Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
wenn der Tod nah ist.«
    »Ihr werdet es noch bereuen, Wulfskling«, warnte Serrin ihn mit trübsinnigem Blick.
     
    »Bei weitem nicht so arg wie Cyrus«, verhieß Damin.
    Am folgenden Tag fing die Beschießung der Stadt an.
     
    Groenhavns Mauern erfüllten mehr den Zweck einer kunstvollen Umrandung als echter Verteidigungswerke, sodass bislang ausschließlich Cyrus’ Bereitschaft zum Abwarten den Feind fern gehalten hatte. Doch sobald Damin das Belagerungsgerät in Aufstellung gebracht sah, wusste er, dass es bloß noch eine Frage der Zeit war, bis die Wälle brachen und die Heerscharen Groenhavns und des Dregischen Gaus in die Stadt fluteten.
    Aber Cyrus schickte die Krieger nicht sofort zum Sturm vor. Die Felsbrocken und das brennende Pech, das die Katapulte in die Stadt verschossen, schlugen wahllos ein und töteten jeden, der das Unglück hatte, an der Aufschlagstelle zu weilen. Zuerst nahm Damin an, dass der Gegner sich lediglich auf die richtige Entfernung einschießen wollte, nach zwei Tagen jedoch war er zu der Schlussfolgerung gezwungen, dass der Beschuss ein zusätzlicher Versuch war, die Einwohnerschaft zu zermürben. Unerbittlich hielt die Beschießung bei Tag und Nacht an und forderte immer mehr Todesopfer.
    Zwar standen auch auf den Mauern Katapulte, aber sie waren erheblich kleiner als das Gerät, das Cyrus zum Einsatz brachte, und er beließ seine Streitkräfte deutlich außerhalb der gegnerischen Reichweite. Am Abend des zweiten Tages der grausamen Beschießung erfolgte ein Sturm auf die Stadttore – allerdings nicht durch Cyrus’ Krieger, sondern durch aufgebrachten Pöbel, der aus einer Stadt zu fliehen gedachte, die sich zusehends in eine Todesfalle verwandelte.
    Die hythrischen Krieger sahen sich dazu genötigt, gegen Bürger Groenhavns vorzugehen. Ein gutes Dutzend Leute kamen dabei ums Leben, einige wurden zertrampelt, der Rest erschlagen von Kriegsleuten, die gegen die Aufrührer die Tore verteidigen mussten. Damin verfügte eine Ausgangssperre und drohte jedermann, den man ohne triftigen Grund auf der Straße antraf, die Todesstrafe an.
    Erst am späten Abend kehrte er in der Hoffnung in seine Gemächer heim, vor Anbruch der Morgenfrühe und der nächsten Schwierigkeiten ein paar Stunden Ruhe zu finden. Adrina schlief schon, als er das Schlafgemach betrat, und er verharrte für ein Weilchen in der vom Mondschein aufgehellten Kammer, um sie durch den hauchzarten Vorhang zu betrachten, der zum Schutz gegen die Stechmücken übers Bett gebreitet hing.
    Während der beiden vergangenen Wochen hatte er sie selten gesehen, und es überraschte ihn, wie stark er sie vermisste. Die Schwangerschaft, so hatte er den Eindruck, bekam ihr ausgezeichnet. Schön war sie stets gewesen, aber jetzt raubte ihre Anmut ihm geradezu den Atem. Mit mattem Lächeln entsann er sich an die unaufhörliche Vorführung möglicher Bräute, die Marla im Lauf der Jahre veranstaltet hatte, und frohlockte nun, weil es ihm gelungen war, auf eine Gemahlin zu warten, für die es sich zu kämpfen lohnte.
    Obwohl er kein Geräusch verursachte, weckte anscheinend eine Regung des Selbsterhaltungstriebs Adrina und machte sie darauf aufmerksam, nicht allein zu sein. Sie schlug die Augen auf und zuckte leicht zusammen, beruhigte sich jedoch, sobald sie erkannte, wer da bei der Tür im Gemach stand.
    »Ich hatte keine Absicht, dich zu wecken.«
    »Allzu tief habe ich ohnehin nicht geschlafen«, antwortete Adrina und räkelte sich träge. »Welche Nachtstunde ist es?«
    »Es ist spät. Sehr spät.«
    »Dann solltest du dir etwas Schlaf gönnen. Auch am Morgen werden wir noch der Belagerung ausgesetzt sein.«
    »Wusste ich doch, dass ich darauf bauen kann, durch dich aufgeheitert zu werden.«
    Adrina zog den Vorhang beiseite, um Damin deutlicher sehen zu können. »Du schaust müde aus.«
    »Tatsächlich? Ich fühle mich lediglich ausgelaugt.«
    »War es heute so schlimm?«
    Damin nickte müde, ehe er das Gemach durchquerte und auf der Bettkante Platz nahm. Er überlegte, ob es sich überhaupt lohnte, sich der Stiefel zu entledigen. In wenigen Stunden ging die Sonne auf, und dann müsste er sie wieder anziehen. Gleichzeitig versuchte er, nicht mehr an die zertrampelten Toten zu denken, die er an einem der Stadttore gesehen hatte. »Inzwischen frage ich mich, ob ich auf Cyrus’ Angebot hätte eingehen sollen.«
    »Und aufgeben? Damin, das kann doch keinesfalls dein Ernst sein!«
    »Viele Menschenleben würden verschont.«
    »Für uns

Weitere Kostenlose Bücher