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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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ob Sie zurückkommen?« Der bloße Gedanke, nichts tun zu können und nicht zu wissen, ob ihm womöglich etwas zugestoßen war, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »Kommt überhaupt nicht infrage.«
    Er sah sie ernst an. »Was, wenn es gefährlich wird? Ich will mich nicht um Sie sorgen müssen.«
    »Was, wenn Sie ihn kriegen und unter Kontrolle halten müssen«, hielt sie dagegen. »Erschießen können Sie ihn nicht. Wer fährt dann den Wagen? Wer ruft die Polizei?«
    Er lehnte sich an die Wand und sah sie lange an. Schließlich nickte er. »Also gut, Sie begleiten mich.« Bevor sie etwas erwidern konnte, erklärte er: »Aber ich stelle drei Bedingungen. Erstens: Sie halten sich zurück. Wenn auch nur andeutungsweise zu erkennen ist, dass wir ihm näher kommen, gehen Sie auf Tauchstation. Zweitens: Sie hören bedingungslos darauf, was ich sage. Sollte ich auch nur den leisesten Zweifel haben, dass Sie sich einmischen oder nicht auf mich hören wollen, landen Sie im Kofferraum. Einverstanden?«
    »Was ist drittens?«
    »Was?«
    »Sie sagten, drei Bedingungen, das waren erst zwei.«
    »Ich fahre.«
    »Es ist Pennys Wagen, vielleicht wäre es besser, wenn ich –«
    »Ich weise noch einmal auf Punkt zwei hin: Bedingungslos auf mich hören!« Er stieß sich von der Wand ab und kam zwei Schritte auf sie zu. »Wenn wir ihn verfolgen oder vor den Cops fliehen müssen, ist es besser, wenn ich am Steuer sitze.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »FBI-Fahrertraining.«
    »Einverstanden – mit allen Punkten.«
    »Gut. Dann gehe ich jetzt duschen.«
    Ihr Blick folgte ihm, als er an ihr vorbeiging, und blieb an dem Pflaster in seinem Nacken hängen – oder besser an dem, was sich darunter verbarg. »Schneiden Sie das Pflaster dieses Mal ein wenig größer, damit es das ganze Tattoo abdeckt.«
    Er blieb stehen. »Das habe ich.«
    Sie wollte ihm widersprechen. Als sie sich jedoch das Pflaster ansah, erschien es ihr nicht kleiner als die, die sie selbst zurechtgeschnitten hatte. »Lassen Sie mich mal sehen.«
    Chase drehte ihr den Rücken zu und legte den Kopf nach vorn, damit sie seinen Nacken besser erreichen konnte. Mit einem Ruck zog sie das Pflaster ab und erstarrte. Die Tätowierung hatte sich verändert. Anstelle der beiden Ranken, die von dem Hauptarm abzweigten, waren es jetzt fünf, die sich nach allen Seiten erstreckten. Nicht genug damit, dass weitere dazugekommen waren, sie waren auch gewachsen, hatten jetzt etwa die doppelte Länge wie zuvor.
    Davon hatte nichts im Internet gestanden.
    »Chase«, flüsterte sie. »Schauen Sie in den Spiegel.«
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe, sparte sich jedoch jedes Wort und marschierte ins Bad. Kate folgte ihm und blieb in der Tür stehen, als er sich vor dem Spiegel herumdrehte und das Tattoo von allen Seiten beäugte.
    »Sie sagen ja gar nichts«, durchbrach Kate die Stille, als sie es nicht länger aushielt.
    »Was soll ich dazu sagen?«
    »Macht Ihnen das keine Angst?«
    Er drehte sich zu ihr herum. »Um ehrlich zu sein, bin ich im Augenblick zu wütend, um Angst zu haben.«
    Sie blinzelte verwirrt. »Wütend?«
    »Sehen Sie sich diese Scheiße an«, schimpfte er und drehte ihr seinen tätowierten Rücken zu. »Das Ding werde ich nie wieder los und wer weiß schon, wie groß es noch wird!«
    Kate kämpfte gegen das Bild an, das ihn mit einem Tattoo zeigte, dessen Ranken sich wie wild wuchernder Efeu über seinen ganzen Körper, seinen Hals und sein Gesicht zogen, ihn mehr und mehr einhüllten und langsam erstickten, und schüttelte den Kopf. »So schlimm wird es schon nicht werden.«
    Zumindest hoffte sie das.

20
    Als Chase sich nach Einbruch der Dämmerung hinter das Steuer des SUV setzte und den Wagen aus der Garage auf die Straße hinausfuhr, war er froh, endlich etwas zu tun zu haben, das über bloße Planungen hinausging.
    Sie hatten den Rest des Tages mit Vorbereitungen verbracht, die in erster Linie daraus bestanden hatten, Kate immer und immer wieder einzuschärfen, dass sie sich auf keinen Fall in eine gefährliche Situation begeben durfte.
    Niedlich, die Kleine.
Noch immer brannten die Worte des Killers in seiner Erinnerung. Wenn dieser Mann Kate in die Finger bekam, würde er sie umbringen und sei es nur, um ihm, Chase, eins auszuwischen. Im Laufe des Nachmittags hatten ihn die furchtbarsten Bilder verfolgt und ihm in grausamen Einzelheiten gezeigt, was Kate alles zustoßen konnte. Was
er
ihr antun konnte. Chase hatte versucht sich einzureden,

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