Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
erwiderte Mary mit einem Lächeln , das selbst dem Joker, einer berühmten Comicfigur, gut Konkurrenz hätte machen können.
“Du wirst dir alle Zeit nehmen die ich für nötig erachte.”
Setp biss sich auf die Unterlippe. Er hatte keinen Rang innerhalb der Inquisition mehr, er war lediglich ein Magier. Mary durfte ihn als Hochinquisitorin so lange festhalten wie sie wollte.
Wenn Mary nicht ernsthaft reden wollte musste eben Setp das Thema mit dem Vampir beginnen. “Wie willst du den Vampir finden?”
“Mach dir darüber mal keine Sorgen!” antwortete Mary. “Ich wei ß genau wie ich ihn finde.”
“Und wie soll das sein?”
“Der Vampir wird zu uns kommen, heute Nacht!”
“Und wieso sollte er das tun?” hakte Setp kritisch nach.
“Weil er einen von uns als Nahrung braucht um stärker zu werden!”
Setp sah Bloody Mary eindringlich an.
“Es gibt zurzeit mehr als genug Magier in Berlin, wie sollen wir wissen auf welchen er Jagd macht?”
Mary lachte. “Du hast keine Idee?”
“Das primäre Ziel des Vampirs, Nathan Jakobs, ist heute Nacht verstorben, ungebissen wohlgemerkt!”
Mary lachte erneut. “Bist du dir da sicher?”
Setp sah die Magierin skeptisch an. Natürlich war er sich sicher, Cochrane hatte es ihm selbst erzählt. Der Hochinquisitor hätte ihn ja kaum wegen so etwas belogen.
“Selbst wenn,” begann Mary, lehnte sich vor und stützte sich auf dem Tisch ab. “was wäre , wenn es in Berlin nur einen einzigen Ort mit Magiern gäbe?”
“Was wäre wenn hat noch niemals...” Setp blieben die Worte im Hals stecken. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die wahnsinnige Magierin an.
“Was hast du getan?”
Zum wiederholten Male lachte Bloody Mary nur und lehnte sich wieder in ihrem Stuhl zurück. “Ich habe angeordnet, dass sämtliche Magier der Region hier in diesem Hotel einchecken und ab Einbruch der Dunkelheit einer Ausgangssperre unterliegen!”
Entsetzt sprang der ehemalige Inquisitor auf. “Du willst die Magier hier wie in einer Schlachtbank einkerkern damit der Vampir uns nur zu schlachten braucht?”
Nun stand auch Bloody Mary auf, jedoch äu ßerst langsam, und starrte Setp in die Augen. “Ich wiederhole mich nicht gerne. Mach dir keine Sorgen über den Vampir, damit werde ich fertig.”
“Das ist Wahnsinn!”
“Was mich viel mehr interessiert...”
Der ehemalige Hochinquisitor war gespannt , was nach dieser Botschaft denn noch kommen sollte. Hatte Mary nicht schon genug bewiesen, dass sie absolut wahnsinnig war? Wenn der Vampir hier auftauchte und ein Buffet aus zu schwachen Magiern vorfand die sich nicht wehren konnten, dann würde der Vampir innerhalb einer einzigen Nacht eine absolute Macht erlangen.
Setp wurde aus seinen Gedanken gerissen , als Mary mit ihrem Satz fortfuhr. “ist, warum du einen Halbdämon in Berlin geduldet hast?”
Setp fiel die Kinnlade wortwörtlich herunter. Wovon redete Mary?
“Oh je” sagte Mary und begann schallend zu lachen. “Du wei ßt es wirklich nicht?”
25
Daniel starrte auf die ihm gegenüberliegende Wand, ohne sich zu rühren. Er war in Gedanken und versuchte zu rekapitulieren, wie das alles hatte passieren können. Der junge Magier fragte sich wie es dazu hatte kommen können, dass Nathan, sein Freund, in eine derartige Situation geschlittert und Daniel nicht für ihn da gewesen war.
Als frisches Mitglied der Inquisition hatte sich Daniel voll und ganz auf diese Aufgabe konzentriert und dabei alles andere vernachlässigt. Das war ihm nun bewusst.
Daniel fragte sich, wie er einfach hatte weiter machen können, nachdem er erfahren hatte, dass Nathans Freundin getötet, nein, gewandelt worden war. Wieso hatte er seinem Freund nicht beigestanden? Wieso war seine Aufgabe als Inquisitor wichtiger gewesen als sich um seinen Freund zu kümmern?
Hätte Daniel an dem schrecklichen Ausgang etwas ändern können wenn er bei seinem Freund gewesen wäre? Wäre das ganze vielleicht anders abgelaufen oder gar ganz verhindert worden?
Es waren schreckliche Gedanken , die den jungen Magier quälten und ihn zermarterten.
Jäh wurde Daniel aus seinen Gedanken gerissen, als sein Handy , das auf dem Couchtisch vor ihm lag zu vibrieren begann.
Ein kurzer Blick offenbarte, dass es sich um einen Anruf eines Kollegen der Inquisition handelte. Langsam beugte sich der Magier nach vorne, ergriff sein Handy, zögerte einen Moment und führte es dann zu seinem Ohr.
"Kühnert?"
"Inquisitor Kühnert!" begann die Stimme am Ende
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