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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dichtes, braunes Haar, ferner müde, welke Augen und das Gehabe eines Menschen, der auf der Welt längst alles gesehen und es als nichtig verworfen hatte. »Ich wünsche einen guten Morgen, Mandah.«
    »Guten Morgen, Brakandaran«, antwortete sie. »Ich habe eben Patanan ein Opfer dargebracht, um deine und Tarjanians Aufgabe mit Glück zu segnen.«
    »Gewiss eine weitsichtige Maßnahme, Mandah.« Tarjanian bemerkte den flüchtigen Ausdruck auf dem Gesicht des Alteren und sah darin erneut einen Grund zur Nachdenklichkeit. Brakandaran bekannte sich zum Glauben an die Haupt-Gottheiten, aber im Gegensatz zu anderen Heiden erregte er fast den Eindruck, als ob er den Wert der Opfer und Gebete, deren sich seine Glaubensgenossen befleißigten, als gering einschätzte. »Ich hoffe, sie ist nicht vergebens.«
    »Du bist genauso schlimm wie Tarjanian«, schalt Mandah. »Hab ein wenig Vertrauen.«
    »Vertrauen hege ich in Hülle und Fülle, Mandah«, beteuerte Brakandaran. »Es ist die Hoffnung, die mir bisweilen schwindet.« Er wandte sich an Tarjanian. »Zum Beispiel die Hoffnung, dass wir am heutigen Morgen nicht in eine Falle laufen.«
    Von neuem musste Tarjanian seine Meinung über Brakandaran ändern. Niemand hatte ihm zugestimmt -niemand außer R'shiel, die um jeden Preis die Rebellion fortsetzen wollte, anstatt sie zu beenden -, als er davor gewarnt hatte, das heutige Treffen sei viel wahrscheinlicher eine Falle als eine Gelegenheit zur friedlichen Beilegung der Zwistigkeiten. Sogar die vom Heer abgefallenen Hüter vertraten offenbar die Auffassung, es bestünde eine glaubhafte Aussicht auf ein gütliches Ende. Diese Haltung mochte allerdings dadurch zu erklären sein, dass sie ihre Entscheidung inzwischen bereuten. Ein Leben als Gesuchter zu führen, auf dessen Kopf eine Belohnung ausgesetzt war, mutete dem Betroffenen in der Tat, wie Tarjanian bezeugen konnte, allerlei Härten zu.
    »Ich wünschte, es verträten noch mehr Leute diese Ansicht«, sagte Tarjanian und streifte Mandah mit einem bedeutsamen Blick. Die junge Frau schaute ihn und Brakandaran an und schnitt eine mürrische Miene.
    »Wir haben die Frage doch schon zur Genüge erörtert«, rief sie in Erinnerung. »Gewiss kann es eine Falle sein, aber vielleicht ist es doch ein ehrliches Friedensangebot. Missachten dürfen wir das Sendschreiben jedenfalls nicht. Die Schwesternschaft erkennt uns als Bedrohung an und will mit uns Verhandlungen aufnehmen. Wenn es uns gelingt, ein Ende der Säuberung und Glaubensfreiheit für das Volk auszuhandeln, dann ist das Kämpfen ausgestanden. Irre ich mich, oder strebt nicht auch Ihr diese Ziele an, Tarjanian?«
    »Gewiss doch«, versicherte Tarjanian barsch. Der Meinungsaustausch hatte eine Woche gedauert und flößte ihm inzwischen nur noch Überdruss ein.
    »Die Götter werden mit Euch und Brakandaran sein«, versuchte sie ihn voller ruhiger Zuversicht zu ermutigen. »Nicht mehr lang, und es ist vorüber.«
    Tarjanian sah Brakandaran an, der allem Anschein nach seine Bedenken teilte. Der Seemann trat beiseite, als Mandah den Weg zum Haus nahm; dann wandte er sich nochmals an Tarjanian.
    »Euch ist klar, dass es eine Falle ist, oder?«
    Tarjanian nickte. »Dessen bin ich mir nahezu völlig sicher.«
    »Und warum geht Ihr dennoch hin?«, fragte Brakandaran.
    Tarjanian blickte der jungen Frau nach und zuckte mit den Schultern. »Weil eine winzig kleine Möglichkeit besteht, dass es keine Falle ist«, gab er zur Antwort. »Es könnte sein, dass Frohinia tatsächlich den Streit beenden will, ohne dass es noch mehr Menschenleben kostet.«
    Voller Zweifel schüttelte Brakandaran den Kopf. »Ich bin längere Zeit nicht in Medalon gewesen, aber ich entsinne mich noch an die letzte Säuberung. Diesmal kommt es der Schwesternschaft nicht darauf an, die Schlupfwinkel einiger Heiden auszuheben. Dieses Mal hat sie die Absicht, sie planmäßig auszurotten.«
    »Umso mehr haben wir Grund, um ihr in den Arm zu fallen«, meinte Tarjanian bedrückt.
    »Ich unterstelle, dass Ihr Frohinia besser als jeder andere kennt«, sagte Brakandaran. »Aber ich wage zu behaupten, dass Euer Entschluss Euch noch sehr reuen wird.«
    »Wenn ich das noch erlebe, kann ich wohl schon von Glück sagen.«
    Brakandaran schüttelte über Tarjanians schnoddrige Antwort den Kopf, drehte sich um und hielt mit großen, schwungvollen Schritten auf das Gutshaus zu. Doch gleich darauf blieb er stehen und blickte sich über die Schulter um.
    »Übrigens, habt Ihr irgendwo

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