Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
dadurch vernichtet worden. Unter den Aufgespießten befand sich auch meine ehemalige Freundin mitsamt ihres ungeborenen Wunders. Ich hatte Glück gehabt, dass der Hochinquisitor zuerst zwei andere Vampire als Ziel seiner Blitze ausgewählt hatte, denn zu jenem Zeitpunkt hätte ich nichts unternehmen können. Doch als der Hochinquisitor nun auf meine Freundin zielte konnte ich wieder genug sehen um die Gefahr für mein Kind zu erkennen und einzuschreiten. Schnell machte ich einen Schritt nach vorne und schlug dem Hochinquisitor seinen Arm nach oben. Mit donnerndem Brüllen entlud sich der Blitz aus dessen Handfläche und verfehlte meine Freundin meterweit. Ich hatte kaum gemerkt wie mir ein lautes "Nein!" entkommen war während ich dies tat.
Der Inquisitor brauchte einen Augenblick und sah mich an. Eigentlich sah der Mann leicht an mir vorbei, doch in Anbetracht der Fähigkeit welche ihm die Sicht nahm, das Licht der Alten, könnte man das ruhig zählen lassen.
"Was soll das?" sprach der Magier entsetzt.
"Nicht sie!" erwiderte ich unbedacht. Vorausgesetzt, dass ich diesen Abend überleben sollte, musste ich sicherstellen, dass der Hochinquisitor nichts von meiner dämonischen Herkunft erfuhr. Dies inkludierte natürlich auch mein neu hinzu gekommenes optisches Talent. Und obwohl mich dieser Gedanke kurz überkam, siegte nach einem Augenblick wieder der Wille zu überleben, gefolgt von dem Wunsch das Kind das meine ehemalige Freundin in sich trug zu retten.
"Dimitri ist nicht unter den übrigen Dreien!" rief ich, um den Inquisitor wieder auf Kurs zu bringen. Ein kurzer Blick offenbarte mir, dass sich die Vampire zu regen begannen und schon bald aus ihrem Pfahlgefängnis befreien würden.
Ich konnte die Frage >Woher willst du das wissen?< im Gesicht des Hochinquisitors lesen, doch zu meinem Erstaunen beherrschte sich dieser und stellte stattdessen eine wesentlich wichtigere Frage.
"Wo ist er dann?"
Ich wollte darauf antworten, dass ich keine Ahnung hatte, doch der Vampir namens Dimitri kam mir zuvor.
"Sucht ihr etwa mich?"
Die Stimme war hinter uns, als hätte es anders sein können.
Der Hochinquisitor und ich wirbelten in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Ich war bereits darauf vorbereitet gewesen dem Vampir in kürzester Distanz gegenüber zu stehen, doch ich wurde überrascht.
Der Vampir stand gute zehn Meter entfernt von uns und hatte wohl einen Sekundenbruchteil nachdem er zu uns gesprochen hatte begonnen sich in den Hals des verkrüppelten aber noch lebendigen Inquisitors dessen Name ich nicht kannte zu verbeißen.
"Er saugt ihn aus!" schrie ich bevor meine Augen auf etwas Seltsames fielen.
Ich vernahm zwar , dass der Hochinquisitor neben mir etwas sagte und kurz darauf einen Zauber wirkte, doch das bekam ich kaum mit. Das einzige was ich sah, war das seltsam blaue, leicht durchsichtige Band, das vom Zentrum des Magens des Magiers über seinen Hals bis in seinen Rachen verlief. Ich wusste instinktiv, dass es sich um eine Art der Aura oder magischen Essenz handelte, die ich offensichtlich erst jetzt sehen konnte, da ich nun über die dämonischen Augen verfügte.
Verblüfft sah ich dem Schauspiel das sich mir bot zu. Ich war felsenfest überzeugt, dass das seltsame Band normalerweise nichts im Rachen zu suchen hatte, und doch war es dort und es flatterte wie wild. Erst dann erkannte ich, dass es aus dem Rachen und dem Magen hinaus gezogen wurde und direkt in den Vampir zu flie ßen schien.
Schlagartig war mir klar, dass ich gerade beobachtete wie der Vampir sich die magische Essenz des Inquisitors einverleibte. Ich verstand zwar nicht wie das ganze funktionierte, doch ich konnte klar sehen was geschah.
Erst nach einem Moment verstand ich, dass Setp einen weiteren Erdzauber gewirkt hatte, welcher den Vampir und den Inquisitor in dessen Biss mit Erdpfählen durchzog, doch es half nichts. Der Vampir saugte weiter, obwohl sein halber Kopf von einem Pfahl durchdrungen war, bis das Band sich vom Magen löste und im Rachen des Vampirs verschwunden war.
Ich hatte keine Bewegung des Hochinquisitors wahrgenommen, schlie ßlich war ich so gebannt von dem Schauspiel das sich mit Sicherheit nur mir bot, doch als auf einmal ein heller Blitz den Raum erfüllte wurde ich wieder geblendet . Offensichtlich hatte Setp wieder einen Blitz abgefeuert, dieses Mal auf den richtigen Vampir.
>Mach ihn fertig< dachte ich mir in diesem Moment, geblendet wie ich war, und dachte gar nicht daran, dass das Töten
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