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Dahoam is ned dahoam - Bayerische Ein- und Durchblicke

Dahoam is ned dahoam - Bayerische Ein- und Durchblicke

Titel: Dahoam is ned dahoam - Bayerische Ein- und Durchblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Schleich
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148 Euro. Da war noch dabei… warten S’ amal … Nix!! Nix war da dabei!
    Da ziehst du vielleicht Gestalten an, des kann ich Ihnen sagen! Einer wollt sogar a Besteck! Da hab i bloß g’sagt: Da Bayer frisst d’Antn mim Schnabel, der Preiß mit Messer und Gabel!!
    Hehehe!
    A bisserl a Spaß muss schon sein! A Stimmung g’hert ja dazu bei der Wiesn! Wobei ich sagen muss: So direkt a Musik im Zelt, des brauch ich nicht! Alle fünf Minuten »Ein Prosit der Gemütlichkeit …«!
    Des hörst ja bis naus in mein Büro! Da kommst ja beim Geldzählen völlig draus … Wenn einer bei mir a Musik will, dann mach ich ihm das Fenster auf.
    Aber meine Gäste wollen’s eher ruhig. Deswegen kommen s’ ja. Und weil’s so schön is bei mir im Zelt! Da leg ich Wert drauf!
    Des verursacht natürlich auch die Kosten.
    Mir fangen ja im Januar schon mit dem Aufbau an. Weil den mach ich ja allein! Da is’s mir schon passiert, dass ich im April wieder hab abbauen müssen, weil s’ den Platz noch fürs Frühlingsfest braucht ham!
    Da schaust fei alt aus!
    Guad, oan Bulgaren hab ich jetzt, der hilft mir, der spaxt mir die Garderobenhaken hin und so. Der war irgendwie vorher … Philosophieprofessor oder so was in Sofia, ich hab nicht näher nachgefragt …
    Aber er arbeitet nicht schlecht, muss ich sagen, für des Geld, was ich ihm zahl. Naja.
    Schauen S’. Letztes Jahr hab ich am Maurermontag des Zelt schon wieder abgebaut. Da hab ich mein Geld beieinandergehabt.
    Weil wissen S’, ich setz nicht auf Masse, ich setz auf Klasse.
    Da is am Sonntag auf d’ Nacht so eine Gruppe – was waren des? 5 – 6 so, frag mich nicht, Geschäftsleute – Zuhälter oder waren’s Waffenhändler, na halt: Von a Bank waren s’, Hypo Real Estate, genau, die san reingeschneit.
    Da hat einer Hunger gehabt, und Geld spielt ja bei dene keine Rolle, da hab ich ihnen gleich die Wolpertinger-Platte empfohlen, da rappelt’s natürlich im Karton, da rollt der Rubel. Mich hat das mit der Finanzkrise so gesehen nicht mehr gewundert, so wie’s die bei mir ham krachen lassen!
    Hahaha.
    So geht’s halt auch!
    Weil meine Kollegen jammern: Von wegen alles überfüllt, lauter Besoffene, z’vui jugendliche Kampftrinker.
    I wüsste schon, wie man’s machen könnte, und, Sie wern’s ned glaub’n, die Festleitung ist nicht abgeneigt!
    An Container an die U-Bahn hin, im Landhausstil, an richtig schönen boarischen Container mit so Schlitze drin, da wo ein jeder sein Geld neischmeißen kann, und zwar ohne Sperrstund, rund um die Uhr kann man da sein Geld neischmeißen und gleich wieder nunter in die U-Bahn!
    Und der Höhepunkt der Wiesn ist dann, wenn die Wiesnwirte am letzten Sonntag in einem großen Festzug und historischer Tracht daherkommen und den Container von am Sechsergspann Braurösser wegziehn lassen. Des is dann der Bankeinzug der Wiesnwirte.
    Tschuldigen S’ amal kurz …
    (zu sich) Is der allerweil noch da!
    (Geht zum japanischen Gast und nimmt ihm den fast vollen Bierkrug weg.)
    So. Please, goodbye, show is over now! You go!
    (Gast steht höflich auf und geht.)
    Daad er mir da 10 Minuten an a Mass hinzuzzeln, verstehst!
    (Schüttet das Bier in den Ausguss.)

Zwischenstopp Kabarett:
    Der Hapflinger Sepp im Bayernreservat
    (Der Hapflinger Sepp steht in Strickjoppe, Hut auf dem Kopf, Zither in der Hand, hinter einem Metallzaun am Rand des Oktoberfests und winkt die Kamera heran. Man hört Bierzeltmusik und fröhliche Stimmen und sieht im Hintergrund irgendwelche Container, hinter denen sich offenbar das auf der Wiesn errichtete Bayernreservat befindet.)
    Der Hapflinger Sepp:
    He hallo, geh mal her, geh mal her, kumm her, kumm her, kannst du mir mal an Ketchup b’sorgn, an Ketchup, bloß an ganz an kloan, an Spritzer?
    Woaßt, i kimm ja da ned außa, mir kemman da alle ned außa, aus’m Bayernreservat auf der Wiesn.
    Musi müaß ma macha, woaßt, an ganzen Dag Musi, gell, an Landler, an Zwiefachn, an Trifachn …
    Schuaplattln sollt i, Schuaplattln, an ganzen Dag Schuaplattln, da, schau mal her, i hab scho an wehen Fuaß, vom vielen Schuaplattln.
    Jetzt kumm her, geh her … An Watschntanz hätt i a no machn solln gestern Nachmittag, da hab i gsagt: I hab a Watschnallergie, hahaha …
    Jetzt geh her, da schau her …
    (gibt Geld durch den Zaun)
    Des nimmst jetzt und dann holst mir an Ketchup, aber a ganze Flaschn, und dua’s in a Dütn nei, weil da herin is strenges Ketchupverbot im Bayernreservat. Aber in koa Plastikdütn, in a Papierdütn.
    Weil

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