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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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durchdringenden Blick zu. »Das ist nicht witzig.«
    »Nein, ist es nicht. Aber wir haben bereits geklärt, dass du hier der Beschützer bist und ich mich beschützen lasse, wenn du es befiehlst. Es ist nicht nötig, alles noch einmal durchzukauen.«
    »Es ist nicht unbedingt die Art, wie wir beim FBI einen erhaltenen Befehl bestätigen, aber ich schätze, es wird genügen.«
    »Du trägst auch keinen Anzug«, hörte er sie hinter sich murmeln und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Im Schatten einer Buchsbaumhecke bogen sie um die Ecke und erreichten nach wenigen Metern das Grundstück, das zu Haus Nummer 327 gehörte. Chase zog Kate an der Garage vorbei durch ein kleines Stück Vorgarten. Der Rasen war nass und aufgeweicht, seine Turnschuhe sanken bei jedem Schritt ein Stück ein und lösten sich mit einem schmatzenden Laut wieder, sobald er zum nächsten Schritt ansetzte. Im Schatten des Hauses blieb er stehen. Hinter keinem der Fenster brannte Licht.
    »Er wird oben sein«, sagte er leise. »Im Schlafzimmer. Wenn wir ins Haus kommen, werde ich mich als Erstes unten umsehen – du wartest so lange an der Tür. Beim geringsten verdächtigen Laut will ich, dass du abhaust.«
    Kate nickte. Sie kaute auf ihrer Unterlippe und hatte den Blick auf die geschlossene Haustür gerichtet, ihr Sinn für Scherze schien ihr vergangen zu sein. Sosehr Chase ihre trockenen Bemerkungen mochte, so erleichtert war er darüber, dass sie jetzt schwieg und konzentriert bei der Sache war.
    Er fischte eine Kreditkarte aus seinem Geldbeutel, zog seine Glock und entsicherte sie, ehe er die Karte in den Türspalt oberhalb des Schlosses schob. Es dauerte nicht lange, bis das erlösende Klicken zu hören war und die Tür leise aufsprang. Schnell steckte er die Karte in die Hosentasche und betrat, mit der Waffe im Anschlag, den Hausflur.
    Drinnen war es still.
    Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen an das fehlende Licht der Straßenlaternen gewöhnten und er imstande war, im fahlen Mondlicht etwas zu erkennen. Er trat über die Schwelle und verharrte. Erst als noch immer nichts zu hören und zu sehen war, packte er Kate am Arm und zog sie herein. Mit dem Zeigefinger bedeutete er ihr, an der Wand stehen zu bleiben, bevor er die Haustür schloss und sich in Bewegung setzte. Der Boden war mit mehreren Läufern ausgelegt, die zwar seine Schritte dämpften, aber nicht verhindern konnten, dass von Zeit zu Zeit eine Diele unter seinem Gewicht knarrte. Er hielt die Waffe gesenkt, wenn er ging, und riss sie jedes Mal in die Höhe, wenn er einen Raum, eine Nische oder einen weiteren Gang erreichte. Wohnzimmer, Hauswirtschaftsraum, Arbeitszimmer und Küche – alle verlassen. Eine Tür, die von der Küche in den Keller führte, war von außen verriegelt, sodass sich dahinter niemand verstecken konnte.
    Chase kehrte in den Flur zurück und lauschte. Noch immer war alles still, bis auf seinen und Kates Atem und das gelegentliche Ächzen von Holz. Von oben glaubte er gedämpfte Rufe zu hören, war sich jedoch nicht sicher.
    Er beugte sich zu Kate, bis sein Mund an ihrem Ohr war. »Unten ist alles klar«, wisperte er. »Du wartest hier, ich gehe nach oben.«
    Als er sich abwandte, griff sie nach seinem Arm und brachte ihn dazu, sich noch einmal zu ihr umzudrehen. »Sei vorsichtig«, formten ihre Lippen lautlos.
    Er nickte.
    Mit dem Rücken zur Wand stieg er seitlich die Stufen hinauf. Er spähte zwischen den Streben des Treppengeländers hindurch und versuchte einen Blick auf den oberen Flur zu erhaschen. Abgesehen vom gedämpften Mondlicht, das durch ein Fenster hinter ihm hereinfiel, war es finster. Er wünschte sich Kates Taschenlampe, doch er hätte sie ohnehin nicht angeschaltet, um sich nicht zur Zielscheibe zu machen. Oben verlief der Gang längs zur Treppe. Die meisten Zimmertüren waren lediglich angelehnt, nur aus einem Raum drang gedämpftes Licht auf den Flur. Zweifelsohne das Schlafzimmer.
    Dort begann er mit seiner Suche.
    Eine Stehlampe entriss den Raum der Dunkelheit. Schon von der Schwelle aus sah er die Frau. Sie saß gefesselt auf dem Stuhl, der Kopf auf ihre Brust gesunken, und rührte sich nicht. Ein Anblick, der ihn erschreckend an Jane Mercer erinnerte, nur dass er dieses Mal nicht zu spät gekommen war. Der helle Teppich war sauber und ohne jede Spur von Blut.
    Rasch erfasste sein Blick jeden Winkel des Zimmers, glitt über jeden Schatten und über jedes Möbelstück hinweg. Der Killer war nicht hier. Ohne die Waffe zu

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