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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Man sollte meinen, man hätte ihm eingedenk der Bedeutung, die er in dieser Gegend für jedwede Kriegsführung einnimmt, einen klangvolleren Namen gegeben.«
    Brakandaran sah den Kriegsherrn an und nickte höflich. Die Großmeisterin der Magier-Gilde hatte veranlasst, dass ihr Bruder ihn begleitete, der Kriegsherr von Krakandar. Damin Wulfskling hatte es eilig gehabt, Groenhavn zu verlassen, also hatte es durchaus nahe gelegen, dass sie gemeinsam reisten; so jedenfalls hatte Kalans Begründung gelautet. Brakandaran allerdings hatte das Gefühl, von ihr für ihre Zwecke eingespannt zu werden. Korandellens Erscheinen im Seher-Stein mochte Damin Wulfskling zwar in unmittelbare Gefahr gebracht haben, seinem langfristigen Anspruch auf den hythrischen Thron jedoch tat es keinen Abbruch. Er nahm gewiss auch keinen Schaden, wenn er einem Göttlichen mit heiliger Sendung das Geleit in den Norden gab. Freilich hatte Brakandaran der Großmeisterin verschwiegen, welcher Sache sein Auftrag galt, ähnlich wie er fortgesetzt sein Anrecht auf den Titel eines Göttlichen in Abrede stellte. Am Gebrauch hindern können hatte er sie aber nicht, so wenig wie er zu vereiteln in der Lage gewesen war, dass sie seine Anwesenheit zu ihrem Vorteil auszuspielen verstand. Damin Wulfskling hatte sich in dieser Hinsicht zugänglicher gezeigt. Brakandaran hatte ihn gebeten, ihn einfach beim Namen anzureden, und der Kriegsherr hatte einwilligt, ohne darum viel Aufhebens zu machen. Fast hätte er ihn sogar für die Überspanntheit seiner Schwester um Vergebung gebeten.
    Brakandaran hatte im Lauf des Monats, den er und der junge Kriegsherr für ihre Reise nach Krakandar und zur medalonischen Grenze brauchten, viel Neues in Erfahrung gebracht. Im war bekannt gewesen, dass Damin Wulfsklings Mutter Lernen Wulfsklings jüngere Schwester war, hingegen nicht, dass sie fünfmal geehelicht hatte und zu ihrer weiteren Sippschaft nicht nur drei eigene Kinder, sondern auch sieben Stiefkinder zählten. Jedes davon war mit großer Weitsicht in eine wichtige Machtstellung gebracht worden. Kalan war Großmeisterin der Magier-Gilde. Kalans Zwillingsbruder Narvell, wie sie ein Spross aus Marias zweiter Ehe, beherrschte als Kriegsherr die Elasapinische Provinz. Luciena, eine bei der Eheschließung mit einem reichen Schiffseigner in die Familie aufgenommene Stieftochter, war heute Herrin über ein Drittel der hythrischen Handelsflotte. Damin Wulfsklings jüngster, knapp neunzehn Jahre alter Stiefbruder genoss gegenwärtig eine Ausbildung in der hythrischen Assassinen-Zunft.
    Maria hatte darüber, dass ihr Bruder niemals einen Erben zeugen sollte, vollständige Klarheit besessen. Darum hatte sie ihr Lebtag lang ihren beträchtlichen Wohlstand und allen Einfluss aufgewendet, um ihre gesamte Nachkommenschaft so aufzuziehen, dass einstmals ein einziges Ziel verwirklicht werden würde: den Großfürstenthron ihrem Ältesten zu sichern. Berücksichtigte man, dass Damin Wulfskling nicht viel älter als dreißig Jahre sein konnte, musste man es als überaus erstaunlich erachten, wie viel sie innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne erreicht hatte. Zudem erachtete Brakandaran die gegenseitige Treue, deren man sich in Marias Sippe befleißigte, als sehr bemerkenswert. Allem Anschein nach durfte sich Damin Wulfskling auf den Rückhalt aller seiner Geschwister verlassen. Unter Menschen ein seltenes Verhältnis , dachte er voller Bissigkeit. Maria war er lediglich einmal begegnet, aber da war sie erst ein siebenjähriges Kind gewesen, und er entsann sich nicht, bei ihr irgendwelche Eigenschaften beobachtet zu haben, die damals schon auf die Willenskraft und Zielstrebigkeit ihrer späteren Lebensjahre hingedeutet hätten. Dank Maria linderte sich Brakandarans Sorge um Hythria. Damin Wulfskling machte ihm den Eindruck eines klugen, scharfsinnigen jungen Mannes. Allerdings zeigten sich die übrigen Kriegsherren Hythrias, ausgenommen Narvell, nicht sonderlich zufrieden mit der Lage. Es wäre besser, der alte Lernen lebte einfach immerzu weiter.
    »Langweile ich Euch, Brakandaran?«
    »Verzeiht mir, habt Ihr etwas gesagt?«
    Damin Wulfskling lachte. »Ich habe soeben mit den vielen Scharmützeln geprahlt, die ich an dieser Stätte auszufechten hatte«, gab er zur Antwort. »Doch ich glaube, es dürfte mich nicht überraschen, dass heldische Taten nicht auf Euer Interesse stoßen. Aber wahrlich, ich vermisse diesen Tenragan.«
    »Tenragan?«
    »Ja, Hauptmann Tarjanian Tenragan«,

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