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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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bleiben, liefe es auf nichts anderes hinaus. In der Zitadelle Schutz zu suchen, ist ihre einzige Aussicht auf Rettung.«
    »Und wie steht es denn nun um Loclon?«
    »Er wird mir so oder so nicht entwischen.«
    »Noch vor wenigen Stunden hast du nach schneller Vergeltung gelechzt.«
    »Vor wenigen Stunden hatte ich noch keine Lebensgefahr über mehrere hundert Unschuldige gebracht.«
    »Man holt die Harshini zurück in die Zitadelle«, mahnte Garet Warner, »und innerhalb weniger Tage sieht man überall wieder die Ausübung heidnischer Riten.«
    »Wir haben einen gemeinsamen Feind, Obrist«, hielt Tarjanian ihm entgegen. »Ich fühle mich dazu geneigt, sie kommen zu lassen, nur um den Kariern einen Strich durch die Rechnung zu machen.«
    »Handelst du gegenteilig, klebt das Blut der Harshini an deinen Händen«, sagte R’shiel.
    Verdrossen lachte Warner auf. »Ist dir bekannt, wie viele Harshini das Hüter-Heer im Lauf der vergangenen beiden Jahrhunderte getötet hat, R’shiel? Längst klebt eine Menge Blut an unseren Händen. Ein wenig mehr dürfte keinen sonderlichen Unterschied bedeuten.«
    »Dann ist es allerhöchste Zeit, vom verübten Unheil zumindest ein wenig wieder gutzumachen«, behauptete Mandah. »Du musst ihnen die Rückkehr in die Zitadelle erlauben, Tarjanian. Du hast keine Wahl, wenn du wünschst, dass auch Medalons Heiden dir folgen.«
    »Du hast nicht lange gebraucht, um die staatskluge Kunst der Erpressung zu erlernen, wie?«, schnauzte Warner sie an; dann wandte er sich an Tarjanian. »Die Entscheidung liegt allein bei Euch, Ihr seid der neue Hochmeister. Bloß müsst Ihr vollkommene Klarheit über das Ausmaß der absehbaren Schwierigkeiten haben, die uns zu schaffen machen werden, wenn Ihr die Harshini in die Zitadelle holt.«
    Tarjanian nickte, gab dem Obristen jedoch keine Antwort. Stattdessen richtete er eine Frage an Brakandaran. »Wo genau befindet sich das Sanktuarium?«
    »In den Heiligen Bergen.« Tarjanian warf ihm einen missfälligen Blick zu. »Nordwestlich Testras«, fügte Brakandaran hinzu. »Genauer will ich mich nicht äußern.«
    »Und wie sollen sie von dort zur Zitadelle gelangen? Als ich sagte, ich kann keine Männer entbehren, war es beileibe kein Spaß, und überdies ist es zu früh im Jahr, die Pässe sind noch nicht frei vom Schnee. Und läge nicht halb Karien vor unseren Mauern, so habe ich doch eine Liste, die so lang ist wie mein Arm, und zwar eine Aufstellung der Namen sämtlicher Schwestern, die wir in Haft nehmen müssen, bevor sie die Gelegenheit finden, sich gegen uns zu verschwören. Ich weiß nicht, wie ich, auch wenn ich’s möchte, Hilfe leisten sollte.«
    »Aber die Harshini können ja fliegen«, stellte R’shiel fest. »Und zwar auf Drachen.«
    »Ach, damit werden sie beim Volk große Begeisterung auslösen«, merkte Warner missmutig an. »In die Stadt kommen mehrere hundert Drachen geflogen, auf deren Rücken Angehörige eines Volkes sitzen, das ausgerottet zu haben wir uns seit zweihundert Jahren brüsten …«
    »Tarjanian, ich bitte dich inständig, tu es.« R’shiel achtete nicht auf Warners Spott. Es galt, Tarjanian die Einwilligung abzuringen. Die Harshini mussten in Sicherheit gebracht werden. Ihr Gewissen ließ nichts anderes zu.
    »Ich vermute, du weißt keine Möglichkeit«, fragte Tarjanian, »wie man sie in die Stadt bringen könnte, ohne solches Aufsehen zu erregen?«
    »Du meinst, ohne dass in die Zitadelle einige hundert Drachen geflogen kommen, auf deren Rücken Angehörige eines Volkes sitzen, das ausgerottet zu haben ihr der medalonischen Bevölkerung schon zwei Jahrhunderte lang einzureden versucht?«, entgegnete Brakandaran kauzig.
    »Dann wäre mir wohler in meiner Haut.«
    R’shiel sah Brakandaran an, der einige Augenblicke lang überlegte. Dann schüttelte er den Kopf. »Da das karische Heer den Zugang zur Stadt versperrt, gibt es keinen anderen Weg als durch die Lüfte.«
    »Selbst wenn sie wohlbehalten bei uns eintreffen«, äußerte Warner, »steht zu erwarten, dass die Einwohner sie angreifen, sobald sie ihrer ansichtig werden.«
    »Dann solltet Ihr aufs Sorgfältigste ihren Schutz sicherstellen«, empfahl R’shiel im Tonfall einer Warnung. »Ihr gebt an, ein anderes Medalon errichten zu wollen, als die Schwesternschaft es hinterlässt. Endlich zu lernen, mit den ursprünglichen Bewohnern Medalons in Eintracht zu leben, wäre ein vorzüglicher Neubeginn. Man kann ja nie wissen, Obrist, vielleicht könnt Ihr gar etwas von

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