Dahoam is ned dahoam - Bayerische Ein- und Durchblicke
da herin, da werst ja wahnsinnig, wenn’s des 16 Dog lang fressn muaßt, a Gselchts, woaßt, nach
uroide Rezepte, mit am Sauerkraut und am Radi, da z’reißt’s di, wenn’s des 16 Dog lang fressen muaßt.
Also, gell, schicksd di, weil i muaß jetzt dann glei wieder nei zum Goaßnmelken im Bayernreservat, und danach muaß i no a hoibe Stund grantig schaun, aber original grantig schaun, und dann hätt i grad fünf Minuten Zeit, bevor i nomoi nei muaß zum Eckbank-Hocken. Beim Eckbank-Hocken brauch i mindestens a Stund, weil da bapp i oiwei fest, weil de a Bier auf de Bank schmiern, weil des ja ois original sei muaß da in dem Reservat. Und jetzt schick di … und bring ma mein Ketchup … vergiss mein Ketchup ned … i brauch ’n doch …
(Die Kamera entfernt sich, der Hapflinger wird leiser.)
Gefangen im Trachtlerzoo: Auf der »Oidn Wiesn« 2010
Zwischenstopp Kabarett:
Raucher in freier Wildbahn
Helmut ( vertraulich in die Kamera ): Da, sehn Sie’s? Psst – nicht dass Sie erschrecken. Schaun S’ hin, ist des nicht, faszinierend … Raucher! Echte Raucher!
Sie, ich kann mich noch gut erinnern, früher waren die überall, in den Zügen, in den Flugzeugen, in den Wirtschaften, in den Bierzelten! Wahnsinn, oder? Da hat’s in den Bierzelten noch echte Raucher gegeben!
Und nicht nur in den Bierzelten, denken S’ nur an die berühmten Raucher … Winston Churchill, Groucho Marx, Marlene Dietrich, Helmut Schmidt … Es soll ja sogar Nichtraucher gegeben haben, die sich einmal im Jahr auf der Wiesn eine einzige Zigarre gegönnt haben, mich zum Beispiel – aber fragen S’ nicht, wie schlecht mir davon geworden ist …
Da, haben Sie’s gesehen? Da zündet sich einer eine Marlboro light an. Is schon schön, wenn man des einmal in freier Wildbahn beobachten kann, oder? Schon was anderes wie in den Glaskästen am Flughafen oder unter dem Raucherpilz … einfach freier. Die verhalten sich ja ganz anders.
Obwohl, man muss schon auch sagen, diese Light-Zigarettenraucher, die findet man noch relativ oft, auf Balkonen oder auf der Straße. Aber wann haben Sie zum letzten Mal einen HB-Raucher gesehen? Die stehen ja inzwischen auf der Roten Liste, habe ich mir sagen lassen, genauso wie die von Peter Stuyvesant. Da müsste mal der World Wildlife Fund was dagegen tun.
( geht ein paar Schritte näher und winkt die Kamera nach )
Nein, da brauchen S’ keine Angst zu haben vor denen, die tun Ihnen nix. Die rauchen bloß Pflanzen. Die, die die kleinen Kinder fressen, des waren die Roth-Händle-Raucher und die sind praktisch ausgestorben. Mei, Wahnsinn, da hinten, des gibt’s ja nicht …
( deutet auf zwei Männer, die sich jeder eine Virginier aus der Packung holen)
… gleich zwei Virginier-Raucher auf einem Fleck. Psst, bloß nicht aufschrecken. Schaun Sie nur, jetzt zieht der den Sumpfgrashalm aus dem Strohhalm – des ist eine uralte Technik, die nur noch ganz wenige beherrschen, und jetzt zündet er sie an … unglaublich, dass es so was noch gibt. Ein Pärchen Virginier-Raucher. Nur schad, dass es zwei Manderl sind, sonst könnte man sie vielleicht nachzüchten und irgendwann einmal in freier Wildbahn wieder aussetzen.
Wer weiß, vielleicht ist des das letzte Mal hier auf der Wiesn? Gell, des ist jetzt so ein Versuch mit diesen Freigehegen, die die Wirte freiwillig angelegt haben, obwohl sie es nicht müssen hätten. Und wenn’s nicht funktioniert, dann geht’s im nächsten Jahr vielleicht ab in die Käfighaltung, und des wär doch schad. Und man fragt sich schon, was nach dem Rauchverbot kommt, wenn dieser Frankenberger, der langhaarige Sittensheriff, der sein ganzes Vermögen in dieses Volksbegehren gesteckt hat, wieder ein Geld hat. Was wird der uns als Nächstes bescheren? Das Bauch verbot? Keine Hendl und Schweinshaxen mehr auf der Wiesn? Also bevor es so weit kommt, da muss ich doch noch mal in die Ochsenbraterei …
Die Oberpfalz – Eine bayerische Zeitmaschine
»Sie san doch der vom Ordinariat« – Pentling
Grenzen gibt es schon lange keine mehr. Nicht in Europa, nicht in Deutschland und schon gar nicht in Bayern. Aber gerade da wären uns heute mal klar erkennbare Grenzen zwischen den Regierungsbezirken hochwillkommen. Es muss ja nicht gleich ein ausgewachsener Grenzübergang sein, an dem uns der niederbayerische Grenzer durchwinkt, während uns sein Oberpfälzer Kollege auf die verneinte Frage nach zollpflichtigen Waren das Auto komplett auseinandernimmt und anklagend auf eine Flasche
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