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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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Die Luft war abgestanden. Der Geruch von Alter und Verfall allgegenwärtig.
    „Was wollen Sie?“, krächzte die alte auf einer einfachen Matratze sitzende Vettel. Sie hatte die Beine zu einem Schneidersitz angewinkelt und blätterte, ohne aufzusehen, in einem vergilbten Notizblock. „Ich mag keinen Besuch.“
    „Wir hätten nur ein paar Fragen“, warf er mit ruhiger Stimme zurück. „Es geht um Ihren Vater.“
    Ihre knorrigen Finger hielten inne. „Da ist nichts...“, zischte die Alte und atmete dabei angespannt aus, „...nichts, was Sie zu interessieren hat.“
    „Wir denken doch.“
    Sie sah hoch und musterte den Besuch. Während, dass eine Auge, zwischen den Gesichtern der beiden Männer wechselte, lag das andere brach in der Höhle „Ein Fettsack und ein Neger.“ Ihr Blick wurde finster. „Verschwindet.“
    Ihre Stimme verursachte eine Gänsehaut. David zog seinen Mantel zu. Machte einen Schritt vor und schielte dabei an der grau verzinkten Toilette vorbei, zu einer in die Wand gelassenen Nische. Er nahm eines der darauf stehenden Figürchen in die Hand und jonglierte es vorsichtig zwischen den Fingern.
    „Lassen Sie das“, fluchte die Alte.
    „Nur ein paar Informationen“, knurrte David. „Wir werden so schnell verschwunden sein, dass Sie denken werden, es wäre nur ein Traum gewesen.“ Er setzte die Figur zurück an ihren Platz. Das stieren der Alten ging ihm durch und durch.
    Der Schamane hielt sich derweil im Schatten des geschlossenen Durchgangs auf. Sein Interesse hatte sich auf eine in den Putz geritzte Zeichnung fixiert.
    „Mein Vater ist gestorben“, ging die Vettel auf Davids aufgezwungene Bitte ein. „Und mit ihm auch mein Leben.“
    „Wie alt sind Sie?“
    „Spielt das eine Rolle?“
    Davids äußere Anspannung wuchs. „Möglich...“
    Ihre welken Lippen bildeten einen eingefallen Halbkreis nach oben. „Ich nehme an, dass der gute Dela Rosa erstaunlich vital war. Habe ich Recht?“
    „Wir sind uns nie persönlich begegnet, aber soweit mir bekannt...“, er biss sich auf den Gaumen, „...soll er in der Tat, recht aktiv gewesen sein.“
    „Freund“, wurde die Stimme des Schamanen hinter ihm laut.
    Ohne die Alte aus den Augen zu lassen, gesellte er sich zu ihm. „Was gefunden“, wisperte er ihm zu, und wischte sich im Wortlaut, den Schweiß von der Stirn.
    Der Schamane fuhr mehrere geschwungene Linien entlang. „Erkennst du sie?“ raunte er, und beschrieb dabei mehrere Halbkreise.
    „Er hatte das Buch dabei, nicht wahr?“ Ihr Ton wurde lauernd. David beobachtete wie sie sich ähnlich einer Raubkatze, auf das Bett hockte. „Aber es ist kein richtiges Buch“, zischte sie. „Es ist weit mehr, viel mehr...“
    Die Tür wurde aufgerissen. Doktor Pedro wirkte über die Maße erregt, rote Sprenkel hatten sich auf Wangen wie Hals ausgebreitet. In der einen Hand ein Kameraetui, balancierte er zwischen den Armen eine, anscheinend heiße Karaffe. „...wie ich sehe, konnten Sie nicht länger warten...“ Er drückte dem Schamanen das Etui in die Hand, und hielt dann nach einem geeigneten Platz für die Karaffe Ausschau.
    „Der liebe Doktor“, zischte die Vettel, „...immer noch allein? Sie sollten es mit einem neuen Gesicht versuchen. Und wenn das nichts hilft, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Alt ist schließlich nicht gleich schlecht.“
    David packte ihn beim Arm und zerrte den protestierenden Doktor mit leichtem Nachdruck, zurück auf den Flur. „Nur einen kleinen Moment“, entschuldigte er sich und knallte dem Verunsicherten, die Tür vors Gesicht. „Jetzt wieder zu uns Beiden“, grollte er und trat dicht vor das Bett. „Sie sagten, es sei kein richtiges Buch.“
    „So ist es.“ Ihr Kichern drang ihm tief in die Gehörgänge. „Es ist ein Sarg. Seine Botschaft ist nicht für uns bestimmt. Er hätte es nicht öffnen dürfen.“
    Davids runzelte die Stirn. „Sie redet wirres Zeug“, klagte er und sah dabei hilfesuchend zu dem Schamanen rüber. „Kannst du damit was anfangen?“
    Er linste an dem Körper des Klerikers vorbei. „Berühre ihr Haupt“, verlangte er, und machte dabei eine vorzeigende Geste.
    „Bietest du noch andere Alternativen?“, knarrte er im Hinblick auf das fettige, dünne Haar, der Frau, und berührte mit den Fingerspitzen bereits die runzlige Haut.
    Die Antwort des Schamanen verkam zu einem verschwommenen Rauschen. Er spürte einen leichten Schlag und sah sich, plötzlich von einem, das Licht verschluckenden Strudel umgeben. Die

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