Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
Vom Netzwerk:
meine Lebensgeschichte. Und wenn du mich deswegen für erbärmlich hältst, nur zu. Du hast recht. Guten Tag.«
    Er ging davon.
    Und Mjir fühlte sich als sollte er sich selbst ins Gesicht spucken.
    ‚ Soll ich es für dich erledigen? ’, hörte er eine hoffnungsvolle Stimme in seinem Kopf.
    Doch dann vergaß Mjir den Magier. Er vergaß auch sein Schuldgefühl. Er vergaß alles und starrte nach vorn.
    Denn Schwertmeister Drakembart von Lortfelt war in die Mitte des freien Kreises getreten, immer noch dieses seltsame Lächeln auf den Lippen, das er schon am Morgen zur Schau gestellt hatte. Und der Schwertmeister blickte direkt zu ihm hinüber.
    Mjir wusste plötzlich, dass er gleich erfahren würde warum der Schwertmeister den ganzen Morgen so überaus seltsam glücklich gewirkt hatte. Und er wusste, dass dieses Lächeln nichts Gutes verhieß.

34. Kapitel
    Kampf
    »Heil Euch, mein König.« Ehrerbietig hob Lortfelt die Hand zum Gruß.
    »Ah, Schwertmeister.« Arun nickte freundlich. »Die Schaukämpfe sind nun an der Reihe, nicht wahr? Ich bin mir sicher, Ihr habt wieder ausgezeichnete Arbeit geleistet und die jungen Herren sind gut in Form für ihren großen Tag.«
    »Ich habe mein Bestes gegeben, oh mein König.« Der Schwertmeister verbeugte sich vor dem Monarchen. »Als Auftakt sozusagen, bevor wir mit den eigentlichen Kämpfen beginnen, habe ich dieses Jahr eine besondere Unterhaltung für die noblen Herrschaften eingeplant.«
    »Ihr verwöhnt uns, Lortfelt.«
    »Ganz und gar nicht, mein König. Wisst Ihr, ich bin über die Jahre, während eine Generation junger Kämpfer nach der anderen durch meine Ausbildung ging und ich sah, was später aus ihnen wurde, zu der Meinung gelangt, dass einige unter ihnen, vielleicht die meisten, den Gipfel ihrer jugendlichen Kraft bereits während der Ausbildung überschritten hatten. Sie wurden hervorragenden Soldaten, ja. Aber mit der Zeit verliert der beste Soldat seine starken Arme, die Knochen werden steif und Verletzungen, ob alt oder neu, behindern seine Bewegungen.«
    »Das ist leider nur zu wahr«, seufzte Arun.
    »Und da dachte ich mir: warum immer zwei Gleichaltrige gegeneinander antreten lassen? Wäre es nicht viel interessanter zwei absolut verschiedene Gegner gegenüberzustellen? Einen erfahrenen, harten Kämpfer auf der einen Seite«, Lortfelt warf Mjir einen triumphierenden, hasserfüllten Blick zu, »und einen meiner Schüler auf der anderen!«
    Das Publikum lachte und johlte.
    »Ein Kind gegen einen Krieger?«
    »Lortfelt, wenn Ihr solche Ideen in Eurer Schwertschule lehrt, dann könnt Ihr Euch einmauern lassen!«
    »Lachhaft!«
    Doch Lortfelt stimmte nicht in das Gelächter mit ein.
    Der König runzelte nur die Stirn. »Meint Ihr das im Ernst, Schwertmeister? Euer Schüler könnte ernsthaft verletzt werden.«
    »Aber nicht doch. Es ist nur ein Schaukampf. Mit Stöcken.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Ich versichere Euch, mein König, es besteht keinerlei ernsthafte Verletzungsgefahr.«
    »Na, wenn Ihr meint. Ich verlasse mich auf Euer Urteil, Schwertmeister. Und welchen Eurer Schüler habt Ihr für diese besondere Aufgabe ausgewählt?«
    »Meinen allerbesten Jungen, oh König«, erwiderte Lortfelt mit einem sadistischen Grinsen. »Ich glaube er ist Euch sogar persönlich bekannt. Er hat sich prächtig gemausert, der kleine Mjir Blaubart.«
    Der Wächter unten am Turm hörte das ferne Gelächter von oben und verfluchte denjenigen, der den Dienstplan aufgestellt hatte. Was gab es hier unten schon zu bewachen? Wer sollte gerade jetzt kommen, da das Fest in vollem Gange war?
    Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, als er die Augen zusammenkniff. Etwas kam da die Straße hinauf. Wer beim Dämon konnte das sein?
    »Mjir Blaubart möge vortreten«, rief der König. Mjir, dessen Füße plötzlich schwer wie Senkeisen über den Boden schleiften, bewegte sich langsam vorwärts, bis er vor dem Thron des Königs stand. Er war sich nicht ganz sicher, ob er auf die Knie sinken musste, aber er tat es einfach, weil ihm im Moment ohnehin danach war. Seine zittrigen Gelenke gaben dankbar nach.
    »Erhebe dich, Junge.«
    Verflucht, mussten sympathische Könige immer derart wenig Wert aufs Protokoll legen? Er hätte sich liebend gern noch ein Dutzend Mal auf den Boden geworfen, wenn das den Zeitpunkt des Kampfes hinausgezögert hätte! Jetzt würde er gegen einen richtigen Krieger antreten müssen. Einen der tapferen Schildkämpen, von denen Alagotis oft gesungen hatte;

Weitere Kostenlose Bücher