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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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wie zwecklos dieses Abenteuer ist? Auf der Seite der Rebellion stehen ein paar Hundert Heiden und Nichtgläubige. Die große Mehrzahl der Medaloner will keinen Bürgerkrieg. Das Volk will Frieden. Die Menschen möchten ihr altgewohntes Leben führen und sich über nichts Bedeutsameres sorgen müssen als die Frage, wie das Wetter wird und ob die Ernte gedeiht.«
    »Vor einem Jahr mag es in der Tat noch so gewesen sein, Hauptmann«, entgegnete Mandah. »Doch seither hat die Säuberung die Lage gewandelt. Ich stimme Euch darin zu, dass davor die Mehrheit der Medaloner sich nicht hätte weniger darum scheren können, was die Schwesternschaft tut und lässt, aber inzwischen sind die Verhältnisse anders geworden. Unschuldige haben leiden müssen, und Menschen, die ihr Leben lang kein Gesetz gebrochen haben, werden von ihrem Land verschleppt. Jedes Mal, wenn dergleichen vorfällt, denken die Menschen an uns Heiden und überlegen, ob wir denn wirklich die Gefahr sind, als die uns die Schwesternschaft seit jeher brandmarkt. Und mittlerweile muss sogar die Schwesternschaft das Aufflammen einer Rebellion eingestehen.«
    »Dennoch könnt ihr nicht siegen. Der Kampf ist sinnlos, Mandah, und kann nur mit einem Misslingen enden.«
    »Warum zieht Ihr dann nicht Eures Weges?« »Ich selbst stelle mir fortwährend diese Frage.« »Ich gebe Euch darauf die Antwort, Hauptmann«, sagte Mandah im Brustton vollkommenener Überzeugung. »Ihr bleibt, weil Ihr tief im Innersten wisst, dass Ihr das Richtige tut. Es mag eine zwecklose Tollheit sein, aber es ist das Rechte. Der heutige Tag wird es Euch beweisen.«
    Gemeinsam setzten sie den Rückweg fort, und Tarjanian überlegte, ob wirklich alles so einfach sein konnte. Er hatte das böse Gefühl, dass der Antrieb, aus dem er bei den Rebellen blieb, möglicherweise geradeso schändlich war wie R'shiels Beweggründe. Indem er gegen Frohinia focht, wahrte er seine Würde, war er mehr als ein Fahnenflüchtiger und Eidbrüchiger und durfte sich schmeicheln, Vorkämpfer der Gerechtigkeit zu sein. Es wäre eine bittere Wendung des Schicksals, sollten diese Anstrengungen, sein Gewissen zu entlasten, letzten Endes noch weit mehr Tote zum Ergebnis haben.
    Als Mandah und Tarjanian die niedrige Steinmauer erreichten, die den ungepflasterten Hof des alten Weinguts umringte, war die blutrote Färbung vom Himmel gewichen; gräuliches Morgenlicht fiel auf das Gebäude. Tarjanian beharrte darauf, dass man das Äußere des Baus und seine Umgebung so weit wie möglich in dem Zustand beließ, in dem man es vorgefunden hatte. Übungen hielt man zwischen den Weinstöcken ab, wo das Auge keines Unbeteiligten ihrer ansichtig werden konnte. Das Haus selbst sah noch aus, als hätte es jahrelang kein Mensch betreten. Die Regelung sämtlicher sonstigen Angelegenheiten geschah, wenn es sich einrichten ließ, unter der Erde, nämlich im sehr weitläufigen Weinkeller. Auch das war ein Vorteil, den die Benutzung des Weinguts bot. Im Vergleich zur äußerlichen Bescheidenheit des Gutsgebäudes hatten die Kellergewölbe eine beträchtliche Ausdehnung.
    Während Tarjanian und seine Begleiterin sich dem Haus näherten, trat jemand aus der Tür ins Helle. Es war der Seemann des fardohnjischen Flussschiffs, der sich ihnen vor einem Jahr - anscheinend aus einem ganz plötzlichen Bedürfnis heraus - angeschlossen hatte. Bis jetzt hatte er für seinen Entschluss keine Begründung genannt, sondern einfach seine Bereitschaft zur Unterstützung der Rebellen ausgesprochen. Mandah hatte ihn, weil sie eben Mandah war, frohen Mutes in ihre Reihen aufgenommen. Sie hatte die schlechte Gewohnheit zu glauben, alles sei ein Zeichen der Götter, und auch in Brakandarans Hilfsbereitschaft sah sie nichts anderes. Tarjanian traute ihm nicht, obwohl er keinen greifbaren Grund anführen konnte. Nie hatte Brakandaran etwas getan, das ein Grund gewesen wäre, um an seiner Verlässlichkeit zu zweifeln. Über seine Vergangenheit machte der Mann nur allgemeine, verschwommene Angaben, aber das Gleiche galt für viele Rebellen. Brakandaran erblickte Tarjanian und Mandah und kam ihnen entgegen.
    »Ich dachte schon, Ihr hättet Euch vielleicht ohne mich auf den Weg gemacht«, sagte er zu Tarjanian, sobald er vor ihm stand. Brakandaran war größer als Tarjanian, aber gleichzeitig von deutlich schlankerem Wuchs. Er bewegte sich mit so erkennbar sparsamen Gebärden, dass sich Tarjanian öfters fragte, ob er eine Kampfschulung genossen hatte. Der Seemann hatte

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