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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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Nathalie, und vollführte dabei eine schließende Faustbewegung. „Sie soll ihren Mund verschließen. Sie könnte Tote erwecken...“ Er nahm das Gelächter wieder auf und schien dabei einem zerstörerischen Anfall zu erliegen. Teile seines Skeletts lösten sich vom Körper und fielen splitternd zu Boden.
    „Wir müssen weg“, raunte Nathalie Murphy zu. Ihre Stimme klang schrill, fast panisch. Sie packte ihn an der blutenden Hand und wollte ihn Richtung Ausgang zerren.
    „Ich denke nicht, dass dies das Gebaren eines ehrwürdigen Templers ist“, schnarrte David. Seine Augen hatten einen lauernden Ausdruck angenommen. Er streifte Nathalies Hand ab, machte einen vorsichtigen Schritt vorwärts.
    „Neuer Mut?“, kicherte der Tote und versuchte mit Hilfe seiner knöchernen Klauen ein applaudierendes Klatschen. „Aber den brauchst du. Hörst du, den brauchst du sogar unbedingt!“
    David verschränkte die Arme. „Wer bist du wirklich?“, forderte er mit Nachdruck.
    Schlagartige Stille kehrte ein. Sowohl der Tote, wie auch die in sich gekehrte Nathalie, verfolgten nun wie der Dämonenjäger in geschmeidigen Bewegungen unsichtbare Symbole in die Luft zeichnete.
    „Was tust du?“ Der Tote bäumte sich auf. Der untere Kiefer schob sich über den Oberkiefer, und verwandelte den vormals grinsenden Schädel in eine bösartige Maske. „Wage es nicht! Hörst du, hörst du!“
    Die Luft begann zu flimmern, seltsam anmutende Lichtreflexionen, die sich wie Girlanden um die Knochen des Templers legten und damit begannen ihn von innen heraus auszuleuchten. Davids Blick fiel auf die von ihm getötete Ratte. Erkenntnis blitzte auf.
    Nathalie hatte sich in die hinterste Ecke zurückgezogen. Sie atmete nur noch durch die Nase, wollte jedes Geräusch vermeiden, und beobachtete gebannt die Szenerie. Sah wie der gelbliche Knochenschädel, einem schlecht zusammengebauten Baukastenprojekt gleich, auseinanderbrach und wurde Zeuge, wie der zerschmetterte Körper der Ratte sich wieder aufrichtete.
    Das Tier stieß einen schrillen, fast menschlichen Schrei aus, sträubte das braungefleckte Fell und suchte verwirrt die nahe Umgebung ab.
    „Suchst du ein Versteck?“, knirschte David, und versperrte dem fliehenden Nager mit einem Fuß das Weiterkommen. „Oh nein.“ Er warf sich ohne Rücksicht auf herumliegendes Geröll zu Boden und schnappte mit hastigen Bewegungen nach dem zurückweichenden Körper des Tieres.
    „David...“ Nathalies Stimme brach ab, wurde durch das erneute Geschrei der nun gefangenen Ratte abgeschnitten. Sie reckte ihren Hals ein Stück vor. „...was machen Sie da?“
    Er hielt das sich windende Tier einen Armbreit vor sich und gestikulierte Nathalie zu sich. „Nun kommen Sie schon“, beruhigte er sie und genehmigte sich dabei einen intensiven Atemzug.
    „Was ist mit dem Toten?“, fragte sie besorgt nach, wagte dabei aber schon einen Schritt vor. Sie stellte sich auf die Zehnspitzen und linste misstrauisch in den Sarg.
    „Der ist tot und der bleibt auch tot“, er schlingerte die Ratte ein wenig durch die Luft, „hab ich nicht recht?“
    Das Tier ließ ein erbärmliches Fiepen ertönen.
    „Als würde es flehen, nicht wahr?“ Seine Augenbrauen senkten sich. „Jetzt raus mit der Sprache – für wen arbeitest du?“
    Nathalie legte ihren Kopf schief. Das schwarze Haar fiel ihr wirr über die Stirn und verdeckte das nachdenkliche Stirnrunzeln nur bedingt. „Geht es Ihnen gut?“ Sie blickte erst zu ihm dann zu der kreischenden Ratte... deren schmaler, langgezogener Schädel plötzlich zu expandieren schien. „Mein Gott“, hauchte Nathalie und schlug dabei die Hände vor den Mund zusammen.
    „Oh nein, Gott hat damit nichts zu tun“, schnaubte David. „Was wir hier haben, geht viel weiter zurück, habe ich recht?“
    Die eigentliche Schnauze der Ratte, gewann an Masse, verbreitete sich zu den Seiten hin, und formte innerhalb weniger Sekunden, die Gesichtszüge eines menschlichen Antlitzes. Eine plattgedrückte Nase, über die zwei tief in den Höhlen liegenden Augen hervor quollen. Die wulstigen Lippen öffneten sich einen Spalt und präsentierten eine Reihe von spitzzulaufenden Zähnen. Ebenso schwarz wie die Seele, dachte David und hörte was die Kreatur zu sagen hatte:
    „Es ist zu spät“, zischte sie und versuchte noch immer sich seinem Griff zu entwinden. „Der 13. Zyklus steht kurz bevor und kann nicht mehr verhindert werden. Er wird es zu Ende bringen und ihm auf ewig die Herrschaft

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