Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
Vom Netzwerk:
aufgebahrt war. Lehnen aus Elfenbein, erkannte David die Konstruktion und begutachtete neugierig die darauf ruhende Gestalt.
    Das jugendliche Antlitz des Mächtigen musste schon vor langer Zeit verblasst sein. Die Haut wirkte wie Pergament, und die zahlreichen Falten ließen ihn mumifiziert wirken. Der kahle Schädel war mit drei ineinanderübergehenden Sicheln verziert.
    Davids Blick schweifte zu einer kleinen Erhöhung, dicht neben dem Thron.
    Die kränkliche Hand schützend darüber haltend, streichelten die Finger des Mächtigen sanft über das Leder, und schlossen sich dabei immer wieder zu kargen, toten starren Fäusten zusammen. „Nicht mehr lange“, flüsterte er verschwörerisch und hob den Schädel leicht an.
    Das Tor hinter David schwang polternd zur Seite und entließ eine Truppe stark gepanzerter Männer. Ihre Kettenrüstungen wie die Wappen auf ihren Schildern, deklarierten sie als Ritter des Templer Ordens.
    „Willkommen“, begrüßte sie der Mächtige und gestikulierte ihnen mit einer freien Hand näher zu kommen.
    David fiel auf, dass er sehr bedacht schien, auch weiterhin den Kontakt zu dem Buch zu wahren, als wäre...
    „Es ist aus“, entgegnete der wahrscheinliche Anführer der Templer und riss sich den verschmutzen Helm vom Schädel. „Deine Armeen sind geschlagen...“ Während die übrigen Ritter, Stellung bezogen und den Saal absuchten, trat der bärtige Recke langsam näher. „...und deine Ländereien werden den unseren hinzugefügt.“
    Die ausgetrockneten Lippen des Mächtigen verzogen sich zu einem wissenden Grinsen. „Ihr irrt Euch“, hauchte er nach Atem ringend, und verfiel in heftiges Husten. „...nur mehr ein Zyklus“, krächzte er, „hört Ihr! Ein letztes Mal wird sich der Kreislauf wiederholen und dann...“
    Der Ritter legte eine Hand auf den Knauf seines Schwertes. „Ihr irrt Euch“, erwiderte er und zog es mit einer eleganten Drehung aus der Scheide. „Nichts wird sich wiederholen.“
    Der Mächtige riss den Kopf in den Nacken, präsentierte einen grauen durch tiefe Furchen entstellten Hals. „Dann nur zu“ drängte er, „worauf wartet Ihr? Bringt es zu Ende...“
    Die Klinge bereits vorgestreckt, hielt der Ritter plötzlich inne. Sein Blick glitt zu dem Foliant.
    David kam näher, betrachtete voller Unbehagen die sich hier abspielende Szene und wurde einem gierigem Aufglimmen in des Ritters Augen gewahr.
    „My Lord“, unterbrach einer der übrigen Ritter das unheimliche Schauspiel, „die Hölle wartet auf ihn. Ihr solltet das gerechte Los nicht länger aufschieben.“
    Der Anführer, wankte hielt sich für einen kurzen Moment die Brust.
    Die Ritter wechselten besorgte Blicke aus. „My Lord, ist ...?“
    Er fing sich wieder. „Du hast recht“, gab der Anführer entschlossen zurück und verzog bei einem erneuten Hustenanfall des Mächtigen angewidert das Gesicht. Er machte einen Schritt zurück, hob das Schwert über den Kopf und...

    *

    „...ließ es in einem endgültigen Hieb nach unten sausen“, beendeten die mumifizierten Überreste des Templers ihre Geschichte. Die schwarzen Augenhöhlen des nun aufrecht in seinem Sarg liegenden Toten richteten sich auf Davids kalkweißes Gesicht.
    Er und Nathalie hatten sich gegen eine der hinteren Wände gepresst und verfolgten einem Horror gleich wie das Fast-Skelett das untere Drittel des Schädels nach unten klappen ließ.
    „Er hat recht“, würgte David unruhig hervor. „Genau so hat es sich abgespielt.“
    Nathalie erwiderte nichts. Die Augen fest verschlossen, setzte sie alles daran, diesen Wahnsinn nur schnell vergessen zu machen.
    Der Tote schaffte es, den Oberkörper leicht zur Seite zu drehen. Aus seinem Rachen klang ein staubiges Krächzen. „Er verfügt über die Gabe der Verschmelzung.“
    Nathalie stöhnte auf. Ihre Fingernägel bohrten sich in Davids Handballen und ritzten dabei bis unter die Haut.
    „Nun gut, mein Freund.“ Der Spalt zwischen den Kiefern versuchte ein missgestaltetes Grinsen. „Wenn du so vorausschauend bist, dann kannst du uns auch sicherlich verraten, was es mit dem ...Buch auf sich hat.“ Er stieß ein gehässiges Lachen aus. David fühlte wie sich etwas unter seine Hosenbeine schob. Als er das leise Fiepen vernahm, verwandelte sich die Vorahnung in lautes Geschrei. Er gab der Ratte einen Tritt und schleuderte das Tier im hohen Bogen Richtung Sarg.
    Der Templer verfiel in keifendes Gelächter. „Geht man so mit lieben Antworten um.“ Er zeigte auf die kreischende

Weitere Kostenlose Bücher