Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
Vom Netzwerk:
Aufmerksamkeit wieder auf ihren Laptop, tippte
Geist des Jägers
in die Suchwortabfrage und überflog die ausgeworfenen Ergebnisse. Indianisches Ritual. Das war es, wonach sie suchte. Der Reihe nach klickte sie sich durch die ausgespuckten Links und sog die Informationen auf wie ein Schwamm. Abgesehen von einigen Seiten, auf denen sich abergläubische Leute über Rituale ausließen oder Rollenspieler über eine Spielfigur gleichen Namens diskutierten, fand sie alles bestätigt, was Chase erzählt hatte.
    Sie warf einen Blick zum anderen Ende des Esstischs, wo Chase über dem ausgebreiteten Stadtplan saß und ihn so eindringlich anstarrte, als würde er darauf warten, dass ein Kreuz an exakt der Stelle aufleuchtete, an der der Killer zuschlagen wollte. Dabei kniff er die Augen so fest zusammen, dass sich eine steile Falte auf seiner Stirn gebildet hatte. Doch trotz aller Versunkenheit warf er immer wieder kurze Seitenblicke in ihre Richtung, als fürchtete er, sie könne sich in Luft auflösen, wenn er kurz nicht achtgab.
    Kate scrollte auf der aktuellen Seite weiter nach unten, als sie auf das Wort
Verbindung
stieß. Mit einem Klick folgte sie dem Hyperlink und schon nach einer Zeile hatte sie das Gefühl, gefunden zu haben, wonach sie suchte. Immer aufgeregter las sie weiter, bis sie schließlich mit der flachen Hand auf den Tisch schlug. »Das ist es!«
    Chase sah auf. »Was?«
    »Ist der Geist des Jägers in seine Zielpersonen übergegangen, lässt sich die Verbindung jederzeit erstellen«, las sie vor. »Dazu ist vollkommene Entspannung nötig. Anfangs mag es schwierig erscheinen, doch es wird mit jedem Mal leichter, sich in diesen losgelösten Zustand zu versetzen. Oftmals hilft es, die Augen zu schließen, die Fingerspitzen aneinanderzulegen, was es erleichtert, die Energien fließen zu lassen, und sich auf seinen eigenen Körper zu konzentrieren, ihn sich bewusst zu machen, während der Geist sich langsam leert und zur Ruhe kommt. Es existieren jedoch auch Berichte, denen zufolge ein Zustand extremer Anspannung oder innerer Unruhe dazu geführt haben soll, die Verbindung zu aktivieren.«
    Chase stand auf und ging um den Tisch herum. Hinter ihr blieb er stehen, beugte sich über ihre Schulter und sah in den Bildschirm. Während Kate sich seiner Nähe nur zu bewusst war, schien er nicht einmal zu bemerken, dass seine Hand auf ihrer Schulter lag, während er den Text noch einmal las.
    Nachdem er durch war, richtete er sich wieder auf. »Soll ich etwa meditieren?«
    »Haben Sie schon einmal Yoga gemacht? Da gibt es ein paar Entspannungsübungen, die vielleicht hilfreich sein könnten.«
    »Dann googeln wir als Nächstes wohl danach.«
    »Nicht nötig. Das kann ich Ihnen zeigen.«
    Er wirkte überrascht, dann nickte er. »In Ordnung. Legen Sie los.«
    »Was? Jetzt?«
    »Vielleicht brauche ich es heute Abend.«
    Sichtlich hoffte er darauf, dass ihn eine Vision zum Killer führen konnte, wenn es der Stadtplan schon nicht vermochte. »Rücken Sie den Sessel zur Seite.«
    Er tat es und beobachtete, wie sie sich im Schneidersitz auf dem Teppich niederließ, der die Sitzecke vom restlichen Wohnzimmer abhob. Als er sich nicht rührte, klopfte sie mit der flachen Hand auf den Boden neben sich und sah zu, wie er ihrer Aufforderung folgte.
    »Legen Sie die Handgelenke auf den Knien ab und schließen Sie die Augen.« Eine Weile lenkte sie ihn, sagte ihm, wie er atmen und in sich hineinhören sollte, suggerierte ihm, dass sein Körper schwer wurde, während sich sein Herzschlag verlangsamte, und spürte, wie sie dabei selbst ruhiger wurde. Trotzdem öffnete sie nach einer Weile die Augen, um zu sehen, wie er sich anstellte. Er saß aufrecht da, sein Atem ging flach, die Pupillen zuckten hinter den geschlossenen Lidern hin und her und seine Züge waren vollkommen entspannt. Sie betrachtete seinen Oberkörper. Er war so muskulös, dass sich sein Sixpack selbst im Sitzen deutlich abzeichnete.
    »Okay«, sagte sie, ehe sie anfangen konnte zu sabbern. »Ich denke, Sie haben den Bogen raus.« Als er die Augen öffnete, wandte sie den Blick ab und stand auf. »Haben Sie es gespürt?«
    »Die Stille?« Er nickte und kam ebenfalls auf die Beine. »Ich muss es wohl ein wenig üben, aber ich denke, dass es funktionieren könnte. Danke.«
    »Gern geschehen.« Sie dachte einen Moment nach, dann fragte sie: »Wie wollen wir heute Abend vorgehen?«
    »Wir?« Er schüttelte den Kopf. »Sie bleiben hier.«
    »Ich soll hier sitzen und warten,

Weitere Kostenlose Bücher