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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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vergangenen Jugend.
    Die hinter ihren geschlossenen Augen hervortretenden Tränen perlten nun in einem stetigen Fluss, trafen lautlos auf die Klaviatur und vermischten sich mit dem Schweiß ihrer Fingerspitzen.
    Wie aus weiter Ferne drangen plötzlich die Schläge einer Uhr zu ihnen auf. David zählte zwölf Wiederholungen. Die Musik mündete in eine vom frühen geistigen Verfall gezeichneten Wahnsinn. Sie warf den Kopf zurück, entließ ihren Lippen einen tiefen Seufzer und beendete ihr verwegenes Spiel mit einem finalen Fingerstreich.
    David fasste sich an die Kehle, spürte das Rauschen seines Blutes. „Was ist damals geschehen?“, flüsterte er ihr zu, und erlebte wie sie langsam aufstand. Ihre geröteten Augen stierten unwillig über ihn weg, fixierten die strukturierte Decke und weiteten sich ins Extreme.
    „Dort oben?“ Er sah ihr direkt ins Gesicht. „Was ist da...“ Es war zwecklos. Sie konnte ihn weder sehen noch hören. David faltete die Hände ineinander, brachte sein Gesicht dicht vor das ihre und versuchte die prägnante Schönheit, mit dem verstörenden Anblick ihrer Zukunft in Einklang zu bringen. Einer Zukunft, in welcher sie fortan die Kluft einer Nervenheilanstalt tragen würde.
    Als aus der oberen Etage Schreie nach unten drangen, zuckten sie gleichzeitig auf. Die bernsteinfarbenen Wände erzitterten. Das Klavier begann alleine zu spielen und David fühlte, dass die Antworten auf seine Fragen, mit einem Mal in greifbare Nähe gerückt schienen. Während er selbst noch zögerte, setzte Rebecca sich mit einem Ausruf nach ihrem Vater in Bewegung, und trat einfach durch ihn hindurch.
    Sie stürmte hinaus, stieg eine von Stößen erschütterte Wendeltreppe hoch und hatte Mühe nicht abzurutschen. David war dicht hinter ihr. Obwohl nur über mangelhafte Spanischkenntnisse verfügend, verstand er auf seltsame Weise doch den Sinn ihrer Worte, und war sogar fähig, sie zu brauchbaren Sätzen zusammenzufügen...
    Rebeccas sackte auf den letzten Stufen zusammen. „Vater...!“ Sie hatte Mühe wieder auf die Beine zu kommen. David fasste in einer automatischen Reaktion nach ihrem Arm und griff ins Leere. Nicht real, befahl er leise und folgte ihr nun, oben angekommen, einen schmalen Flur entlang.
    Die fortwährenden Erschütterungen blieben nicht ohne Folgen. Das Chaos war allgegenwärtig und schien noch lange nicht beendigt. Risse entstanden, breiteten sich von den Holzdielen am Boden, bis zu den sie umgebenden Mauern aus. Einige, der an den Wänden hängenden Bilder rutschten von ihren Haken, und zerbrachen zu ihren Füßen. Obwohl nicht wirklich, spürte David wie das Glas unter ihm knirschte und zu den Seiten splitterte. Realität und Sein schienen an diesem Ort ohne Bedeutung... fast als hätte etwas die gegebenen Gesetze außer Kraft gesetzt und dafür neue erschaffen.
    Sie führte ihn zu einer offenstehenden Türe, wurde mit jedem Schritt langsamer und hielt plötzlich mitten in der Bewegung inne. Es hatte den Anschein, dass sie das zu Sehende nicht glauben konnte.
    Ein Arbeitszimmer, brachte David die umherfliegenden Notizen in Verbindung. Er setzte an der, immer noch im Türrahmen verharrenden Rebecca, vorbei und fand sich in einem wahrgewordenen Alptraum wieder. Sein Blick wanderte von den lose umherfliegenden Notizen zu dem auf einem umgekippten Schreibtisch hockenden Mann. Die grauen Haare wirr in alle Himmelsrichtungen abstehend, sabbelte er wirres Zeug und hämmerte dabei wie ein besessen auf ein zu seinen Füßen liegendes Buch ein.
    Davids Herz überschlug sich. Er trat vor, fühlte die unheimliche Macht, die dass Foliant barg, und wurde dabei von einer intensiven Erkenntnis übermannt. Eine Art Intelligenz, fremder als alles dir bekannte, rief er sich die Warnung Fenrirs zurück.
    „Dreizehn Zyklen!“, brüllte der Mann, den er eindeutig als Dela Rosa identifizierte. „Hörst du, Tochter! Dreizehn!“ Er riss das Buch hoch. „Zwölf sind vergangen“, schrie er und brachte sich mit einem Satz neben seine, ängstlich zurückweichende Tochter. „Mein Kind...“ Die Augen des Irren glühten, gaben ihm das Antlitz eines hungrigen Dämons. „...hab keine Furcht – es ist alles in Ordnung...“
    „Du wolltest es vernichten“, wimmerte Rebecca, und stierte dabei einer Panik gleich, zu dem Foliant.
    Das auf dem Buchdeckel abgebildete Symbol der drei überkreuzten Sicheln, pulsierte in einem eigenartigen Fleischton. Dela Rosa setzte ein erhabenes Lächeln auf. „Ich tat ihm

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