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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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leere Magazin auf dem Teppich. Dann griff er in seine Hosentasche.
    »Tu das nicht!«, warnte Chase. Ihm war so schwindlig, dass er sich mit den Beinen gegen die Couch lehnen musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Franks Umrisse fransten aus und verschwammen mehr und mehr. Er kniff die Augen zusammen. »Waffe weg, Frank!«
    Ohne Chase aus den Augen zu lassen, zog sein ehemaliger Partner ein frisches Magazin aus der Hosentasche.
    »Du lässt mir keine andere Wahl.« Chase zielte auf Franks Bein und drückte ab.
    Statt dem Donnern eines Schusses war nur ein ärmliches
Klick
zu hören, das immer wieder erklang, wenn Chase den Abzug drückte.
    Klick. Klick. Klick.
    »Verdammter Bastard!«
    Frank lachte. »Glaubst du wirklich, ich würde riskieren, dass du eine geladene Waffe in die Finger bekommst? Dafür schießt du mir ein bisschen zu gut, mein Freund.«
    Er schob das neue Magazin in seine Pistole. Ehe es in der Führung einrastete, sprang Chase vor und stürzte sich auf Frank. Schon im Sprung wurde ihm klar, dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Seine Beine schafften es kaum, die Landung abzufangen. Chase ging in die Knie, musste sich mit einer Hand am Boden abstützen, um nicht zu fallen, und stolperte ungebremst nach vorn. Er schlug mit dem Sakko nach Franks Pistole und prallte dann in seinen ehemaligen Partner, bevor er sich selbst am Küchentresen abfangen konnte. Frank wurde zurückgeworfen und ging hinter dem Tresen zu Boden. Sofort rollte er sich herum und mit einem Schlag ließ er das Magazin einrasten.
    Chase warf seine Jacke nach ihm, schlug einen Haken und stürmte aus dem Wohnzimmer, den Gang entlang, aus der Wohnung. Hinter ihm war Frank bereits wieder auf den Beinen. Der kleine Vorsprung, den er hatte, würde rasch schwinden. Immer wieder musste er sich an der Wand abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als er die Treppe erreichte, hörte er Frank bereits hinter sich. Nicht mehr lange und er würde um die Ecke kommen. Dann hätte er freies Schussfeld. Chase’ Blick fiel auf die Treppe. Überall gut einsehbar. Frank musste sich nur oben postieren und warten, bis er in Sicht gelangte.
    Sein Blick fuhr den Gang entlang, auf der Suche nach einem anderen Ausweg, als ein
Ping
die Ankunft des Aufzugs ankündigte. Ratternd öffneten sich die Türen. Eine Frau kam heraus, bepackt mit Einkaufstüten. Chase rannte los.
    »FBI«, rief er der Frau zu. »Suchen Sie sofort Schutz!«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, kam Frank um die Ecke. Als die Frau seine Waffe sah, ließ sie mit einem Schrei ihre Tüten fallen und flüchtete in den nächsten Gang. Mit einem Satz war Chase in der Aufzugkabine und drückte zeitgleich den Türschließer und den Knopf für das Erdgeschoss.
    Frank blieb mitten im Flur stehen, hob seine Waffe und schoss. Kugeln schlugen in das Metall der Aufzugskabine. Auf der Suche nach Deckung presste sich Chase an die Seitenwand. Zwei weitere Schüsse. Die Tür war bereits halb geschlossen und bot ihm zumindest ausreichend Deckung, da sah er, dass Frank losstürmte. Er wollte in die Kabine! Wieder und wieder schlug Chase auf den Türschließer. Knarrend glitten die beiden Türflügel aufeinander zu und schlossen sich. Die Verriegelung wurde aktiviert. Draußen schlug Frank zornig gegen das Metall. Chase rechnete schon damit, dass sich die Tür noch einmal öffnete, dann jedoch setzte sich der Aufzug mit einem Ruck in Bewegung.
    Chase lehnte sich an die Wand und atmete aus. Viel Zeit blieb ihm nicht. Er brauchte einen Plan.
Denk nach!
Doch es fiel ihm schwer, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Das Adrenalin begann aus seinem Blut zu schwinden und darunter lauerten Schmerz und Erschöpfung. Er schob die nutzlose Pistole ins Hüftholster und warf einen Blick in den Spiegel an der Rückwand. Um ein Haar hätte er sich selbst nicht mehr erkannt. Überall war Blut, seine Haut war von einem dünnen Schweißfilm überzogen und hatte einen wächsernen Ton angenommen. Sein Blick war glasig und wirkte abwesend. Für eine weitere Bestandsaufnahme blieb ihm keine Zeit, seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Schusswunde an seinem Hals, aus der noch immer Blut sickerte. Sie war nicht tief, aber tief genug, dass sie genäht werden musste. Ihm war noch immer schwindlig.
Was für ein Teufelszeug war in dem verdammten Bier gewesen?
Gegen die Übelkeit ankämpfend stemmte er die Hände auf die Knie und atmete tief durch. Kein guter Zeitpunkt, um schlappzumachen. Der Aufzug

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