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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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immer weiter auf den Höhepunkt zutrieb.
    Ein Kribbeln zwischen seinen Schulterblättern riss ihn aus seiner Ekstase. Er hörte nicht auf, sich in ihr zu bewegen, doch er lauschte nun tiefer in sich hinein, spürte, wie sich das Tattoo weiter ausdehnte. So wie es sich ausgedehnt hatte, als er die Frau verfolgt und beinahe umgebracht hatte.
    Es lebte und atmete.
    Der Killer war bei ihm!
    Chase wusste, dass er sich hätte zurückziehen sollen, doch er konnte nicht aufhören. Nicht jetzt. Wie hätte er Kate erklären sollen, dass sie in diesem intimen Moment nicht allein waren? Wie sollte er sie dazu bringen, jemals wieder mit ihm zu schlafen, wenn sie fürchten musste, dass der Killer sie dabei wie ein Spanner beobachtete? Trotzdem war er kurz davor, sich zurückzuziehen, als sie ihre Beine um seinen Hintern schlang und ihn tiefer in sich zog. Ihr Verlangen zerschmetterte seine Selbstbeherrschung und riss ihn mit sich. Er schloss die Augen und nahm seinem ungebetenen Gast die Sicht, als er mit jedem Stoß härter und tiefer in sie drang, bis sie beide in einem lang andauernden Höhepunkt Erleichterung fanden. Erfüllt von einer Mischung aus tiefer Befriedigung und schlechtem Gewissen stand er auf. Er hob Kate hoch, trug sie ins Schlafzimmer und legte sie ins Bett. Kaum war er neben ihr unter die Decke geschlüpft, kuschelte sie sich an ihn, und schon bald erkannte er an ihren regelmäßigen Atemzügen, dass sie eingeschlafen war.
    Chase lag wach und beobachtete sie, wunderte sich über ihr Vertrauen und die völlige Furchtlosigkeit, mit der sie ihm heute Nacht gefolgt war und ihn aus dem Bann befreit hatte, von dem er gefangen gewesen war. Er glaubte sich an eine Stimme in seinem Kopf zu erinnern, die ihn gezwungen hatte, das Messer zu nehmen und ins Schlafzimmer zu gehen. Plötzlich erinnerte er sich. Er hätte Kate töten sollen, das war der Plan. Aus irgendeinem Grund jedoch hatte er es nicht getan.
    Es war die Stimme des Killers gewesen, die ihn dazu gedrängt hatte, davon war er mittlerweile überzeugt. Schon in der Nacht davor hatte er ihn beeinflusst und ihn dazu gebracht, das Haus zu verlassen, um einem Gespenst nachzujagen. Jetzt schien er seinen Einfluss vergrößert zu haben. Dieser Drecksack konnte ihn lenken und manipulieren, und nur durch ein Wunder hatte er Kate nicht umgebracht.
    Ihre Gefühle für sie sind zu stark,
erklang die vertraute Stimme in seinem Kopf.
Ich habe es wirklich versucht, aber dagegen kam ich nicht an.
    »Warum tun Sie das?«, fragte Chase leise und vergewisserte sich mit einem raschen Seitenblick, dass Kate schlief und nichts mitbekam.
    Warum ich Ihre angefangene Arbeit beende?
    »Wovon sprechen Sie? Welche angefangene Arbeit?«
    Statt einer Antwort fluteten Bilder durch seinen Geist. Eine dunkle Gasse, Blut auf dem Boden. Der Killer wandte den Kopf. Er kniete über dem geschundenen Leichnam der Frau, die Kate zuvor gerettet hatte. Sie lag im Dreck, den gebrochenen Blick in den Himmel gerichtet. Regentropfen liefen wie Tränen über ihr Gesicht, mischten sich mit dem Blut aus ihrer offenen Kehle und tropften zu Boden.
    Mein Einfluss auf Sie wird wachsen,
sagte der Killer.
Bald schon werden Sie sein wie ich.
    Sein Herz hämmerte hart gegen seinen Brustkorb. »So werde ich niemals sein.«
    Wir werden sehen.

28
    Er war verärgert darüber, dass er die Arbeit des Agenten selbst hatte zu Ende bringen müssen. Ein schneller Mord wie Fast Food, weit entfernt von seinem sonstigen Können, doch ihm war keine Zeit für eine ausführliche Planung geblieben. Die Frau war ihm auf der Straße entgegengelaufen gekommen. Er hatte sie gepackt, in den Schatten einer Liefereinfahrt gezerrt und ihr die Kehle durchgeschnitten, ehe sie auch nur einen Laut von sich geben konnte.
    Als das Leben aus ihrem Leib floss, hatte er sich in den Kopf des Agenten geschlichen, um zu sehen, was er trieb. Zu seinem Erstaunen war
treiben
in diesem Falle durchaus wörtlich zu nehmen. Ein Anblick, der so erregend gewesen war, dass er beinahe selbst Hand an sich gelegt hätte. Er hatte sie stöhnen gehört, hatte beinahe gespürt, wie der Agent in sie stieß. Mein Gott, sie hatte so gut gerochen, nach Lust und Leben. Fast hatte er geglaubt, sie auch schmecken zu können. Selbst als Ryan die Augen schloss und ihn von den köstlichen Bildern abtrennte, war seine Lust nicht gewichen. Wichtiger jedoch als seine eigene Erregung war die Erkenntnis, die er beim Zusehen gewonnen hatte. Die Kleine war nicht nur heiß, sie

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