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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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mir scheint, dass er am Ende doch noch für was gut war...“ Sie seufzte, spürte wie die Sicheln an ihren angestammten Platz zurückkehrten und biss sich dabei auf die Unterlippe. „Ich meine, hat er wenigstens Geschmack...?“
    Fenrir achtete nicht auf die letzte Bemerkung. Er schlang das Fleisch seines getöteten Artgenossen gierig runter und gab dabei bluttriefende Schmatzlaute von sich. „...sein Blut wird mich stärken.“
    „Hat das was mit unserer neu eröffneten Organbank zu tun?“ Sie warf den aufgebahrten Herzen einen sehnsüchtigen Blick zu. „Wir hatten Patienten, die für so was 'ne hübsche Stange Geld hingeblättert hätten.“
    „Materielle Güter haben dich nicht mehr zu interessieren“, gurgelte der Götterwolf und schleuderte die zerfetzten Überreste achtlos die Tribüne hinunter. „Ich habe dir diese Kräfte aus gutem Grund zu Teil werden lassen..“ Er richtete sich zur vollen Größe auf. „Dass du sie für dein persönliches Vergnügen missbrauchst, zeugt nur von deiner niederen Art...“
    Sie rollte sich auf den Bauch, legte das Kinn in die zusammengefalteten Handflächen, und stierte gelangweilt vor sich hin. „Ich soll ihn finden...“, entgegnete sie leise. „Ihn aufspüren... aber bis jetzt, konntest du mir keine Möglichkeit nennen, wie genau, dies geschehen soll...“
    „Du warst mit ihm verbunden“, grollte Fenrir und marschierte mit mächtigen Schritten auf die Herzsammlung zu. „Hast sowohl seinen Atem, wie auch den Atem der Macht gespürt...“
    Sie seufzte gelangweilt aus. „Das Buch, du redest von diesem kranken Wälzer...“ Ihre Lippen spitzen sich zu einem Kussmund. „Und wie sollen uns diese... Was tust du!“
    Die Augen weit aufgerissen, konnte sie nicht glauben was sie sah.
    Die Herzen schwebten in einer epileptischen Laufbahn um den Körper des Götterwolfes – wurden immer schneller und schienen sich dabei in ihre Bestandteile aufzulösen. Ein dunkelroter Ring aus Blut und Fleisch.
    „Komm her“, befahl er ihr und streckte eine seiner Pranken vor. „Nicht mehr lange und es wird in meinen Besitzt übergehen.“
    Sie sah seinen heißen Atem aufsteigen. Angst umkrallte ihre Seele und das erste mal seit ihrer Wiedergeburt, zweifelte sie...
    „Du wirst mir gehorchen!“ Der Schädel des Götterwolfes verfiel in heftige Zuckungen. Von den Raubtierhauern tröpfelnder Geifer, geriet in den epileptischen Strudel, und vermischte sich mit dem organischen Gelee. „Deine Bestimmung wartet...“
    Margie kam wieder auf die Beine. Ihre Knie zitterten, und in ihrem Kopf pochte eine ungewisse Furcht. Eine Furcht, die sie wie eine willenlos erscheinende Puppe vorwärts schreiten ließ.
    Fenrirs Krallen lockten. „Gehe durch den Ring und du wirst verstehen.“
    Sie zögerte, blieb wie angewurzelt stehen und wagte es nicht den letzten Schritt zu tun.
    Die Entscheidung wurde ihr abgenommen.
    Als die Pranken des Götterwolfes plötzlich vorschossen und sich um ihre Schultern krallten, kämpfte sie in einem letzten Aufbegehren dagegen an - und musste doch einsehen, dass es zwecklos war. Er zerrte sie zu sich und vollführte somit die letzte Ausführung des Rituals.
    Margies Kehle zersprang. Der dunkle Ring legte sich wie eine Kapsel um ihre beider Körper, und entzog ihnen den Sauerstoff. Ihre Augen quollen hervor. Äderchen platzen auf und tränkten die Pupillen in rote Seen.
    „Konzentriere dich auf seine Präsenz“, keimten die Worte des Meisters in ihrem Geist auf. „Suche ihn, finde ihn...“ Sie verlor die Besinnung, wurde von den Krallen des Monsters zurückgerissen und musste es erneut versuchen. Eine grauenhafte Tortur, in derer ihre Seele sich über die ganze Welt zu verteilen schien.
    Es mussten Stunden gewesen sein... Sie war am Ende, nicht mehr als eine blasse Erscheinung, aber irgendwo in den unglaublichen Weiten dieses Wahnsinns leuchtete es schwach auf. „...ich habe ihn...“ weinte sie, „...ich habe ihn...“
    „Sehr gut“, lobte Fenrir und ging zum letzten Akt über. Er ritzte sich quer über die Brust und entfachte einen schwarzen Blutstrom. Der sie umschlossen haltende Raum füllte sich, schoss zu ihnen auf und verschluckte sie schließlich ganz.

    *

    Ein Gefühl, als würde man sterben und wiedergeboren werden. Nachdem er die ersten Sekunden damit verbracht hatte zu verstehen, was soeben geschehen war, erschienen ihm die äußeren Umstände ungleich interessanter.
    Eine große sichelförmige Halle in deren Zentrum ein wuchtiger Thron

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