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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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es Damin, eine derartige Luftreise nicht wiederholen zu müssen. Er eilte R’shiel nach, die schon einen flachen Abhang in die Richtung der Ödnis hinabwankte. »Was hast du vor?«
    »Ich mache mich auf den Weg, um deine Gattin zu befreien.«
    »Aber wie denn? Willst du zur Zugbrücke gehen und anklopfen?«
    »Genau das.«
    »R’shiel!«
    Sie blieb stehen und drehte sich um. »Was gibt’s denn noch?«
    »So etwas kannst du doch unmöglich im Sinn haben.«
    »Warum denn nicht?« Sie lächelte über sein Mienenspiel. »Nimm davon Abstand, stets mit dem Schwert zu denken, Damin. Erstürmen können wir das Felsennest nicht, also müssen wir die Schelme dazu verleiten, uns einzulassen. Sind wir erst einmal im Innern, kann ich jeden Widerstand überwinden.«
    »Du bist ja gar nicht bewaffnet.«
    »Da sieh, du denkst schon wieder mit dem Schwert.« R’shiel setzte den Weg fort und bemerkte erfreut, dass die Bewegung die Steifheit ihrer Glieder vollends lockerte. Eilig holte Damin sie ein.
    »Was ist es denn, das du dir vorgenommen hast?«, fragte er, indem er in ihre Schritte einfiel.
    »Zwei Leutchen, die übers Feld wandern, sind keine Gefahr für die Feste. Selbst wenn man dich erkennt, wird man, weil du allein kommst, dermaßen verblüfft sein, dass man vorerst keine Maßnahmen trifft, außer wohl, Cyrus zu verständigen.«
    »Und was wird er deines Erachtens tun?«
    »Nichts. Befinden wir uns erst drinnen, kann er nichts mehr tun.«
    »Also gedenkst du Magie anzuwenden?«, fragte Damin mit hörbaren Vorbehalten.
    »Freilich.«
    »Aber du verstehst dich darauf gar nicht so recht. In Groenhavn hast du es vor unserem Aufbruch selbst eingestanden. Wenn der Zufall es will, fügst du Adrina ein Unheil zu.«
    » Manches habe ich im Sanktuarium gelernt, Damin.«
    »Nach allem, was ich bislang mit dir erlebt habe, bei weitem nicht genug.«
    »Vertrau mir.«
    »Mir sind alle ein Gräuel, die mir so etwas zumuten.«
    R’shiel grinste ihm zu. »Spar’s dir getrost, dir den Kopf über mich zu zermartern, und denke lieber darüber nach, wie du Adrina um Vergebung bitten willst.«
    »Was? Wie? Um Vergebung? Warum sollte ich Adrina um Vergebung bitten?«
    »Weil es ihr zusteht. Und außerdem ist ein solches Ersuchen stets ein vorzügliches Mittel, um eine Frau zum Zuhören zu bewegen.«
    »Ach … wann bist denn du wohl eine solche Kennerin der Herzensangelegenheiten geworden? Du bist ein Kind.
    Und zudem ein verdorbenes Balg.«
    »Ich bin das Dämonenkind. Ich bin allmächtig.«
    »Ich hoffe, R’shiel, du wirst dergleichen niemals im Ernst glauben.«
    Während das Grinsen aus ihrer Miene wich, blickte sie Damin an. »Ich hoffe das Gleiche.«
     
    Als R’shiel und Damin das Schloss erreichten, befand man sich dort in allmählichem Erwachen begriffen. Mit einem Kreischen, das durch Mark und Bein drang, schwangen die Torflügel auf, und das Paar musste zur Seite springen, um einer Schar geharnischter und schwer bewaffneter Reiter auszuweichen, die auf donnernden Hufen davonsprengten. In ihrer Zielstrebigkeit beachteten sie die zwei Gestalten nicht, die im Schatten des Gemäuers standen. Mit finsterer Miene schaute Damin ihnen nach.
    »Sie stellen sich auf Krieg ein.«
    »Ich hab’s doch gesagt. Wahrscheinlich hat Cyrus an seiner Grenze eine fünffach gestaffelte Verteidigung vorbereitet und wartet auf deinen Angriff.«
    »Ich verabscheue Leute, die Sätze wie ›Ich hab’s doch gesagt‹ von sich geben, fast ebenso wie solche, die allgemeine Beschwichtigungen wie ›Vertrau mir‹ daherreden.«
    R’shiel lächelte. »Komm. Wir wollen uns hineinschleichen, bevor das Tor geschlossen wird.«
    Achtsam zapfte sie die Magie-Kräfte an, während sie zwischen den mit Eisen beschlagenen Torflügeln die kühle Düsternis unterm Torgebäude betraten. Einmal hatte sie erlebt, wie Brakandaran eine Sichtschutz-Magie zum Einsatz gebracht hatte, und hoffte, sich noch daran zu entsinnen, wie man diese magische Anwendung verrichtete. Unterwegs merkte sie, dass sie ein wenig Schwierigkeiten dabei hatte, sie nachzuahmen, doch zu ihrem gelinden Erstaunen schenkten die Torwächter ihnen keinerlei Beachtung, während sie verwegen in den rund um den hohen, weißen Turmbau angelegten Schlosshof gingen. Überrascht, weil die Wachen sie nicht aufhielten, sah Damin R’shiel an; dann nickte er, da ihre schwarz gewordenen Augen ihm über die Ursache Aufschluss gaben.
    »Also sind wir jetzt drinnen«, flüsterte er. »Was folgt nun?«
    »Es erübrigt sich

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