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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Schwester die Verhältnisse nicht im Wesentlichen bereinigen, mit dem Einmarsch des karischen Ritterordens gedroht.«
    »Und was ist mit den Heiden?«
    Jenga zuckte die Achseln. »Was ihre Zahl anbelangt, so bezweifle ich, dass sie für uns ein ernsthafter Gegner sind, doch falls die Karier tatsächlich die Nordgrenze überschreiten, können wir es uns nicht erlauben, Regimenter durch Scharmützel mit den Heiden zu binden.«
    »Wie lautet Euer Entschluss?«
    »Die erhaltenen Befehle auszuführen«, gab Jenga zur Antwort. »Allemal ihre Mehrheit. Doch eines kann ich Euch versprechen: Kein Hüter wird irgendeine Handlung verüben, die Mahina zum Unheil gereicht, selbst wenn dergleichen heißt, der gegenwärtigen Ersten Schwester zu trotzen.«
    Garet Warner schnippte ein nicht vorhandenes Körnchen Staub vom Waffenrock, ehe er grimmig den Blick hob. »Ihr predigt Verrat, Hochmeister.«
    »So? Ist es Verrat, die Befolgung eines Befehls zu verweigern, den man als sittlich verwerflich ansehen muss? Wenn die Erste Schwester Euch anwiese, sämtliche Sträflinge Grimmfeldens hinzumetzeln, tätet Ihr's?«
    »Freilich nicht, aber ...«
    »Dann wäre auch das Verrat, Obrist«, fiel Jenga ihm ins Wort.
    Warner nickte. »Seid Ihr ganz sicher, dass Ihr den Befehl richtig auffasst? Wäre es nicht möglich, dass Ihr Frohinias Wünsche falsch deutet?«
    »Nein, ich habe die Erste Schwester vollauf richtig verstanden.« Jenga lehnte sich zurück und stöhnte auf. »Es ist eine reichlich beunruhigende Einsicht, aber bei derlei Gelegenheiten kommt mir bisweilen der Gedanke, dass Tarjanian im Recht gewesen sein könnte.«
    »Ihr habt für mich einen Auftrag, Hochmeister?«
    »Findet Tarjanian«, sagte Jenga, »ehe Frohinia ihn zu fassen kriegt.«
    »Das kostet Geld«, gab Garet Warner zu bedenken. »Gewährsleute verlangen für ihre Treue einen hohen Preis.«
    »Geht so vor«, brummelte Jenga, »wie es sein muss.«
    Erneut nickte Warner. »Und unterdessen?«
    »Unterdessen richten wir uns nach dem geschworenen Eid.«
    »Der es uns abfordert, zum Wohle Medalons die Schwesternschaft des Schwertes zu schützen und ihr zu dienen«, stellte Garet Warner mit einer gewissen Schärfe des Tonfalls fest.
    »Mahina ist Schwester des Schwertes, und das Hüter-Heer wird sie mit der gleichen Entschiedenheit wie jede andere Schwester beschützen.«
    »Selbst wenn es nur durch Auflehnung gegen Frohinia möglich wird?«
    Bedächtig nickte Jenga. »Jawohl. Auch wenn es ausschließlich auf diesem Wege getan werden kann.«
    Noch später am selben Abend begab sich Hochmeister Jenga unter seine Mannen und hielt Umschau. Der Lärm im Aufbruch begriffener Krieger beherrschte die Unterkünfte. Schon im ersten Morgengrauen sollte der Abmarsch erfolgen. Wieder und wieder übertönte das Klirren der Beschläge und das fürs Schwerterschärfen eigentümliche Wetzgeräusch das Gewirr der Stimmen, die sich erregt über die Aussicht auf einen regelrechten Feldzug unterhielten. Leise und unauffällig bewegte Jenga sich umher; er mochte bei den Kriegern keineswegs den Eindruck erwecken, er sähe nach dem Rechten. Ein guter Heerführer wusste ohnedies stets, was seine Untergebenen fühlten; er spürte die Stimmung der Männer, war sich darüber im Klaren, ob sie der Anfeuerung oder der Fürsorge bedurften. Wenn diese Kriegsleute ins Feld ziehen sollten, musste er noch vor ihrem Aufbruch aus der Festungsstadt herausfinden, ob er ein kampfstarkes Heer im Rücken oder einen Klotz am Bein hatte.
    »Seid Ihr sicher, es ist Tarjanian Tenragan, gegen den wir ausziehen?«
    Im Schatten eines Gebäudes verharrte Jenga. Er kannte die Stimme. Sie gehörte einem erst jüngst zum Hauptmann beförderten Hüter, der nach Abenteuern lechzte.
    »Ich habe Gerüchte vernommen, nach denen es gegen die Harshini ins Feld geht«, antwortete jemand anderes. Jenga glaubte auch ihn zu kennen: Seines Erachtens war es Nheal Alcarnens Stimme. Als Kadett hatte er dieselbe Klasse wie Tarjanian besucht. In Mündelhausen war es ihm misslungen, Tarjanian dingfest zu machen, und er war der Verantwortliche gewesen, dem es an jenem Morgen, als Tarjanian den gescheiterten Fluchtversuch gewagt hatte, auf einmal in den Sinn gekommen war, die Wachstube des Kerkers einer dienstlichen Überprüfung zu unterziehen. Bis heute bezweifelte Jenga, dass in diesem Zusammentreffen ein Zufall gesehen werden konnte.
    »Die Harshini gibt es bloß im Märchen«, spöttelte eine dritte Stimme. »Wir müssen es mit den Kariern

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