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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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überlassen. Aber solange sich kein Investor für dieses Vorhaben findet, verrotten diese Bauwerke weiter.“ Er schüttelt sanft den Kopf.
    „Zu schade!“, murmelt er vor sich hin. Rachel ist bemüht mit ihm Schritt zu halten und hat plötzlich so eine Ahnung.
    „Glauben sie denn, dass doch etwas in den Gräbern zu finden ist, was bisher unentdeckt geblieben ist?“ Der Professor bleibt so abrupt stehen, dass Rachel fast auf ihn aufläuft. Er dreht sich zu ihr um und blickt sie ernst an.
    „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber mein Gefühl sagt mir, dass die Sammlung Cunninghams ein Geheimnis birgt. Und wo, wenn nicht hier, könnte man Hinwiese darauf finden.“ Rachel schaut ihn erstaunt an.
    „Sie nehmen die Geschichte um diesen Fluch doch nicht etwa für bare Münze?“ Der Professor zieht die Augenbrauen zusammen und presst die Lippen aufeinander. Dann dreht er sich um und geht ohne ein weiteres Wort zu verlieren weiter. Rachel steht immer noch wie angewurzelt dort, wo er sie zurückgelassen hat und versucht das seltsame Verhalten des Professors zu verstehen. So sehr sie sich auch bemüht, aus den Worten des Professors wird sie einfach nicht schlau. Eines steht für Rachel jedoch so fest wie das Amen in der Kirche: sie wird sich auf keinen Fall von Flüchen und Mysterien längst vergangener Zeiten beeindrucken lassen. Sie hält nichts von diesen angeblich unheimlichen Zufällen und vermeintlich unerklärlichen Unfällen. Sie blickt sich um und sieht die angeheuerte Mannschaft etwas Abseits im Schatten eines Felsens stehen. Gelangweilt und mit gebührendem Abstand schauen sie zu ihnen herüber. Rachel weiß, dass in anderen Kulturen alten Mythen immer noch unter den Menschen lebendig sind. Aber dass erwachsene Männer an solche Märchen glauben? Kopfschüttelnd folgt Rachel Rubins zu dem Grab, auf dem angeblich der Fluch liegen soll. Das Laufen im Wüstensand ist beschwerlich und so verwundert es Rachel nicht, dass der Professor laut schnaufend vor dem besagten Grab stehen bleibt.
    „Da ist es!“, stellt er schließlich triumphierend  fest und wischt sich erneut den Schweiß von der Stirn. Auf Anhieb fällt Rachel nichts Außergewöhnliches auf. Der Eingang sieht aus, wie bei den andern Gräbern auch. Wieder macht sie ein paar Fotos. Während Rachel im Wüstensand stehen bleibt, geht der Professor vorsichtig die ersten zwei Stufen hinunter. Ein warmer Windhauch umspielt plötzlich Rachels Körper und scheint ihn sacht zu umhüllen. Ein leises Zischen, fast wie ein Flüstern umgibt sie. Schnell schaut sie sich um. Nichts. Außer Wüste, Fels und gaffende Ägypter. Was war das? Hat sie sich das eben nur eingebildet? Verdammt, sie wird sich doch wohl von dem Gerede um einen Fluch nicht angesteckt haben. Oh, nein, nicht mit ihr. Es gibt keine Geister oder übernatürliche Dinge. Punkt! Ende! Entschlossen steigt sie die Stufen hinab zu Rubins.
    „Sieht so aus, als bräuchten wir jetzt unsere fleißigen Helfer“, stellt der Professor fest, als er auf den vom Wüstensand bedeckten Eingang blickt.
    „Das wird eine Menge Arbeit, zumal maximal zwei Leute hier auf den Stufen stehen können, um den Sand wegzuschaufeln“, stellt Rachel fest. Professor Rubins ist bereits wieder zu ebener Erde aufgestiegen und winkt die Arbeiter heran, während sich Rachel den äußeren Bereich des Eingangs genauer ansieht. Sie bückt sich und fegt mit bloßen Händen am Sockel einer Stufe den Sand beiseite bis sie an eine Kante stößt. Das muss die Mauer sein, die den Stufengang säumt.  Schnell macht sie ein paar Bilder, ehe sie auch schon die Arbeiter hört, die sich laut redend dem Grabeingang nähern. Hassan gibt den Männern offensichtlich zu verstehen, was sie tun sollen.
    „Und vorsichtig, es darf nicht auch nur eine Kleinigkeit zerstört werden!“, mahnt der Professor aufgeregt. Rachel klettert die beiden Stufen wieder hoch und bleibt am Rande des Eingangs stehen, um die Arbeiten zu beobachten. Dabei dokumentiert sie jeden Zentimeter, der freigelegt wird, mit ihrer Kamera.
    Seit Stunden sind sie nun schon hier und beobachten jeden noch so kleinen Fortschritt bei der Freilegung des Grabes. Die Schatten des Felsmassives werden immer länger, was bedeutet, dass sie es heute nicht mehr schaffen werden, den Eingang des Grabes gänzlich von Sand zu befreien. Obwohl die Arbeiter Eimer um Eimer Wüstensand wegschaffen, wird es noch lange dauern, bis man zu der Stelle gelangt, die es dann zu öffnen gilt, um in das Innere zu

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