Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Rebellen geholfen, so weit er dazu im Stande gewesen war, und es war ihm sogar ein Vergnügen gewesen. Allerdings hätte er noch mehr Freude daran gefunden, wären die Rebellen nicht andauernd durch R'shiel zu stets waghalsigeren Anschlägen angestiftet worden.
    Brakandaran versuchte, nicht zu viel an das Dämonenkind zu denken. Kalianahs Enthüllung hatte ihn dermaßen bestürzt, dass er sie bislang noch nicht verwunden hatte, und es erleichterte ihn, sich vorerst gar nicht mit R'shiel auseinander setzen zu müssen. Dafür blieb später noch Zeit, wenn der heutige Tag erst ausgestanden war.
    Obschon er den Rebellen bald den Rücken zuzuwenden beabsichtigte, um R'shiel ins Sanktuarium zu bringen, hatte Brakandaran die vergangenen Monate genossen. Die Schwesternschaft des Schwertes zu ärgern war für einen Harshini eine würdige Kurzweil. Seine reinblütigen Verwandten hätten diese Einstellung, wie sich von selbst verstand, rundweg abgelehnt. Ihre Neigung, tatenlos zu bleiben und alles Geschehen bloß zur Kenntnis zu nehmen, war einer der Gründe, weshalb er immer das Gefühl gehabt hatte, nicht so recht in ihre Mitte zu passen.
    Die Eingangstür der Schänke schwang auf, und Tarjanian betrat die Schwelle; er kniff die Augen zusammen, sobald er aus dem hellen Sonnenschein ins Düstere der Schankstube gelangte. Nun wurde Getuschel laut. Kurz zögerte Tarjanian, bis seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, dann trat er vollends ein. Unverzüglich gewahrte er Draco und den Hauptmann,
    doch falls er auch die übrigen, schlecht verkleideten Hüter erkannte, ließ er sich nichts anmerken.
    Weil Brakandaran Tarjanian beobachtete, wie er sich zu Draco und dem Hauptmann gesellte, ersah er nun auf Anhieb, was ihn vorhin an Draco so stutzig gemacht hatte. Zwischen den beiden Männern bestand eine unverkennbare Ähnlichkeit, und dass Tarjanian davon nichts erwähnt hatte, verwunderte Brakandaran. War Draco etwa ein Onkel? Oder ein anderer Verwandter? Der jeweilige Kämpe der Ersten Schwester musste sich zum Zölibat verpflichten, also durfte man es in diesem Fall kaum annehmen, dass er Tarjanians Vater war. Aber sollte es doch zutreffen ...
    Brakandaran unterdrückte den Gedanken. Über Tarjanians Abstammung konnte er sich zu einem anderen Zeitpunkt den Kopf zerbrechen. Zur Stunde musste er sich der Sicherheit der Rebellion und dieser unvernünftigen Zusammenkunft mit dem engsten Spießgesellen der Ersten Schwester widmen.
    Der menschliche Anteil Brakandarans sagte ihm, dass Tarjanian das Schreiben Frohinias schlichtweg hätte missachten sollen. Sein Harshini-Anteil riet zur Geduld: Manche Vorkommnisse sollten sich ganz einfach ereignen.
    Meister Draco blieb sitzen, als Tarjanian vor ihm stand - eine vorsätzliche Beleidigung -, wogegen sich der Hauptmann erhob. Aus einigen Schritten Abstand musterte Tarjanian die beiden Männer. Inzwischen herrschte im Schankraum beklommenes Schweigen. Der Wirt und die Schankmädchen ließen sich nicht mehr blicken. Auch sonst hielt sich plötzlich niemand mehr in der Schänke auf, der keinen unmittelbaren Bezug zu dem Treffen hatte.
    »Tarjanian«, sagte schließlich der Hauptmann und brach die beklemmende Stille.
    »Nheal ...« Knapp nickte Tarjanian ihm zu. »Meister Draco ...«
    Draco warf Tarjanian einen grimmigen Blick zu.
    »Bringt sie herein«, befahl Draco.
    Der Hauptmann namens Nheal eilte in die Küche, während Tarjanian und Draco einander voll offener Feindschaft anstarrten. Gleich darauf kehrte der Hauptmann mit mehreren anderen, in ihre allseits bekannten roten Waffenröcke gekleideten Hütern zurück. Mit sich zerrten sie Ghari, Rodric, Tarl und Drenin, die vier Rebellen, die am Vorabend nach Testra geritten waren, um dagegen vorzubeugen, dass Tarjanian in eine Falle geriet.
    Brakandaran schüttelte den Kopf. Sie alle waren für diese Art von Abenteuer zu jung, zu überschwänglich und zu hitzköpfig. Man hatte die jungen Kerle mit Seilen streng gefesselt, und alle wiesen Spuren auf, nach denen sie geprügelt worden sein mussten. Ghari sah am schlimmsten aus, aber da er vermutlich die stärkste Gegenwehr geleistet hatte, konnte es nicht überraschen, dass er die übelsten Prügel hatte einstecken müssen.
    Kaum waren die Rebellen in die Schankstube gestoßen worden, wandelte sich Dracos Verhalten vollkommen. Er stand auf und trat auf Tarjanian zu.
    »Tiefen Dank, Hauptmann«, sagte er, als wäre der junge Hauptmann sein bester Freund und vertrautester Kamerad. »Ihr

Weitere Kostenlose Bücher