Damals im Dezember
Flur und sah mich noch einmal zu ihr um. Sie lächelte, winkte mir zu und schloss die Tür. Mit breitem Lächeln ging ich nach draußen zu meinem Auto.
Dreiundvierzigstes Kapitel
Ich bin aufgeregt wie ein Kind zu Weihnachten – und das vermutlich aus vielen ähnlichen Gründen .
Aus dem Tagebuch von Luke Crisp
Der Morgen brach schon früh an. Wahrscheinlich wachte ich ebenso aufgeregt auf wie Chris. Ich freute mich darauf, Rachael wiederzusehen. Zuerst glaubte ich, dass ich die letzten Augenblicke unseres gemeinsamen Abends geträumt hatte. Doch als ich vollständig wach geworden war, wusste ich, dass wir uns tatsächlich geküsst hatten. Ich konnte noch immer ihren Lipgloss auf meinen Lippen schmecken. Schnell duschte ich mich, zog mich an und fuhr, während die ersten Streifen der Morgendämmerung den Himmel erhellten, zu Rachaels Wohnung hinüber.
Rachael kam im Bademantel an die Tür. Während ich noch draußen im Flur stand, sah sie über die Schulter, um sich zu versichern, dass Chris nicht ins Wohnzimmer gekommen war, und dann küssten wir uns erneut.
»Weißt du, wie gut sich das anfühlt?«, fragte sie.
»Ja«, sagte ich.
Sie nahm meine Hand und führte mich zu ihrem Schlafzimmer. An der Tür ließ sie meine Hand los. Chris war wach und saß aufrecht im Bett.
»Hallo Luke!«, rief er.
»Hallo Kumpel«, erwiderte ich. »Magst du jetzt mal gucken, ob der Weihnachtsmann gekommen ist?«
»Nicht so schnell«, bremste Rachael. »Wir haben eine Tradition. Wir lesen etwas aus der Bibel vor, bevor wir rausgehen und nachsehen, was der Weihnachtsmann gebracht hat.«
»Du heißt Luke, Lukas«, sagte Chris. »Genau wie in der Bibel.«
»So ist es«, bestätigte ich.
Wir lasen uns reihum Passagen aus dem zweiten Kapitel des Lukas-Evangeliums vor, Vers 1 bis 14. Kaum hatte ich den Vers »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen« zu Ende gebracht hatte, schrie Chris: »Gehen wir rein!«
Rachael bremste erneut. »Warte. Ich will erst noch meine Kamera holen.«
»Beeil dich, Mom«, drängte Chris. »Ich halt es nicht mehr aus.«
Rachael ging ins Wohnzimmer und stellte sich dort so auf, dass sie ein Foto von Chris machen konnte, wenn er den Raum betrat. »Gut«, sagte sie, »dann komm.«
Chris rannte den kurzen Flur entlang. An der Schwelle zum Wohnzimmer blieb er stehen und starrte auf all die Geschenke. »Das gibt’s doch nicht«, stieß er hervor.
Rachael und ich setzten uns auf das Sofa und sahen zu, wie Chris seine Geschenke öffnete. Nach jedem Öffnen stieß er einen aufgeregten Ruf aus, gefolgt von der Aufforderung: »Mom! Luke! Seht mal das hier!«
Nachdem er all seine Geschenke geöffnet hatte, sammelte er sie ein und stapelte sie auf einen großen Haufen. Dann setzte er sich hin und begann, mit den Legosteinen aus einer Schachtel zu spielen.
»Ich mach jetzt Frühstück«, sagte Rachael. »Magst du Blaubeermuffins?«
Ich nickte.
»Luke, komm und hilf mir beim Bauen«, bat Chris.
»Chris«, ermahnte ihn Rachael, »Luke ist wahrscheinlich müde.«
»Schon in Ordnung«, sagte ich. »Es gibt noch was zu tun.«
***
Ich half Chris dabei, aus den Legosteinen ein Monsterinsekt (oder so etwas in der Art) zu bauen, bis Rachael uns zum Frühstück rief. Nach dem Essen half ich Chris, die Geschenke in sein Zimmer zu tragen. Als ich wieder aus seinem Zimmer kam, sammelte Rachael gerade das Geschenkpapier ein und steckte es in einen Müllbeutel.
»Du siehst müde aus«, meinte sie.
»Ich bin erschöpft. Ihr habt mich bis an die Grenze meiner Leistungsfähigkeit gefordert.«
Sie lachte. »Wenn du dich hinlegst, rubble ich dir den Rücken.«
»Überredet«, sagte ich und legte mich aufs Sofa.
Rachael kniete sich neben mich auf den Boden. Zunächst massierte sie mir Schultern und Rücken. Dann schob sie die Hand unter mein Hemd und begann, mit ihren langen Nägeln sanft über meinen Rücken auf und ab zu streichen und anschließend hoch zu meinem Hals und Kopf. »Ist das gut so?«, flüsterte sie.
»Hör bloß nie damit auf«, antwortete ich.
Ich weiß nicht, wie lange ich dalag, bevor ich einschlief. Als ich wieder wach wurde, lag Rachael schlafend auf dem Boden neben dem Sofa. Sie wurde wach, als ich mich aufsetzte, und blickte um sich.
»Oh, ich bin eingeschlafen«, meinte sie. »Wo ist Christopher?«
»Vermutlich noch in seinem Zimmer«, sagte ich und sah auf die Uhr. Es war schon fast eins. »Ich fang jetzt besser an, das Essen zu machen.«
»Ich
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