Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
klarstellen, dass du noch viel zu lernen hast, sonst nichts. Doch das wird im Laufe des Kommenden geschehen. Ich sehe nur eine ernst zu nehmende Erwägung...«
    »Welche denn?«
    »Das Heikle ist nicht, wer du bist, sondern was du bist.«
    »Und was bin ich?«, fragte R'shiel.
    »Lorandraneks Erbin.«
    »Und das bedeutet...?«, hakte R'shiel nach, indem sie sich leicht vorbeugte. Lorandraneks Erbin zu sein mochte ja für die Harshini eine gewaltige Bedeutung haben, sie jedoch wusste damit vorerst nichts Besonderes anzufangen.
    »Im günstigsten Fall? Dass wir Verwandte sind.«
    »Und im schlimmsten Fall?« Offenbar musste man der Harshini jede genaueren Aufschlüsse aus der Nase ziehen.
    »Im schlimmsten Fall heißt es, R'shiel, du bist das Dämonenkind.«
54
    Am späteren Abend versammelten sich alle Beteiligten am Flussufer um ein wärmendes Lagerfeuer. Aber und Gazil hatten aus den Bordvorräten der Barke ein wahres Festmahl zubereitet, und jeder hatte sich den Bauch voll geschlagen. Die Fardohnjer hatten keine Mühe gescheut, um für die Harshini ein gesondertes Gericht zu Stande zu bringen, das kein Fleisch enthielt. Für die Mehrheit war das heutige Essen die erste nahrhafte Mahlzeit seit Tagen.
    Die Dämonen hatten sich in noch größerer Anzahl als zuvor um die Lagerstatt verteilt. Nicht lange nachdem Brakandaran und Tarjanian mit Erzdämon Dranymir gesprochen hatten, war auch der zweite Drache in Scharen kleiner Dämonen zerfallen. Vornehmlich bewahrten sie Abstand von den ums Feuer Versammelten, nur Meister Dranymir war verstohlen zu Shananara vorgedrungen, nachdem sie gegessen hatte, und hatte es sich, scheinbar ohne dass sie es merkte, in ihrem Schoß behaglich gemacht. Zerstreut streichelte sie ihm mit der Vertrautheit langen Verbundenseins den runzligen grauen Schädel.
    R'shiel versuchte gar nicht weiter auf die Dämonen zu achten und beobachtete stattdessen Tarja. Die Entdeckung, dass er der Schlinge entkommen war, die im Weinberg schon für ihn gehangen hatte, trug in erheblichem Maße dazu bei, die hässlichen Erlebnisse der letzten Tage zu verwinden. Tarja spürte ihren Blick, schaute auf und lächelte ihr versonnen zu.
    Die verblüffende Neuigkeit, dass sie in Wirklichkeit eine Harshini-Prinzessin war, hatte man recht unterschiedlich aufgenommen. Die Fardohnjer hatten diese Enthüllung bejubelt und beteuert, sie hätten die Wahrheit schon lange vermutet. Ghari hatte sie lediglich aus großen Augen angestarrt und nichts gesagt. Tarja und Brakandaran hatten weder überrascht noch erfreut gewirkt. R'shiel hätte zu gern Tarja gefragt, wie er dazu stand. Aber vorerst gab es wichtigere Angelegenheiten zu regeln.
    »Wäre mir klar gewesen, dass R'shiel die Möglichkeit hatte, den Stab des Priesters zu zerstören, hätten wir selbst es durchaus gewagt, sie zu befreien«, äußerte Shananara. Die Harshini war über die Zertrümmerung des Stabs durch R'shiel keineswegs beglückt gewesen. R'shiel überlegte, weshalb deswegen solche Aufregung herrschte. Erhielte sie die Gelegenheit, den vergangenen Tag ein zweites Mal zu erleben, sie würde nicht anders handeln.
    »Geschehen ist geschehen«, stellte Drendik sinnig fest. »Es bleibt nichts anderes übrig, als aus den Gegebenheiten das Beste zu machen.«
    Shananara nickte und widmete ihre Aufmerksamkeit Tarja. »Für deine Tat schulde ich dir Dank. Wir alle sind dir Dank schuldig. R'shiel ist für uns höchst wichtig.«
    »Nicht bloß für euch«, antwortete Tarja.
    Im Feuerschein forschte Shananara in seiner Miene. »Was gedenkst du nun zu unternehmen?«
    »Wenn die Karier in Medalon eindringen, was sie voraussichtlich tun, sobald sie von Ritter Pieters Tod erfahren, müssen die Hüter an der Nordgrenze stehen. Darum muss ich nach Testra eilen und sie warnen.«
    »Wieso nach Testra?«, fragte R'shiel.
    »Das Hüter-Heer ist im Ausrücken begriffen. Wenn ich in Testra eintreffe, müssten dort die ersten Einheiten angelangt sein.«
    »Ist es jetzt nicht für dich an der Zeit, Tarjanian, dein Glück weniger auf die Probe zu stellen?«, meinte Brakandaran kopfschüttelnd.
    Tarjanian hob die Schultern. »Ich bin der Verursacher dieses Unheils, denn ich trage die Verantwortung für den Tod des Botschafters. Daher ist es meine Pflicht, dafür die Gewähr zu tragen, dass die Hüter gewarnt werden.«
    »Vorausgesetzt allerdings, dass sie bereit sind, dir Gehör zu schenken. Wie du eben erwähnt hast, sind sie ausgerückt, und zwar zu dem Zweck, dich ein für alle Mal

Weitere Kostenlose Bücher