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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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glaube? Wenngleich ich zugeben muss, noch nie so aufrichtiger Zuneigung zwischen Geschwistern begegnet zu sein.
    Ich wusste, dass die Schwesternschaft unter sich wenig Sittsamkeit kennt, doch war mir unklar, in welch hohem Ansehen die Geschwisterliebe steht.«
    »Ich bin nicht seine Schwester«, fauchte R'shiel, schüttelte die beiden Rebellen ab. »Und ihr seid von Tarja nicht verraten worden, nicht einmal unter der Folter!«
    »R'shiel, lass es gut sein ...«, erwiderte Tarjanian. Früher war Ghari einer ihrer glühendsten Anhänger gewesen. Allem Anschein nach war er inzwischen, weil seine Enttäuschung sich in Groll verwandelt hatte, zu ihrem erbittertsten Widersacher geworden.
    »Jemand kommt«, zischte eine Stimme aus dem Finstern. Mittels Handzeichen erteilte Ghari seinen Begleitern Befehle. Den Gebärden war seine tiefe Wut deutlich anzumerken.
    »Weichen wir an einen Ort aus, an dem wir diese Angelegenheiten ungestört erörtern können«, meinte er zu Tarjanian, dann drehte er sich um und wies seine Männer an, R'shiel zu ergreifen. Eine Hand verschloss ihr fest den Mund, sodass ihr jeder Schrei verwehrt blieb.
    »Nehmt die Pfoten von ...«, empörte sich Tarjanian, aber konnte auch diesen Satz nicht vollenden. Als Letztes sah er R'shiel den Rebellen Widerstand leisten, bevor ein Schwertknauf ihn wuchtig am Schädel traf und er in ein schwarzes Meer der Besinnungslosigkeit sank.
    Als er das Bewusstsein wiedererlangte, schaukelte er, mit lockerem Stroh bedeckt, an Händen und Füßen gefesselt auf einem Karren dahin. R'shiel lag neben ihm und war auf gleiche Weise verschnürt worden. Außerdem hatte man sie geknebelt, doch war es ihr gelungen,
    die Knebelung zu lockern, und das Tuch hing ihr jetzt nutzlos um den Hals.
    »Tarja?«, flüsterte sie, sobald er die Augen aufschlug. Der Karren holperte durch ein Schlagloch der Straße, sodass Tarjanians Kopf auf die Ladefläche schlug, aber diesmal konnte er die schwarze Brandung der Ohnmacht zurückdrängen und behielt die Besinnung. »Bist du verletzt?«
    »Hast du eine Ahnung, wo wir sind?«
    »Ich glaube, unterwegs zum Weingut. Was werden sie wohl mit uns anstellen?«
    »Ich weiß es wahrhaftig auch nicht, R'shiel«, log Tarjanian . Dann überrollte ihn die Flut aus Schwärze, und ihm schwanden erneut die Sinne.

FÜNFTER TEIL

Abrechnung

45
    WÄHREND R'SHIEL DIE REICHLICH ungemütliche Karrenfahrt durchlitt, fragte sie sich, was nun wohl aus ihnen werden mochte. Gharis wüster Hass bedeutete für sie eine schlimme Überraschung. Tarja war wieder in Ohnmacht gesunken.
    Auf seiner Wange war ein vom Hinterkopf herabgesickertes Blutrinnsal getrocknet. Sie hätte es abgewischt, wären ihre Hände nicht gefesselt gewesen. Unter diesen Bedingungen jedoch konnte sie Tarja nur traurig betrachten und hoffen, dass die anderen Rebellen sich einsichtiger als Ghari zeigten.
    Nach einiger Zeit wurde der Karren zum Stehen gebracht, und im Dunkeln ertasteten grobe Hände R'shiel, zogen sie von der Ladefläche und schoben sie in den finsteren Keller. Dann wurde sie die Steintreppe hinabgeführt. Vor ihnen glomm ein schwaches Licht und strahlte heller, als eine Tür aufschwang. R'shiels Bewacher schubsten sie ins Gewölbe, und ihnen nach folgten zwei Männer, die Tarjanian trugen. Rücksichtslos warfen sie ihn auf den mit Binsen bestreuten Boden.
    An einer Wand standen riesige Fässer. Auf einem kleinen Fass hockte Padric. Im Laternenlicht waberten allerlei bedrohliche Schatten. Ghari und seine Gefährten verteilten sich längs der Wände und behielten R'shiel und Tarjas reglose Gestalt wachsam im Augenmerk.
    »Willkommen unter alten Bekannten.« Padric wirkte nicht feindselig, nur alt und müde. Kurz streifte der Greis den Besinnungslosen mit einem matten Blick. »Ihr habt ihn doch nicht umgebracht, oder?«
    »Nein. Er wird wohl bald aufwachen.«
    Der Alte raffte sich auf, tappte zu Tarja, der still auf dem Steinboden lag, betrachtete ihn einige Augenblicke lang, schüttelte trübsinnig den Kopf und wandte sich an R'shiel.
    »Warum?«
    R'shiel gab ihm keine Antwort, weil sie bezweifelte, dazu im Stande zu sein.
    Bevor Padric eine weitere Frage stellen konnte, riss jemand die Tür auf, und ein blonder Junge stürmte herein. Sobald er Tarjanians ausgestreckte Gestalt sah, blieb er mit einem Ruck stehen und schaute Padric an, und als er R'shiel sah, machte er noch größere Augen.
    »Was gibt's, Tampa?«, fragte Padric.
    »Die Karier! Sie sind da.«
    »Was denn, nun übertreibe

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