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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sich den Männern vollends näherten. Tarja hob den Blick, als R'shiel zu ihm trat, aber sein Lächeln des Erkennens wich, kaum dass er sie sah, einer Miene der Betroffenheit.
    »Bei den Gründungsschwestern, R'shiel, du siehst ja schrecklich aus.«
    »Freut mich, dich wieder zu sehen, Tarja.«
    »Verzeih mir, R'shiel, aber du bist wirklich so dünn wie ein Besenstiel geworden.«
    R'shiel spürte ein ruheloses Zupfen an ihrem Schal, tat jedoch so, als bemerkte sie es nicht. »Ich habe des Öfteren Kopfschmerzen, sonst nichts.«
    »Sie mag nichts essen«, mischte sich Junie ein und erzwang auf diese Weise die Vorstellung, nach der ihre Freundinnen schmachteten.
    Schicksalsergeben zuckte R'shiel mit den Schultern. »Tarja, Obrist Warner, das ist meine Zimmergenossin Junie. Und das sind Kilene, Marta und Wanda.«
    »Seid mir gegrüßt, ihr Mädchen«, sagte Tarja, indem er sich anmutig verneigte. Garet Warners Blick streifte den Mädchenpulk mit völliger Gleichgültigkeit; er nickte höflich und drehte sich wieder der Arena zu.
    »Dürfen wir uns zu Euch setzen?«, fragte Kilene kühn, nachdem sie Warner als zu alt und bei weitem zu unstattlich abgetan hatte, um ihrer Beachtung würdig zu sein.
    »Ihr dürft gern hier Platz nehmen«, gab Tarja ihr zur Antwort. »Obrist Warner und ich müssen allerdings Georj aufsuchen. Wir sind zu ihm unterwegs, stimmt's, Obrist?«
    Garet Warner blickte erst Tarja an, dann die Mädchen. »Was? Ja, natürlich. Es ist höchste Zeit. War uns ein Vergnügen.« Unverzüglich stapfte Garet davon, ohne auf Tarja zu warten.
    »Leider muss ich hinunter, R'shiel, aber ich bin froh, dass wir uns noch begegnet sind. Georj möchte nämlich, dass du ihm Glück wünschst.« Tarja ergriff sie am Arm, und bevor sie Einspruch erheben konnte, zog er sie mit sich aus dem Kreis der Mädchen fort und lenkte ihre Schritte hinab in die Arena. Er öffnete das Tor zwischen den Sitzreihen und der sandigen Kampffläche und führte sie das kurze Stück zu dem Stollen, der Zutritt in die Kavernen gewährte, die unter dem Hügel wie weit verzweigte Höhlen die Erde durchzogen. Von irgendwoher zur Linken hörte R'shiel Männerstimmen dröhnen. Sobald sie und Tarja den düsteren Stollen betreten hatten, blieb ihr Bruder vor ihr stehen.
    »R'shiel, du siehst nicht einfach nur schrecklich aus«, sagte er mit merklicher Sorge, »du siehst aus wie der Tod. Was ist mit dir?«
    »Ich weiß es selbst nicht, Tarja. Immerzu befallen mich die fürchterlichsten Kopfschmerzen, und jedes Mal, wenn ich Fleisch rieche, packt mich die Übelkeit.«
    »Hast du Frohinia davon erzählt?«
    »Sie hat mir empfohlen«, gestand R'shiel leicht widerwillig, »mich an eine Heilerin zu wenden.«
    »Ausnahmsweise bin ich mit ihr einer Meinung«, brummelte Tarja. »Warum gehst du nicht lieber heim, R'shiel? Du musst hier nicht zugegen sein. Gönn dir Erholung. Versuch etwas zu essen.« Plötzlich lächelte er, und mit einem Mal verstand R'shiel voll und ganz, warum die Hälfte aller Seminaristinnen in der Zitadelle ihre beste Freundin werden wollte. »Ich bin mir sicher, dass Georj die Ehre der Hüter-Hauptleute verteidigen kann, ohne dass du ihm zujubelst.«
    R'shiel runzelte die Stirn. »Er wird Loclon doch besiegen, oder?«
    »Das will ich hoffen.«
    »Kann ich zu ihm, ehe ich nach Hause gehe?«
    »Freilich«, antwortete Tarja und fasste sie erneut am Arm. »Falls er heute den Heldentod stirbt, ist es ihm bestimmt angenehmer, statt unsere hässlichen Gesichter vorher ein letztes Mal dich zu sehen.«
    Er begleitete sie in die ausgedehnten Räumlichkeiten unterhalb des Amphitheaters. Ursprünglich hatte man diese Anlagen geschaffen, dass sie den sagenumwitterten Zauberpferden der Harshini als Ställe und Reitstätte zur Verfügung standen. Wie ihre einstigen Besitzer waren auch diese Pferde seit langem ausgestorben, und abgesehen von einigen bedauernswerten Heiden, die verstockt an ihren alten Überzeugungen und Bräuchen festhielten, entsann sich ihrer, so wenig wie der Harshini, kaum noch jemand.
    Die Schwesternschaft belustigte sich über die Geschichten, die sich um die Zauberrösser rankten, genau wie sie jeden Gedanken zurückwies, die Harshini könnten mehr als gerissene Gaukler gewesen sein. Ihre Magie, so lehrten die Schwestern, habe aus nichts anderem als pfiffiger Possenreißerei bestanden, und ihre herausragenden Pferde hätten sie lediglich guter Züchtung zu verdanken gehabt. Bisweilen jedoch fragte sich R'shiel, wie es einem Volk,

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