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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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Indianer stürmte ins Wohnzimmer. Bei Franks Anblick hielt er kurz inne, ehe er sein Messer vom Gürtel riss und zu Chase eilte. »Halten Sie still«, zischte er, als Chase versuchte sich herumzurollen. »Ich will Sie nicht verletzen.«
    Das fiel ihm reichlich früh ein.
    »Warum sind Sie zurückgekommen?«
    Die Klinge durchtrennte den ersten Strick an seinen Handgelenken. »Ich wollte meine Sachen holen.« Der zweite Strick war durch, dann war Chase frei und sprang auf. Er wankte und musste sich an der Couch abstützen.
    »Sie sind verletzt. Ich rufe einen Arzt.«
    Zum ersten Mal nahm Chase das Blut wahr, das über seinen Hals rann und von seinem Kragen aufgesogen wurde. Doch der Schmerz, den er spüren sollte, wurde überdeckt vom Adrenalin, das durch seinen Körper pumpte. Er beobachtete, wie Quinn kehrtmachte und zum Küchentresen ging, auf dem ein schnurloses Telefon lag, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf Frank richtete.
    Sein ehemaliger Partner setzte sich auf. Chase sah sich nach seiner Pistole um, doch sie war zu weit weg, als dass er sie rechtzeitig hätte erreichen können. Frank hingegen war noch immer bewaffnet, und obwohl er benommen wirkte, hob er die Pistole und schwenkte sie in Chase’ Richtung.
    »Verschwinden Sie, Quinn!«, rief Chase dem Indianer zu und hechtete hinter die Couch. Ein Schuss peitschte. Die Kugel schlug hinter ihm in die Wand. Chase duckte sich tiefer und robbte im Schutz der Couch auf den Esstisch zu, auf dem seine Waffe lag. Auf dem Gang waren Schritte zu hören, die sich schnell entfernten.
    »Du entkommst mir nicht, Chase.« Sichtlich hatte sich Frank nicht die Mühe gemacht, den Indianer zu verfolgen. »Warum gibst du nicht einfach auf, du zögerst das Unvermeidliche doch nur hinaus.«
    Frank war irgendwo links von ihm, vermutlich in der Nähe der Wohnzimmertür. Nur noch ein kleines Stück, bis er das Ende der Couch erreichte. Dann musste er seine Deckung verlassen, um an die Waffe zu kommen – und an sein Sakko, in dem die Autoschlüssel waren.
    Eine Zeitschrift war halb unter die Couch gerutscht. Chase zog sie hervor und warf sie am anderen Ende der Couch gegen die Wand. Frank ballerte sofort los. Mehrere Kugeln durchschlugen die Polster dort, wo die Zeitung gelandet war. Chase sprang auf, stürzte zum Esstisch und schnappte sich seine Glock und das Sakko. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Frank herumwirbelte, die Waffe im Anschlag. Mit einem Satz war Chase wieder hinter der Couch und warf sich flach auf den Boden. Noch im Fallen entsicherte er die Glock. Frank feuerte mehrfach in seine Richtung. Kugeln schlugen über ihm in das Sofa ein, und als er sich mit seiner Waffe im Anschlag herumrollte, sah er Stoff- und Schaumstofffetzen, die in einer kleinen Wolke durch die Luft schwebten und sich langsam auf ihn herabsenkten. Schwarze und rote Punkte gesellten sich dazu, tanzten vor seinen Augen auf und ab. Es dauerte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass er im Begriff war, die Besinnung zu verlieren. Blinzelnd kämpfte er gegen den Kontrollverlust an, bis sich seine Sicht wieder klärte. Zumindest weit genug, um ihn seine Umgebung erkennen zu lassen.
    »Frank«, rief er, »gib auf! Ich habe meine Waffe!« Von der anderen Seite des Wohnzimmers war nur ein Schnauben zu hören, zu leise, als dass er es hätte orten können. Hastig zog er Handy, Autoschlüssel und Handschellen aus dem Sakko und stopfte alles in seine Hosentaschen. »Komm schon, du willst es doch nicht auf diese Weise zu Ende bringen!«
    Stoff raschelte, ein gedämpfter Schritt zur Seite. Chase unterdrückte einen Fluch. Durch seine Worte hatte er Frank verraten, wo er war. Vorsichtig und so leise wie möglich schob er sich an die Ecke der Couch heran in der Hoffnung, Frank würde auf die Mitte schießen, wo er sich eben noch befunden hatte. Nicht der geringste Laut war zu hören. Keine Bewegung, kein Atmen. Nichts. Das Wohnzimmer war in völliger Stille erstarrt.
    Mit dem Rücken an die Couch gelehnt, die Waffe in der einen, das Sakko in der anderen Hand, verharrte er. Dann sah er eine Bewegung in der Nähe des Esstisches und warf sich zu Boden. Ein Schuss peitschte an ihm vorbei. Zwei weitere folgten, dann ein Klicken, als Frank den Abzug durchzog. Zweimal. Dreimal. Das Magazin war leer. Chase sprang auf und richtete die Pistole auf seinen ehemaligen Partner und Freund.
    »Lass deine Waffe fallen!«
    Frank drückte den Knopf und ließ den Clip aus der Pistole rutschen. Mit einem dumpfen Schlag landete das

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