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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sie den Stab gepackt hatte, waren versengt, und ihre rechte Schulter hatte eine zweite, ernste Verbrennung erlitten.
    Ghari erklomm den flachen Hügel und gesellte sich zu Tarjanian.
    »Das Verrückteste an allem ist«, bemerkte Tarjanian zu dem jungen Rebellen, »dass wir möglicherweise wider Willen einen Krieg vom Zaum gebrochen haben. Wenn die Karier erfahren, dass ihr Botschafter in Medalon vom Leben zum Tode befördert worden ist, überschreiten sie die Grenze, ehe wir's uns versehen. Der Friedensvertrag ist ein für allemal nichtig.«
    »Ich glaube, Padric war sich darüber sehr wohl im Klaren«, sagte Ghari. Stumm gedachten sie des greisen Rebellen. Sein Leichnam hatte zu den ersten Toten gehört, die aus dem Fluss geborgen worden waren. »Ob sie sich erholt?«, fragte Ghari, indem er R'shiel ansah, die niedergeduckt am Feuer vor sich hin schlotterte.
    »Was auf dem Schiff geschehen ist, fußte auf Magie, und davon habe ich keine Kenntnisse. Eigentlich glaube ich gar nicht, dass es Magie gibt.« Kurz betrachtete Tarjanian sie. »Sie benötigt nun«, fügte er hinzu, »den Beistand ihres Volksstamms.«
    »Hast du den Ruf übermittelt?«
    Tarjanian nickte. »Schon vor Stunden.«
    Ghari suchte im Westen den Gesichtskreis ab, so wie Tarjanian es zuvor getan hatte; dann drehte er sich wieder ihm zu. »Magie, meinst du? Ich dachte stets, die Karier hassten Magie noch stärker, als man es der Schwesternschaft nachsagt.«
    »Auch ich war bislang dieser Auffassung.«
    »Mag sein, dass es keine Magie war. Vielleicht war's ihr Gott.«
    Diese Überlegung bewog Tarjanian zu einem grimmigen Schmunzeln. »Ghari, glaubst du wahrhaftig, wir stünden hier noch lebendig beisammen, hätte auf Seiten der Karier eine Gottheit eingegriffen?«
    »Wohl kaum ...« Erneut schaute Ghari an den Himmel. »Tarjanian, sieh dort!«
    Tarjanian blickte in die Richtung, in die Gharis Finger wies, und erspähte am Himmel zwei dunkle Pünktchen, deren Größe, während sie sich dem Fluss näherten, rasch wuchs. Auf einem der Punkte schimmerte kupfriger Widerschein und beseitigte jeden Zweifel. Erleichtert nickte Tarjanian und ging zum Feuer.
    Drendik bemühte sich soeben, R'shiel dazu zu bewegen, einen Becher Tee entgegenzunehmen, doch sie missachtete ihn vollständig und starrte bloß ins Feuer. Der Capitan sah Tarjanian an, aber er wusste auch keinen Rat und hob die Schultern. Behutsam kniete er sich an R'shiels Seite und fasste ihren Arm. Bei der Berührung fuhr sie zurück und stierte ihn an, als wäre er ein Gespenst.
    »R'shiel, komm mit mir. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Lange musterte sie ihn, bevor sie ihm gestattete, ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. Er führte sie auf den kleinen Buckel, wo Ghari vor Aufregung auf der Stelle hüpfte. Auch die Fardohnjer sammelten sich nun auf der Erhebung und blickten voller Staunen den nahenden Fluggeschöpfen entgegen.
    »Mutter der Götter!«, schnaufte Drendik halblaut, als er gewahrte, was er da sah. Mittlerweile konnte man die Flugwesen für große Vögel halten, die gemächlich mit den kupferfarbenen Schwingen schlugen, während sie auf lauen Abwinden herab zum Fluss schwebten.
    »Schau!«, drängte Tarjanian.
    Erst sah R'shiel ihn leicht verdutzt an, schließlich jedoch folgte ihr Blick der Richtung seines Zeigefingers. Kaum erkannte sie die Drachen, rann eine Träne über ihre Wange und hinterließ auf dem verrußten Gesicht einen hellen Streifen.
    Sie warteten, bis die Drachen sich zu guter Letzt mit kraftvollen Flügelschlägen auf den Erdboden herabsenkten, als erster Meister Dranymir, der dabei eine Staubwolke aufwirbelte, die sich über die Menschen ausbreitete. Der zweite Drache war etwas kleiner und anscheinend ein Weibchen; die Schuppen glänzten eher grünlich als kupfern, die Schnauze wirkte deutlich zierlicher. Beide Drachen neigten die gewaltigen Schädel abwärts, um ihren Reitern das Absitzen zu ermöglichen. Tarjanian erkannte Shananara, die sich von Dranymir schwang, und zu seiner großen Überraschung war es Brakandaran, der von dem anderen Drachen stieg. Sobald die Harshini näher kamen, fielen die Fardohnjer auf die Knie.
    R'shiel blickte den Drachen entgegen, ohne irgendjemand anderes zu beachten. Sie schüttelte Tarjanians Arm ab und wankte, die Decke noch fest um sich geschlungen, den niedrigen Abhang hinunter auf die Harshini zu. Aber nicht einmal um deren Gruß scherte sie sich, sondern lief an ihnen vorbei. Tarjanian wollte ihr folgen, doch Shananara und

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