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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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auf die Armlehne ihres Stuhls. »Gewiss, Teriahna«, gab er zur Antwort, »ich weiß die Hilfe, die Ihr mir erwiesen habt, voll und ganz zu würdigen.«
    »Ich verstehe Eure Antwort«, sagte der Rabe, nickte versonnen vor sich hin. »Es gibt jemand anderen in Eurem Leben, stimmt’s?«
    »Was meint Ihr mit dieser Feststellung?«
    Teriahna lachte gedämpft. »Wollt Ihr wissen, wie es dazu kam, dass ich mich der Assassinen-Zunft angeschlossen habe? Einst war ich Court’esa , und zwar eine überaus tüchtige. Die Zunft hatte mich für einen ganz besonders heiklen Auftrag angeworben. Alles Übrige gehört längst der Vergangenheit an. Aber dass ich den Werdegang gewechselt habe, heißt beileibe nicht, dass ich meine früher erworbenen Fähigkeiten verloren hätte. Es gibt jemand anderen. Es steht Euch unübersehbar ins Gesicht geschrieben. Wer ist sie? Eine unerreichbar vollendete Harshini im Sanktuarium? Ein vom Glück über alle Maße begünstigtes Bauernmädel in Medalon?«
    Diese Annahmen überraschten Brakandaran vollständig. Seit der Liebschaft mit L´rin in Grimmfelden, während R’shiel dort Sträfling gewesen war, hatte er keine Geliebte mehr gehabt. Seine Aufgabe, das Dämonenkind zu beschützen, nahm in derartig in Anspruch, dass er gar keine Gelegenheit fand, auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten. »Ihr irrt Euch, Teriahna.«
    Sie zuckte die Achseln. »Es mag sein, Ihr seid Euch dessen selbst gar nicht bewusst.«
    Die bloße Vorstellung entlockte Brakandaran ein Auflachen. »Ihr glaubt, nach mehreren Jahrhunderten irdischen Wandelns könnte es mir verborgen bleiben, wenn ich der Liebe verfalle?«
    »Ich glaube, Ihr habt Euch ›nach mehreren Jahrhunderten irdischen Wandelns‹ so daran gewöhnt, nicht geliebt zu werden, dass Ihr es nicht einmal merktet, träfe Euch die Liebe wie ein Hammerschlag.«
    »So lautet Eure Meinung?«
    »O ja.« Teriahna lachte leise. »Aber wartet getrost das Kommende ab. Sicherlich wird sich alles klären. Was mich betrifft, so erprobe ich gern neue Dinge. Manchmal habe ich Erfolg, manchmal eben nicht.«
    »Neue Dinge ? «
    »Vergebt mir. Ich habe Euch gekränkt, ja?«
    »Nein. Nur bezeichnet man mich recht selten als Ding .«
    Das Lächeln wich aus Teriahnas Miene. »Ihr solltet es einmal als Court’esa versuchen, Brakandaran. Dann erschlösse sich Euch der wahre Sinn dieses Wörtchens.« Aus plötzlichem Unbehagen, weil sie so freimütig gesprochen hatte, schaute sie fort. Etwas überstürzt stand sie auf, rückte den Lehnstuhl zur Seite, sodass Holz über Holz schabte. »Es ist Zeit zum Gehen, ich vernachlässige meine sonstigen Pflichten. Ich bringe Euch am Morgen geeignete Kleidung für die Audienz.« Brakandaran blieb sitzen, da er unterstellte, dass sie es so lieber hatte. Teriahna strebte zum Ausgang, doch kaum hatte sie die Hand an den Türgriff gehoben, verharrte sie. »Noch etwas muss ich Euch erzählen«, fügte sie hinzu, während sie sich umdrehte und wieder ein durch und durch erwerbsmäßiges Gebaren an den Tag legte. »Ich habe eine Nachricht von Starros erhalten, dem Oberhaupt der Diebszunft in Krakandar. Er hat vermeldet, dort treibe sich ein alter Kerl umher und versuche die Einwohnerschaft gegen das Dämonenkind aufzuhetzen. Ob es von Belang ist, weiß ich nicht zu beurteilen, aber ich dachte mir, Ihr solltet es erfahren.«
    »Weshalb schickt Starros Euch eine Mitteilung über einen alten Aufwiegler in Krakandar?«
    »Er schloss nicht aus, einer unserer Leute könnte sich zwecks Erledigung eines Auftrags in Krakandar befinden. Immerhin ist es ohne weiteres denkbar, dass jemand das Dämonenkind beseitigt haben will und dafür ein ganz beträchtliches Entgelt zu entrichten bereit ist. Außerdem kann man weniger von einer Mitteilung als einer Beschwerde reden. Angesichts der Möglichkeit, ich könnte jemanden zu ihm in die Stadt geschickt haben, ohne ihn davon zu unterrichten, fühlte er sich übergangen.«
    »Hat er noch irgendetwas anderes erwähnt?«
    »Nein. Es hieß lediglich, der Alte hätte an den Straßenecken Predigten eines neuen Glaubens dahergeleiert, in der lästigsten Weise auf Zunftmitglieder eingewirkt und sich ganz allgemein als Störung erwiesen. Starros hielt es für vorstellbar, wir hätten die Absicht, Aufruhr zu säen und inmitten des anschließenden Wirrwarrs das Dämonenkind zu töten.«
    »Für meine Begriffe klingt dergleichen aber keineswegs nach Euren Vorgehensweisen.«
    »Da habt Ihr Recht. Erregte Menschenmengen sind nur schwer

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