurück und wiederholte immer wieder den Namen seines Kollegen.
    Aus dem Inneren des Laders drang ein widerliches Schnauben zu ihm hinaus. Etwas setzte sich plötzlich in Bewegung und schoss mit einer grazilen Anmut aus der Öffnung. Es landete einige Yards vor ihm und stieß ein triumphierendes Brüllen aus.
    Hanks Blick fiel auf die vom Feuer vernichteten Überreste, die das Wesen in einer seiner Pranken hielt. Lauf weg, schrie alles in ihm laut auf. Lauf so schnell du kannst! Er konnte nicht.
    Als das Wesen seiner gewahr wurde, brachte es sich mit einem Satz neben seine kümmerliche Hülle. Sein Fell erschien schwärzer, als die dunkelste Nacht.
    Du bist tot, dachte der Helfer und vergaß alles, was ihn einst ausmachte.
    Die Lefzen des Wesens breiteten sich schräg nach oben hin aus. „Ich werde dich nicht töten“, sprach es. Seine gelben Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Ich werde dir ein Geschenk zuteil werden lassen.“
    Er sah das Aufblitzen der Zähne, spürte den warmen Hauch der Verwesung und auch den Schmerz, der sich wie ein Feuer durch seinen Hals zu bohren schien. Ein Schmerz, der solche Macht annahm, das er jegliches Bestreben nach menschlicher Existenz noch im Keim erstickte.
    „Der Tod ist nur ein Gespenst“, begrüßte ihn sein neuer Meister, „nur ein Gespenst und wir sind seine Herren.“

    *

    Die Vorhänge hielten die einströmenden Sonnenstrahlen nur bedingt auf und tauchten das kleine Hotelzimmer in eine wärmende Glut. Sie berührten auch das Bett – legten sich auf die Haut der dort liegenden Schönheit, und brachten sie dazu ihre Augen aufzuschlagen.
    Der Deckenputz zeigte zahlreiche gelbliche Verfärbungen auf. Ein Indiz für raucherfreudiges Verhalten. Auch roch sie den kalten Dunst. Ein Gemisch aus abgestandenen Zigarrenrauch und billigem After-Shave. Aus einer der Ecken drang ein tiefes Brummen zu ihr rüber. Sie setzte sich vorsichtig auf und entdeckte in einem der zwei schäbigen Sessel die Konturen eines Mannes. Sie unterdrückte den Schrei, hüpfte leise vom Bett und bewegte sich zielstrebig Richtung Tür.
    Es trennten sie nur mehr wenige Yards, als diese plötzlich aufgerissen wurde und freies Blickfeld auf einen nackten Farbigen gab. Beide starrten sich an, er schien ihre Überraschung zu teilen, und wirkte unsicher wie er sich zu verhalten hatte.
    Nathalie überwand die Starre als erste, holte mit der Faust aus und wuchtete sie mit Einsatz ihres Gewichtes nach vorne. Der Nackte machte einen Schritt zur Seite und ließ ihren Schlag ins Leere gehen.
    „Ich wusste, sie würden Ärger machen“, sagte er und wich einem zweiten Schlag aus. „Aber wer hört schon auf einen alten Mann.“ Er fing den dritten Schlag ab, ignorierte die wüsten Beschimpfungen und machte den immer noch Dösenden, auf die herrschende Situation aufmerksam.
    Dieser sprang auf, stolperte über seine eigenen Füße und fiel über einen kleinen Holztisch. Es gab ein lautes Knacksen, das von den wirren Flüchen des Gefallenen begleitet wurde.
    Während der Nackte ihre beiden Handgelenke festhielt, winkelte sie ihr Knie an und ließ es brutal nach vorne preschen. Das Gesicht des Mannes verzerrte sich und machte deutlich, dass die Attacke gesessen hatte. Sie befreite sich aus dem Griff und wankte hilferufend den schmalen

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