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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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hatte.“
    „Wir müssen uns mit dem zufrieden geben, was das Schicksal uns auferlegt hat.“
    Bevor David etwas erwidern konnte, machte sein Begleiter ihn mit einem angebundenen Kopfnicken auf den wild mit den Armen gestikulierenden Herren aufmerksam. Er trug einen alten nach Mottenkugeln riechenden Anzug, und wirkte im ersten Moment wie einer der Patienten. „Mr. Murphy?“ Er streckte ihm eine schwitzige Hand entgegen, „Doktor Pedro, wir haben miteinander telefoniert“, stellte er sich im holprigen Englisch vor.
    Davids`, an eine tiefe Melancholie erinnernde Mimik hellte sich etwas auf. „Aber natürlich“, erwiderte er trocken, „nett, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten.“
    Pedro drehte sich zu dem Schamanen und streckte ihm ebenfalls die Hand entgegen. David, der gerade im Begriff war, sich den klebrigen Schweiß des Mannes abzuwischen, riet ihm mit leichtem Kopfschütteln davor ab.
    Sein Partner verstand, faltete die Hände ineinander und machte eine leichte Verbeugung. „Wie Mr. Murphy schon sagte, wir sind sehr erfreut.“
    Die Hand blieb einsam in der Luft stehen. „...ja natürlich“, er ließ den Arm sinken. „Bitte entschuldigen Sie mein überschwängliches Verhalten, aber Sie Beide... Koryphäen“, er machte eine Pause, wechselte zwischen ihren Gesichtern, „...hier in dieser Institution. “
    Die weißen Augenbrauen seines Gegenübers schwangen leicht nach oben. „Koryphäen?“, wiederholte der Schamane den Ausspruch, und warf David einen verwirrten Blick zu. Der hatte das Gesicht gen Boden gewandt, räusperte sich und brachte die Aufmerksamkeit des Doktors wieder auf seine Wenigkeit zu sprechen: „Ich möchte Sie nicht drängen, aber...“
    „Sicher doch“, näselte der Doktor und nahm die Zwei, ins Schlepptau, seiner über proportionierten Persönlichkeit. „Wir haben zwar strenge Vorschriften, aber in diesem speziellen Fall denke ich, kann man ruhig eine Ausnahme machen.“ Er wirkte über die Maße nervös und verhielt sich David gegenüber, ähnlich einem Hofdiener, dem man aufgrund von schlechten Leistungen das Essen gestrichen hatte. „Darf man fragen, wie Sie auf den Fall aufmerksam wurden?“
    David kräuselte die Lippen. „Man hat so seine Quellen“, quetschte er aus den Mundwinkeln hervor. „Es kann schließlich nie schaden, immer auf dem neusten Stand zu sein.“
    Während der Schamane die Augen verdrehte, stimmte ihm Doktor Pedro, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Gesten, des Verstehens bei. „Meine Worte“, quakte er und kam an einer der unzähligen Seitentüren zum stehen. „Da wären wir.“ Er fischte einen, um seinen Hals hängenden Schlüssel hervor, und steckte ihn mit hastigen Bewegungen ins Schloss. „Ich hoffe, Sie werden mir einen kleinen Einblick in ihre Arbeit gestatten. Ich...“
    David zog ihn mit einer sanften Geste von der Tür weg. „Um ehrlich zu sein“, begann er und bemerkte die plötzliche Panik in den Augen des Mannes aufsteigen, „...wäre es uns lieb, wenn wir die Behandlung aufzeichnen könnten. Aber mein Kollege,“ er warf dem Aborigini einen finsteren Blick zu, „hat leider Gottes die dafür vorgesehenen Geräte vergessen.“
    „Ich habe mir erst kürzlich eine einfache Digitalkamera zugelegt“, haspelte Doktor Pedro. „Wenn Sie kurz warten würden, könnte ich Sie holen.“
    „Eine hervorragende Idee, und wenn Sie schon dabei wären“, eines seiner Augen nahm einen verschlagenen Glanz an, „würde uns ein Kaffee oder ähnlich stimulierendes Getränk sicherlich gut tun.“
    Der Doktor machte eine demütige Verbeugung. „Alles was Sie wünschen“, schnurrte er und verschwand mit eiligen Schritten den Gang runter.
    „Was hast du ihm erzählt?“, fragte der Schamane. Er fuhr sich durchs krause Haar und beobachtete wie der Psychiater hinter einer Gabelung verschwand.
    David zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, was er am Telefon verstanden hat“, gab er wieder, „aber der gute Doktor scheint mir eh ein wenig zerstreut, hat sogar den Schlüssel stecken lassen.“
    „Ich hätte nicht fragen sollen“, seufzte er, und sah zu wie David die Tür aufschloss. „Denkst du Sie wird etwas wissen?“
    „Werden wir gleich erfahren.“ Dem öffnenden Quietschen, folgte ein langgezogenes Knarren. David verzog die Mundwinkel, trat über die Schwelle und gebot seinem Partner, ihm zu folgen.
    Der gedrungene Raum besaß anstelle eines Fensters, nur ein unterhalb der Decke eingelassenes Loch mit einem Gitter davor.

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