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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Zweck gezeugt wurde«, antwortete Brakandaran, »ihn auszutilgen.«
    »Ihr wollt, dass R'shiel einen Gott stürzt? Das kann doch unmöglich euer Ernst sein.«
    »Du hast daran keinen Anteil, Tarjanian. Wenn in dir nur ein Fünkchen Verstand wohnt, geh deines Wegs und lass sie ziehen. Du glaubst ohnehin nicht an die Götter, obwohl du schon einer Gottheit begegnen durftest. Dir ermangelt es an sämtlichen Voraussetzungen, um in diesem Ringen bestehen zu können. Uberlass den Kampf uns, die wir wissen, gegen welchen Gegner wir streiten.«
    Tarjanian blickte hinüber zu dem fardohnjischen Flussboot; vor geraumer Zeit war Shananara mit R'shiel an Bord gegangen. Seither waren die beiden Frauen nicht wieder gesehen worden.
    »Ich dulde nicht, dass ihr R'shiel so etwas aufbürdet.«
    »Diese Entscheidung obliegt beileibe nicht dir, Mensch«, entgegnete Dranymir. »Darüber befindet allein das Dämonenkind. Nur sie kann beschließen oder sich weigern, die Aufgabe anzugehen, für die ein König sie gezeugt hat.«
    »Und wenn sie ablehnt?«, fragte Tarjanian. Brakandaran antwortete nicht, sondern sah den Dämon an; Dranymir wiederum wandte das faltenreiche Gesicht ab. Beklommenheit packte Tarjanian, als er merkte, welche Abneigung sowohl der Harshini wie auch der Dämon gegen die Beantwortung seiner Frage hegten. Er krallte die Faust in Brakandarans Lederwams und zog ihn zu sich heran, bis nur noch wenige Fingerbreit ihre Gesichter von einander trennten. »Was wird geschehen, wenn sie ablehnt?«
    Ohne von Tarjanians Zorn eingeschüchtert zu werden, erwiderte Brakandaran seinen Blick. »In dieser Hinsicht habe ich keinen Entschluss zu fällen, Tarjanian. Ich bin nicht ihr Richter.«
    Tarjanian ließ von ihm ab und stieß ihn von sich. »Nicht ihr Richter, das mag wohl sein. Ich vermute, eher ihr Henker.«
    Brakandaran schüttelte den Kopf; aber den Vorwurf als solchen leugnete er nicht.
53
    R'SHIEL ERWACHTE MIT EINEM RUCK. Sie fühlte sich verwirrt und wusste im ersten Augenblick nicht, wo sie sich eigentlich befand. Sie linste umher und erkannte schließlich, dass sie in einer kleinen Kabine an Bord des Flussboots Maeras Tochter weilte. Erleichtert lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. Bilder der vergangenen Nacht gaukelten unter ihren Lidern. Tarjanian lebte. Dagegen war Padric, gleichsam zur Wiedergutmachung seines vorherigen Tuns, jetzt tot. Auch die Fardohnjer des Flussschiffs hatten bei ihrer Befreiung mitgewirkt. Drendik hatte den wahnsinnigen Priester erschlagen. Und Ghari, wo war Ghari? Der rasche Wechsel der Ereignisse machte R'shiel regelrecht benommen.
    »Fühlst du dich wohler?«
    R'shiel drehte den Kopf in die Richtung der Stimme und öffnete die Augen. Gegenüber saß die Harshini und gab offenbar auf sie Acht. Ihre Augen glänzten schwarz auf schwarz, sie hatte makellos reine Haut und üppig dichtes, dunkelrotes Haar. Während sie R'shiel an Bord geführt hatte, hatte sie sich mit dem Namen Shananara vorgestellt. Als R'shiel den Blick senkte, entdeckte sie, dass ihre versengten Hände keinerlei Brandmale mehr aufwiesen. In der Tat konnte sie sich nicht daran erinnern, sich schon jemals dermaßen wohl gefühlt zu haben.
    »Mir ... mir geht es wundervoll. Hast du diesen Wandel vollbracht?«
    »Ich habe lediglich deinen eigenen inneren Heilkräften ein wenig auf die Sprünge geholfen.«
    »Hab vielen Dank«, sagte R'shiel von Herzen. Ohne körperliche Beschwerden ließ sich seelischer Kummer um vieles leichter verwinden. Sie schob die Decke fort und erschrak gelinde, sobald sie sah, dass sie sauber war, aber splitternackt. Eilends verhüllte sie sich wieder mit der Decke.
    »Wie ich zu meinem Bedauern sehe, hast du dir die menschliche Unsitte der Keuschheit angewöhnt.«
    Shananara langte in eine große Reisetasche und holte schwarze, lederne Reitkleidung heraus, die der Tracht glich, die sie selbst trug. »Ich habe schon vermutet, dass du eine neue Kluft brauchst. Wir haben eine Größe, glaube ich, daher müssten diese Sachen dich gut kleiden.« Sie deutete R'shiels Staunen fälschlich als Verlegenheit. »Schon gut, ich schaue nicht zu.«
    Höflich kehrte die Harshini ihr den Rücken zu. R'shiel legte das geschmeidige Lederzeug an. Das ganze Leben lang hatte sie immer lange Röcke getragen, die ihre Gestalt im Wesentlichen verbargen, doch das samtgleiche Leder der Harshini-Kluft umschmiegte ihren Leib, als wäre es ihr aufgeschmolzen worden.
    Sogar bekleidet konnte sich R'shiel daher nicht des Eindrucks

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