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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Tarjanian vollends verwirrt, und es ärgerte ihn, das Gespräch angefangen zu haben, sodass er eine finstere Miene aufsetzte. »Welchen Bedarf gibt es denn, sofern du nichts zu verbergen hast, an anderen Darstellungen als der Wahrheit?«
    »Tja, welchen?«, wich Brakandaran der Frage aus.
    Tarjanian merkte, dass ihm die Geduld schwand. »Wenn du mir nichts über dich erzählen willst, lass es gut sein«, schnauzte er. »Ich wollte lediglich wissen, ob du der bist, als den du dich ausgibst.«
    »Dann habt Ihr mein Wort, dass ich es bin, Hauptmann«, antwortete Brakandaran.
    Von da an war das Schweigen, das zwischen ihnen vorherrschte, reichlich angespannt. Tarjanian trieb sein Ross ein paar Schritte voraus. Es verstimmte ihn ebenso stark, dass er so leicht die Geduld verlor, wie ihn Brakandarans Zugeknöpftheit verdross. Er traute dem Mann nicht, und das Gespräch hatte wenig dazu beigetragen, um seinen Argwohn zu beschwichtigen. Brakandaran hatte sich ihnen so plötzlich und so unerwartet angeschlossen, dass man schwerlich glauben konnte, es sei aus Überzeugung geschehen, für die Sache der Rebellen. Er behauptete Heide zu sein, doch seine Haltung gegenüber den Göttern, die bei den Heiden hohes Ansehen genossen, durfte fast als geringschätzig eingestuft werden.
    Und jetzt ritt er ausgerechnet gemeinsam mit Brakandaran zu einer Begegnung, die man beinahe mit Gewissheit als Falle ansehen musste. Kein Wunder, sagte er sich, dass er sich unwohl in seiner Haut fühlte.
    Nachdem er Tarjanian für ein Weilchen seinen düsteren Gedanken hatte nachhängen lassen, lenkte Brakandaran sein Pferd zurück an seine Seite. »Ich bin vor langem aus Medalon fortgegangen, Tarjanian«, sagte er, als wäre nichts geschehen. »Es geschah, weil ich etwas getan hatte, das mir die Rückkehr zu meiner Sippe verbot. Fragt mich nicht, was es war, denn ich enthülle es Euch nicht. Seither bin ich durch die Welt gezogen. Einige Zeit habe ich in Fardohnja verbracht und in den Demanten-Minen geschuftet, und in Karien war ich als Kutscher tätig, doch wird sich niemand, der bei gesundem Verstand ist, lang in diesem Land aufhalten, da er ständig fürchten muss, einer Zwangsbekehrung zum Allerhöchsten unterzogen zu werden. In den letzten Jahren bin ich mit einem Fischer südlich von Hythria durch das Dregische Meer gekreuzt.«
    »Und was hat dich zur Umkehr bewogen?«, fragte Tarjanian.
    »Meine Sippe hat mich gebeten, etwas für sie zu erledigen«, lautete Brakandarans nun wieder recht ausweichende Antwort. »Ich soll jemanden aufspüren, der für sie große Bedeutung hat.«
    »Stattdessen bist du zu uns gestoßen«, stellte Tarjanian fest. »Müsstest du nicht nach dieser verlorenen Seele suchen? Oder erwartest du sie in unseren Reihen zu finden?«
    Brakandaran schwieg so lange, dass Tarjanian schließlich dachte, die Frage bliebe unbeachtet.
    »Ich glaube ... es ist jemand, der Euch nahe steht«, sagte Brakandaran zu guter Letzt, als hätte diese Auskunft ihm schwerwiegende Überlegungen abgefordert.
    Tarjanian war verdutzt. »Was begründet diesen Gedanken?«
    Der Seemann ließ ein kurzes, freudloses Auflachen hören. »Nennt es den Willen der Götter. Immerhin sollt Ihr ja der Dämonenspross sein.«
    Erzürnt blickte Tarjanian ihn an. »Du glaubst doch wohl nicht auch diesen Unfug?«
    »Dass Ihr das Dämonenkind seid? Gewiss nicht. Dennoch ist es ein klug ausgestreutes, nützliches Gerücht. Die Schwesternschaft dürfte daran nachgerade verzweifeln.«
    »Schreibe mir in dieser Hinsicht keinerlei Klugheit zu«, erwiderte Tarjanian. »Ich habe keine Ahnung, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat. Sonst würde ich ihm den Hals umdrehen.«
    »Wer etwas von Dämonen versteht, wird es jedenfalls nicht glauben.«
    »Inwiefern?«
    »Dämonen haben einen schlechten Ruf, der bei weitem übler ist als das Unheil, das sie tatsächlich anrichten können«, erklärte Brakandaran. »Im Allgemeinen verursachen Dämonen nur dann Schaden, wenn ihre unersättliche Neugier sie in eine Klemme bringt, der sie anders nicht zu entrinnen wissen.«
    »Du sprichst wie ein Sachkundiger.«
    »So jemand bin ich schwerlich«, widersprach Brakandaran. »Aber eines kann ich Euch versichern: Junge Dämonen sind von beschränktem Geist, und ihr Sinn entbehrt jeder klaren Richtung. Wäre das Dämonenkind wirklich zum Teil ein Dämon, hätte man es nur mit einem törichten Unruhestifter zu tun, der kaum über genügend Kräfte zum Auspusten einer Kerze verfügt.«
    »Dann

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