Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonentor

Dämonentor

Titel: Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
Vom Netzwerk:
Terroristen und biologische Waffen liegen ein wenig außerhalb meines
Zuständigkeitsbereichs. Und ich will ein paar Antworten. Wenn ich bitten
dürfte.«
    »Okay, die werden Sie bekommen«, erwidert Andy
freundlich. »Dann schieß mal los«, fordert er mich auf.
    »Vorgestern früh um drei Uhr dreißig wurde Code Blau
ausgerufen. Ich flog hierher, um mir einen    Überblick zu verschaffen und fand
eine tote Kuh, die höchstwahrscheinlich von SCORPION STARE eingeäschert wurde –
es sei denn, in Milton Keynes läuft ein Basilisk frei rum. Dann fuhr ich zu
unseren Freunden nach Cheltenham, um die nötigen Anweisungen zu erhalten,
verbrachte die Nacht dort und kam heute früh hierher. Die Kuh wurde von einem
Schlachthaus gekauft und in einem Anhänger, der an einem gestohlenen Wagen
hing, auf die Weide verfrachtet. Das Auto wurde später leer aufgefunden und
hierher transportiert. Detective Inspector Sullivan ist unser Kontakt zur
hiesigen Polizei – externer Level zwei. Sie brachte mich zu diesem
Abstellplatz. Gerade, als ich die üblichen Tests durchführte, ließ jemand das
Auto in Flammen aufgehen. Wir hatten wirklich Glück, lebendig rauszukommen. Den
Wachmann hat es allerdings erwischt. Wir haben die Kamera auf dem Dach hier
unschädlich gemacht, und ich bin mir sicher, dass wir SCORPION STARE darauf
nachweisen können. Ich habe außerdem einige Datenpakete entdeckt, die von einem
Hacker stammen könnten. Das Intranet der Polizei – Firewalls hin oder her – wurde
von irgendeiner trüben Tasse über einen Grundschul-Server in Südkorea geknackt.
Wir wollten gerade den Täter identifizieren und ihm einen Besuch abstatten, als
du aufgetaucht bist.« Ich gähne, und Andy wirft mir einen seltsamen Blick zu.
Extremer Stress löst bei mir manchmal starke Müdigkeit aus, und die vergangenen
Tage könnte man durchaus als nervenaufreibend bezeichnen.
    »Gut«, meint Andy und kratzt sich nachdenklich am
Kinn. »Es gibt eine neue Entwicklung.«
    »Eine neue Entwicklung?«
    »Ja. Wir haben einen Erpresserbrief erhalten.« Kein
Wunder, dass Andy etwas daneben ist. Er steht offensichtlich unter Schock.
    »Ein Erpresserbrief? Was zum Teufel –«
    »Er kam in Form einer E-Mail und wurde über das
Internet verschickt. Wer auch immer der Verfasser sein mag, er weiß jedenfalls
über MAGINOT BLUE STARS Bescheid, das er ablehnt, und besonders SCORPION STARE
ist ihm ein Dorn im Auge. Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass sie
von CASE NIGHTMARE GREEN wissen. Wir haben drei Tage Zeit, um das ganze Projekt
zu stoppen,  oder es wird, ich zitiere: ›der Öffentlichkeit in seinem ganzen
Umfang demonstrierte«
    »Verdammt.«
    »Angleton ist wenig erfreut.« Andy schüttelt den Kopf.
»Wir konnten den Absender ausfindig machen –«
    Ich halte ihm ein Stück Papier vor die Nase. »Dieser
hier?«
    Er beäugt es. »Ich glaube schon. Wir haben uns
natürlich sofort darum gekümmert, aber es hat nichts gebracht. Es wurde die
SIM-Karte von einem Prepaidhandy benutzt, das vor drei Monaten in einem
Supermarkt in Birmingham gekauft und mit Bargeld bezahlt wurde. Wir konnten
also nur noch die Nummer lokalisieren. Wie sich herausstellte, kommt sie aus
Milton Keynes.« Er schaut fragend zu Josephine. »Hast du ihr klargemacht, dass –«
    »Nun passen Sie mal auf«, unterbricht sie Andy. Sie
spricht leise, aber sehr nachdrücklich. »Wir haben es hier mit einem Mordfall
zu tun, und nun kommt noch Erpressung einer Regierungsbehörde hinzu. Korrekt?
Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten – ich bin dafür ausgebildet,
Polizeieinsätze zu organisieren. Aber ich schätze es überhaupt nicht, wenn man
mir den Mund verbietet. Zudem habe ich einen Geheimhaltungsvertrag unterschrieben,
und ich werde mich daran halten. Und zu guter Letzt geht es mir gewaltig auf
die Nerven, dass Sie mich hier hinhalten, obwohl es sich um einen ernsten Fall
in meinem Zuständigkeitsgebiet handelt. Sie werden mir jetzt also endlich
sagen, was hier los ist, oder Sie können in einer Zelle darüber nachdenken,
warum Sie mir diese Informationen vorenthalten haben. Was ist Ihnen lieber?«
    »Also gut, wenn Sie es so wollen …« Andy rollt mit den
Augen und rattert dann los: »Bei der Abschwörung von Dee und dem Namen Claude
Dansey mache ich hiermit Unterabschnitt D, Paragraf sechzehn, Klausel zwölf
geltend und verpflichte Sie von jetzt und für immer. Gut, das war’s. Sie sind
eingezogen. Möge welche Entität auch immer Ihrer Seele gnädig

Weitere Kostenlose Bücher