Damian
ihren Tee.
„Ich war ungefähr genauso alt wie Du, als ich Alexander kennenlernte“, beginnt sie und beobachtet Rachels Reaktion.
Warum erzählt ihr diese fremde Frau das, fragt sich Rachel verwundert, immer noch unfähig ein einziges Wort zu artikulieren.
„Ich war geschockt und verwirrt und es schien als würde die Welt über mich hereinbrechen. Ich hätte weglaufen können, so wie Du es vorhast. Er hätte mich gehen lassen, so wie Damian bereit ist Dich gehen zu lassen. Es wäre logisch und vernünftig gewesen, aber ich war bis über beide Ohren in Alex verliebt und wollte einfach nicht wahrhaben, dass es so endet. Ich ging auf ihn zu, berührte mit meiner Hand sein Shirt, genau an der Stelle, wo sein Herz schlägt und ich spürte es: kräftig und regelmäßig trommelte es gegen seinen Brustkorb. Ich sah in seine Augen und wusste, dass er kein Monster ist, sondern ein Mann, der verzweifelt nach einer Frau sucht, die ihn so akzeptiert, wie er ist“, Sam macht eine winzige Pause, „als Vampir.“
Rachels Augen weiten sich und werden größer und größer. Hat sie da eben richtig gehört? Es gibt noch einen Vampir?
„Was…also, ich meine wie…wer…?“, ist alles was sie zustande bekommt.
„Ja, es gibt noch viele unserer Art.“ Jetzt endlich beginnen die Rädchen in Rachels Gehirn wieder zu funktionieren. Und endlich ist sie auch wieder imstande sich zu artikulieren. „Es gibt noch mehr Vampire? Hier? Mitten unter uns? Haben Sie denn keine Angst? Ich meine, sie trinken das Blut der Menschen…so viel ich weiß“, fügt sie verunsichert hinzu. Aber dann fällt ihr plötzlich ein, was Sam genau gesagt hat. Ihre Hand zittert so sehr, das sie Angst hat den heißen Tee zu verschütten. Sam kommt ihr zuvor und nimmt ihr die Tasse ab, damit sich Rachel nicht auch noch verbrüht.
„Sie sagten unsere Art, dann sind sie…also, wenn ich das richtig verstehe, dann sind sie…“, stottert sie herum.
Samantha erlöst sie:
„Ja. Ich bin ein Vampir. Noch nicht sehr lange, aber ich gehöre zu ihnen.“ Unvermittelt rückt Rachel weiter weg von der Bettkante, um mehr Abstand zwischen sich und dieser Frau zu bringen.
„Hör zu Rachel. Ich weiß, Du stehst mit beiden Beinen im Leben, hast genaue Vorstellungen von dem was ist und dem, was nicht sein darf. Und doch sitzt Du hier in einem Zimmer mit mir, einem Vampir, den es eigentlich nicht geben dürfte und dort unten,“ sie macht eine entsprechende Kopfbewegung, „wartet ein Mann, ein Vampir, darauf, dass Du zu ihm zurück kommst. Es ist real, Du musst der Wahrheit in die Augen sehen. Wir existieren. Damian liebt Dich und er will Dich nicht verlieren“, redet Sam eindringlich auf Rachel ein. Diese schüttelt vehement den Kopf, weigert sich eine solche Realität zu akzeptieren. Sam steht auf und geht direkt auf Rachel zu, die sich sofort unbehaglich zurückzieht.
„Liebst Du ihn?“, ist alles was Sam noch wissen muss.
„Bitte? Was hat das denn nun damit zu tun?“, kontert Rachel nervös.
„Es ist eine einfache Frage, mehr nicht. Liebst Du ihn?“ Samantha lässt nicht locker. Sie weiß, sie hat hoch gepokert und jetzt muss sie diesen einen Trumpf ausspielen. Rachel fühlt sich in die Enge getrieben, ist zerrissen von ihren Gefühlen. Die Blicke der beiden Frauen treffen sich.
„Ja“, flüstert Rachel leise um dann noch verzweifelt hinzuzufügen: „Das ist es doch, was alles so schwer macht.“ Rachel senkt den Blick und knetet nervös ihre Finger. Sam setzt sich zu ihr auf das Bett und Rachel weicht diesmal nicht vor ihr zurück.
„Nein. Die Liebe macht alles einfach. Er liebt Dich und Du liebst ihn. Das ist alles was zählt. Ihr werdet einen Weg finden, so wie Alexander und ich einen Weg gefunden haben. Bitte Rachel, verschließ Dein Herz nicht vor ihm, nur weil er anders ist. Ja, es ist schwer zu verstehen, welche Art von Existenz er führt. Du musst lernen ihn zu verstehen, dann wird er auch auf Dich zugehen, Rücksicht nehmen und Kompromisse eingehen. Es gibt so viele Möglichkeiten einen Weg zu finden, zusammen zu bleiben, trotz aller Schwierigkeiten. Er ist ein Mann und er glaubt endlich die Frau gefunden zu haben, die ihn erlöst von dem Schmerz der Einsamkeit. Er vertraut Dir Rachel. Das gibt es nur sehr, sehr selten in der Vampirwelt. Und lass Dir gesagt sein, wenn Du Dich auf ihn einlässt, versuchst ihn zu akzeptieren, dann wird er Dich ein Leben lang auf Händen tragen. Wenn ein Vampir Mann liebt, dann ist das mit nichts zu
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