Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
eines Meistervampirs zur Folge hatte, dass die von ihm gewandelten Vampire ebenfalls starben. Das hätte vermutlich auch das Ende für Susanne und mein Kind bedeutet, doch wie bereits gesagt war mir das in jenem Moment nicht sonderlich bewusst.
Ich musste mehrmals blinzeln um wieder klar sehen zu können. Als ich es tat verstand ich das plötzlich erschallenden "Verdammt!" , welches der Hochinquisitor neben mir von sich gab. Ein von Dimitri gewandelter Vampir hatte sich zwischen Dimtri und den Hochinquisitor geworfen und war an Stelle des Meisters vom Blitz getroffen worden. Der halbe Kopf des getroffenen Vampirs war zerfetzt worden. Ungläubig sah ich zu, wie der Kopf begann sich langsam zu heilen. Der Vampir wankte nicht einmal. Ab jenem Moment stand für mich fest, dass die Vampirkinder Dimitris mit diesem in ständigem Kontakt standen und dass seine Zuwächse an magischem Potential sofort an seine Kinder weiter gegeben wurden. Es war absolut klar, dass Dimitri keinen weiteren Magier mehr aussaugen durfte. Ich wusste in jenem Moment, dass es hier und jetzt enden musste. Der Vampir war kaum noch zu besiegen, doch würde er noch ein oder zwei weitere Magier beißen und aussaugen, so würde seine Macht Absolut werden. Wir Magier würden nichts mehr ausrichten können.
Obwohl ich noch immer von Hass und Rachegelüsten erfüllt war erkannte ich in jenem Moment, dass meine Rache zweitranging war. Es war das oberste Ziel der gesamten magischen und magie-unbegabten Welt, dass dieser Vampir vernichtet wurde. Auch wenn ich es nicht erwartet hatte, so legte sich innerlich in meinem Verstand doch ein Schalter um. Die Rache hatte für mich an Bedeutung verloren. Ich wollte den Vampir vernichten und wenn möglich mein Kind retten, doch ob ich den Vampir tötete, oder Setp, oder jemand anderes, das war mir plötzlich vollkommen egal. Die Hauptsache war, dass die Gefahr die der Vampir darstellte beseitigt wurde und niemand mehr dasselbe durchleben musste wie mir es wiederfahren war.
"SEPT! DIMITRI MUSS STERBEN!" schrie ich verzweifelt. Innerhalb eines Augenblicks war ich von Rache in Verzweiflung übergegangen. Der Vampir durfte diese Halle nicht mehr verlassen, oder die Menschheit würde für unser Versagen bezahlen.
Ich konnte nicht mehr still halten und den Hochinquisitor als einziges etwas unternehmen lassen. Ich musste handeln! Ich musste helfen! Ich musste dafür sorgen dass der Vampir vernichtet wurde!
"Schie ßen SIE!" schrie ich, als ich meine Arme herab sausen ließ und einen Luftstoß erzeugte, der den Vampir, der vom Blitz getroffen worden war, zur Seite fegte und die Schussbahn auf den fast von allen Erdpfählen befreiten Dimitri frei gab. "SCHIEßEN SIE!"
Ich war vollkommen fixiert auf Dimtri und konnte meinen Blick nicht mehr abwenden, doch aus den Augenwinkeln nahm ich wa hr wie der Hochinquisitor seine Arme wieder nach oben riss und einen weiteren Blitz entfesselte, der mit unglaublicher Geschwindigkeit nach vorne schnellte. Ein weiteres Mal tanzten kleine leuchtende Pünktchen vor meinen Augen. Ich hatte erneut in den Blitz geschaut und war wieder dafür bestraft worden. Daraus folgend benötigte ich einige Sekunden, um zu erkennen, dass Dimitri von dem Blitzschlag nicht getroffen worden war. Der Bastard hatte den leergesaugten Magier als Schutzschild benutzt.
Nachdem der Magier nun nutzlos geworden war warf Dimitri diesen achtlos zur Seite, während er sich aus dem letzten Erdpfahl befreite und uns auszulachen begann. Setp schien meine Gedanken gelesen zu haben, denn ohne zu Zögern setzte er zu einem erneuten Blitzschlag an, doch er wurde jäh unterbrochen.
In unserer Konzentration auf den Meistervampir hatten wir vollkommen vergessen, dass hinter uns noch drei Vampire in Pfählen gesteckt hatten. Diese hatten sich inzwischen befreien können und uns nun angegriffen.
Als ich von den Beinen gerissen wurde und hart auf dem Boden aufschlug verfluchte ich mich selbst dafür, dass ich nur wegen meiner neuen Sicht darauf verzichtet hatte einen Luftzauber zur Entdeckung der Vampire zu wirken. Doch Setp hatte dies mit einhundert prozentiger Sicherheit getan. Wieso hatte er dies übersehen? War er etwa so sehr auf Dimitri konzentriert gewesen, dass er seine Umgebung vernachlässigt hatte? Dies war nichts was ich von einem Hochinquisitor erwartet hätte, doch es half mir nicht im Geringsten.
Der Vampir hatte mich von hinten angesprungen, doch es gelang mir mich im Fall zu drehen und auf dem Rücken zu landen.
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