Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
anzustellen.
    Es gab keinen zweiten Hafen wie Groenhavn, und Brakandaran wünschte sich von Herzen, er hätte die Stadt lieber nicht aufsuchen müssen. Nach seinen Erfahrungen ließen sich Groenhavn und die Anwesenheit der Magier-Gilde nicht trennen, und aus den vorangegangenen Ereignissen ergab sich nach seinem Verständnis die Schlussfolgerung, dass die Gilde irgendetwas von ihm wollte, unzweifelhaft etwas, zu dem er nicht im Geringsten Lust hatte.
    Freilich konnte er Capitan Soothan den Entschluss nicht verübeln, Groenhavn und seinen gewinnträchtigen Markt anzusteuern. Um diese Jahreszeit einen Schwärm Blauflossen-Arie zu finden war ein Geschenk der Götter. Arie galten in Groenhavn als begehrte Leckerei. Allein dieser Fang sicherte ihm für den Rest des Jahres den Lebensunterhalt.
    Brakandaran fuhr lange genug zur See, um sich darüber im Klaren zu sein, dass die Entdeckung eines Schwarms Blauflossen-Arle in so warmen Gewässern nicht bloß als Außergewöhnlichkeit bewertet werden musste, sondern sogar ans Unmögliche grenzte. Er verschwieg seinen Verdacht hinsichtlich des Ursprungs dieser unvermuteten Einkommensquelle, ließ sich Heuer und Anteil auszahlen und verließ das Schiff, kaum dass es angelegt hatte.
    Seine Vorsicht erwies sich als begründet. Noch keinen halben Tag lag das Schiff im Hafen, da erhielt es schon den Besuch einer schmuck gekleideten Abteilung Waffenknechte der Magier-Gilde. Brakandaran sah es durchs Fenster einer Hafenschänke, leerte den Humpen Bier mit einem Zug und schlüpfte davon, so lange sich ihm dazu noch die Gelegenheit bot.
    Groenhavn kannte nur zwei Jahreszeiten: heiß und schwül sowie unerträglich heiß und schwül. Da im Norden inzwischen der Winter heranrückte, war es gegenwärtig zum Glück lediglich heiß. Zudem feierte heute der Großfürst Geburtstag, und in der weißen Hafenstadt mit ihren Flachdächern wimmelte es bis zur Überfüllung von Besuchern aus sämtlichen Provinzen Hythrias. Krämer und Sklavenhändler, Bauern und Diebe, Huren und Spieler, Übersättigte ebenso wie Fromme, sie alle trieb es jedes Jahr um diese Zeit in die hythrische Hauptstadt. Sämtliche sieben Kriegsherren weilten in der Stadt, um im Tempel der Götter ihr alljährliches Opfer zu bringen. Zwar schränkte das Gesetz sie auf eine jeweilige Leibwache von dreihundert Mann ein, aber die Gesamtmenge genügte, um eine Vielfalt von Misshelligkeiten zu verursachen. Die Leibwächter bedurften kaum einer Ermutigung, um sich mit ihren Widersachern zu prügeln, und noch im ärmsten Tropf, der die Farben einer fremden Provinz zur Schau trug, erblickten sie einen Gegner.
    Brakandaran verzweifelte an Hythria. Vor zwei Jahrhunderten waren die Hythrier ein stolzes, gesittetes Volk gewesen. Heutzutage betrachtete man sie nur noch als kriegslüsterne Barbaren.
    Kriegsgott Zegarnald hatte, befand Brakandaran verdrossen, allen Grund zur Freude. Doch war es keineswegs die Schuld des Kriegsgotts, dass Hythria unter einem Dauerzustand bewaffneter Reibereien litt. Wie jeder Gott nutzte er lediglich die Verhältnisse zu seinen Gunsten aus. Eindeutig musste die Verantwortung den Harshini zugemessen werden, die mir nichts, dir nichts verschwunden waren und die Menschen ohne Führung und Vorbild zurückgelassen hatten.
    Im Nachbarland Fardohnja verhielt es sich fast ebenso schlecht. Der gegenwärtige fardohnjische König war ein ausschließlich auf seinen Vorteil bedachter Wendehals; seine Befähigung zum Wechseln der Seiten und Bündnisse verwirrte dem beiläufigen Beobachter regelrecht die Sinne. Möglicherweise musste man darin auch die Erklärung für das im Hafen liegende fardohnjische Schiff sehen. Vielleicht war Hablet zu der Auffassung gelangt, dass seine während der vergangenen dreißig Jahre beibehaltene feindselige Haltung gegenüber Hythria sich nicht mehr auszahlte, und hatte einen Gesandten geschickt, um Frieden zu schließen. Zwar bezweifelte Brakandaran es, aber denkbar war alles.
    In Gedanken beschäftigte sich Brakandaran mit den inneren Zuständen Hythrias und Fardohnjas, während er durch die Straßen Groenhavns schlenderte. Ursprünglich hatte der Harshini-König nur Medalon sich selbst zu überlassen beabsichtigt; mittels des Rückzugs, durch den der Schwesternschaft des Schwertes ein Erfolg der Säuberung vorgegaukelt werden sollte, hatte er Menschenleben retten wollen. Als die fortgesetzte Anwesenheit der Harshini in den südlichen Ländern die Aufmerksamkeit der Schwesternschaft erregt

Weitere Kostenlose Bücher