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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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den
Wunsch zu wissen, wie viele Vögel der Prinz von Wales erlegt hatte oder dass
die Herzogin von Rutland, die sie überhaupt nicht kannte, aus dem Leim gegangen
war. Sie war unangenehm überrascht gewesen, wie gut Herzogin Fanny über ihr Leben
in Lulworth informiert war; in ihrem letzten Brief hatte sie sie darüber
belehrt, wie töricht es war, in ihrem Zustand zu schwimmen. Der Brief hatte sie
so verärgert, dass sie ihn ins Feuer geworfen hatte. Aber dass die Herzogin nun
persönlich kam, war viel schlimmer. Cora wusste, dass die Herzogin das
Debakel mit dem Louvain-Porträt genossen hatte, und aus den Andeutungen von
Mrs. Wyndham und Sybil schloss sie, dass die Herzogin keine Gelegenheit
ausgelassen hatte, sich über ihre amerikanische Schwiegertochter lustig zu
machen.
    Oben auf den Klippen stand der
kleine Eselskarren, den Cora benutzte, um über Land zu fahren, da sie derzeit
weder reiten noch lange gehen konnte. Cora nahm die Zügel und zog gereizt
daran. Ungeduldig schüttelte sie den Kopf, als Bertha ihre nassen Haare lösen
wollte, damit sie trocknen konnten.
    «Oh, lass doch, Bertha.»
    «Aber Miss Cora, was, wenn die
Herzogin bereits eingetroffen ist?» Bertha klang besorgt.
    «Na, und wennschon? Das ist jetzt
mein Haus. Wenn ich beschließe, mit nassen Haaren herumzulaufen, dann geht sie
das überhaupt nichts an.» Aber als sie sich dem Haus näherten und Cora sah,
dass die Kutsche bereits davorstand, versuchte sie ihre feuchten Locken doch zu
einem gesitteteren Zopf zu flechten. Einen Moment lang überlegte sie, durch
den Dienstbotenflügel das Haus zu betreten, sodass sie der Herzogin erst würde
begegnen müssen, nachdem sie Gelegenheit hatte sich umzuziehen, aber sie wollte
nicht an den Bediensteten vorbei, die
natürlich genau wissen würden, warum sie den Hintereingang nahm.
    Als sie sich der Tür näherte, hörte
sie schon, wie die Herzogin alles in Besitz nahm.
    «Den Stuart-Raum, denke ich, Bugler.
Der Prinz war dort immer sehr zufrieden. Wie seltsam, hier zu sein, aber nicht
in meinem Schlafzimmer zu schlafen.» Die Stimme der Herzogin klang etwas
belegt, und Cora stellte sich vor, wie Bugler sich mitfühlend verneigte. Aber
die Herzogin fasste sich schnell und sagte: «Sybil kann ihr übliches Zimmer
bekommen.»
    Coras Laune besserte sich, als sie
hörte, dass Sybil auch da war, und sie betrat den Raum. Herzogin Fanny saß in
einem der Lehnstühle mit den Schnitzereien am Feuer, flankiert von Bugler und
ihrer Stieftochter. Sie stand nicht auf, als sie Cora sah, sondern winkte ihr
nur mit einer langen weißen Hand. Cora sah die Diamanten blitzen, als ihre
Schwiegermutter ihr Handgelenk drehte.
    «Cora, liebes Mädchen», sagte sie in
vorwurfsvollem Ton. «Als Bugler sagte, Sie wären schwimmen, war ich doch sehr
erstaunt. Ihnen müssen die Gefahren doch klar sein, die das in Ihrem Zustand
birgt. Haben Sie denn meinen Brief nicht bekommen?» Wieder blitzten die
Diamanten auf, als sie Cora mit der Hand herbeiwinkte.
    Cora
spürte, wie das Baby sich bewegte und gegen ihre Rippen trat. Das Stupsen
verscheuchte den Ärger, den die Herzogin ausgelöst hatte. Sie nickte der
Herzogin zu und lächelte Sybil an. «Willkommen in Lulworth. Ich entschuldige
mich dafür, nicht hier gewesen zu sein, um euch zu begrüßen, aber ich hatte ja
keine Ahnung, dass ihr heute kommt.» Sie sagte es so freundlich sie konnte.
«Ihr müsst mich entschuldigen, solange ich mich umziehe. Bugler wird sich na
türlich um euch kümmern.» Sie sah nach dem Butler, der, wie ihr auffiel,
keineswegs überrascht wirkte von der plötzlichen Ankunft der doppelten Herzogin.
    Sie wandte sich der Treppe zu und
begann den mühsamen Aufstieg zu ihrem Zimmer. Deshalb ging sie schwimmen, um
sich daran zu erinnern, wie es war, leicht zu sein. Sie hörte Schritte hinter
sich und spürte Sybils Hand an ihrem Ellenbogen.
    «Lass mich
dir helfen, Cora.»
    Als sie auf dem Treppenabsatz
ankamen, brach es aus Sybil heraus. «Es tut mir so leid. Ich dachte, du
wüsstest, dass wir kommen. Mama sagte, sie hätte dir geschrieben.»
    Cora erinnerte sich an den Brief,
den sie ins Feuer geworfen hatte.
    «Keine Sorge, Sybil. Ich freue mich
immer, dich zu sehen. Wie geht es Reggie?»
    Sybil
errötete, sodass ihre Haut fast die Farbe ihres rotgoldenen Haares annahm.
«Ich glaube, er wollte mir einen Antrag machen, aber dann bestand Mama darauf,
dass wir herkommen.» Ihr wurde klar, was sie gerade gesagt hatte, und rasch
ergänzte sie: «Natürlich

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