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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.«
    In heiterer Gelassenheit verbeugte sich der Harshini. »Dessen bin ich mir bewusst, Eure Hoheit. Und nun entschuldigt mich, ich gedenke eilends zur Magier-Gilde umzukehren, um mich mit Farandelan und Joranara zu beraten. Für die beabsichtigte Magie-Anwendung bedarf ich ihrer Hilfe.«
    »Selbstverständlich«, stimmte Damin zu. »Habt meinen Dank.«
    Sobald Glenanaran den Raum verlassen hatte, umquerte Adrina das Pult, schob etliche Pergamentrollen beiseite und setzte sich auf die Kante. Ihre Miene bezeugte eine geradezu unerträgliche Selbstgefälligkeit.
    »Nun, wie behagt dir meine erste öffentliche Handlung als Großfürstin?«
    »Gar nicht so übel.«
    »Nicht übel?! Ich nenne es einen wahren Geistesblitz.«
    »Ja gewiss, du hast ja Recht, du weißt es doch längst. Aber ich möchte dein Selbstbewusstsein nicht ins Unermessliche steigern, indem ich dich auch noch lobe.«
    Adrina lachte. Ungeachtet der Belagerung, trotz Tamylans Tod und all der sonstigen Widerwärtigkeiten, die ihr in jüngster Zeit widerfahren waren, hatte Damin sie nie zuvor froher erlebt. Zu guter Letzt befand sie sich, so deutete er es, unter den für sie besten Umständen. Sie hatte Macht, genoss Hochachtung und konnte ihren über die Maßen scharfen Verstand für etwas Sinnvolleres gebrauchen, als Streiche zu verüben. Narrheit musste Hablet geblendet haben, als er übersah, was er an seiner Tochter hatte; oder vielleicht war er sich über ihre Befähigung durchaus im Klaren gewesen, und er hatte sie eben deshalb, aufgrund der Ansicht, dass sie dort keine Bedrohung mehr für ihn verkörperte, nach Karien abgeschoben.
    Ihr Lachen verklang, sie wurde ernst. »Diese Maßnahme kann nur zeitweilig abhelfen, Damin. Wir können den Harshini nicht zumuten, alle Tage lang Fische in den Groenhavner Hafen zu locken.«
    »Das sehe ich ein. Aber jeder Tag, den wir aushalten, bringt uns den Entsatz näher.«
    »Du glaubst nach wie vor, es gelingt R’shiel, meinen Vater zur Beistandsleistung zu überreden?«
    »Wenn überhaupt irgendwer es schaffen kann, dann R’shiel. Die entscheidende Frage lautet schlicht und einfach, wie lang es dauert. Sie kennt unsere Not und die Dringlichkeit der Lage.«
    »Wenn du mich fragst, ich verstehe nicht, weshalb sie nicht einfach geblieben ist und, so wie in dem Hüter-Heerlager in Medalon, ein paar feurige Blitze geschleudert hat. Dadurch wäre Aarspeers Mütchen recht bald gekühlt worden.«
    »Sie wünscht Frieden, Adrina«, rief Damin ihr in Erinnerung. »Außerdem könnten feurige Blitze sicherlich Cyrus unterwerfen, aber sehr wahrscheinlich auch meine Stadt in Brand setzen.«
    »Und du glaubst, etwaige Kämpfe in Groenhavns Straßen verursachten geringere Schäden?«
    »Nein. Allerdings hab ich auf den Verlauf einer Schlacht einen gewissen Einfluss. R’shiel hingegen hat keine vollständige Gewalt über die Auswirkungen ihrer magischen Werke.«
    »Bist du der Ansicht, dass sie es jemals mit Xaphista aufnehmen kann?«, fragte Adrina.
    »Ich will es hoffen.«
    »Sollte sie scheitern«, sagte Adrina im Tonfall einer Warnung, »verbringen wir den Rest unseres Lebens im Krieg. Ich habe einige Zeit lang bei den Kariern hausen müssen, Damin, ich weiß, was dort gepredigt wird. Xaphista wird nicht ruhen und nicht rasten, bis die ganze Welt vor ihm auf den Knien liegt.«
     
    Der Fang, den die magische Beeinflussung der Fischschwärme durch die Harshini im Groenhavner Hafen ermöglichte, gestattete es, die Bewohner der Stadt mehrere Tage lang gut zu ernähren. Doch bald verdrängte eine andere, dringlichere Sorge die schwierige Frage der Nahrungsbeschaffung und stellte sogar die Gefahr des drohenden Hungertodes in den Schatten. Noch übler gestaltete die Angelegenheit sich dadurch, dass Damin plötzlich vor einem Feind stand, von dem er nicht wusste, wie er ihn bekämpfen sollte – dem Abfall.
    In herkömmlichen Zeiten beschäftigte sich ein Heer von Sklaven mit der Beseitigung sämtlicher Abfälle der Stadt und beförderte allen Unrat in einen etliche Landmeilen entfernten, alten, weitläufigen Steinbruch, der sich seit Jahrzehnten außer Gebrauch befand. Die Abfallkarren waren vollbeladen, aber sie konnten nicht zum Steinbruch fahren. Damin lehnte es ab, den Abfall in den Hafen kippen zu lassen, und ordnete stattdessen an, ihn zu verbrennen. Diese Vorgehensweise hätte sich eigentlich bewähren können, doch in der feuchten Luft Groenhavns trocknete nichts jemals ganz,

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