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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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zurechtrückt.
    „Oh, viel besser, danke. Die Creme hat wahre Wunder gewirkt“, bestätigt sie ihm und schenkt ihm ein winziges Lächeln, das er jedoch nur mit einem stummen Nicken bestätigt. Seine dunklen Augen schauen Rachel an und sie hat das Gefühl, noch nie in ihrem Leben solch einen leeren Blick gesehen zu haben. Es fröstelt sie und die feinen Härchen im Nacken stellen sich auf: es ist fast so, als hätte sie eben in vollkommen leblose Augen geschaut. Während Rachel sich setzt und bemüht ist ihre erschreckende Wahrnehmung zu verbergen, denkt sie weiter über ihren seltsamen Gastgeber nach. Noch nie zuvor in ihrem Leben hat sie einen Menschen kennengelernt, der derart distanziert und unnahbar und trotzdem immer höflich und zuvorkommend ist. Während sie schweigend ihre Servietten entfalten, versucht Rachel zu verstehen, warum Cunningham solch ein seltsames Verhalten an den Tag legt. Hat er vielleicht tatsächlich etwas zu verbergen? Steckt hinter der Fassade des vollendeten Gentlemans doch ein ganz anderer Mann? Und was um Himmels willen ist mit seinen Augen los? Oder sieht sie vielleicht Dinge, die nicht sind und nur ihrer Fantasie und diesem unsäglichen Gerede von Flüchen entspringen? Rachel kann ihre Gedanken nicht zu Ende führen, denn mit schlurfenden Schritten betritt der Professor mit leicht zerzaustem Haar die Terrasse.
    „Ich bitte um Entschuldigung. Ich hatte mich nur für ein winziges Nickerchen hingelegt….“ Rachel kann ein Schmunzeln nicht verbergen, beim Anblick ihres alten Freundes, der bemüht ist, sich zu ordnen.
    Während des Essens unterhalten sich Cunningham und Professor Rubins überwiegend über altägyptische Geschichte. Die beiden sind so sehr im Gespräch vertieft, dass sie Rachel kaum beachten. Sie ist jedoch erleichtert darüber, denn bei diesem Thema kann sie nun wirklich nicht mithalten. Hier unterhalten sich offensichtlich zwei Experten und zu denen zählt sie sich bestimmt nicht. So nimmt sie sich die Zeit ihr Essen zu genießen und immer wieder einmal einen Blick auf ihren Gastgeber zu werfen. Heute Abend isst er mit ihnen, wobei Rachel jedoch den Eindruck hat, dass er eher appetitlos in seinem Essen herumstochert. Rachel hingegen lässt sich ihr Abendessen schmecken. Das Couscous und die gebackenen Auberginen schmecken vorzüglich und das Hähnchen duftet wunderbar nach orientalischen Gewürzen und ist so zart, dass es auf der Zunge zergeht. Hin und wieder treffen sich Rachel und Cunninghams Blicke und jedes Mal erschreckt sie über die Kälte, die in seinen Augen liegt. Was hat diesen Mann so geprägt, dass er offensichtlich an nichts Freude empfindet? Nicht einmal an diesem hervorragenden Essen. Ist er überhaupt zu irgendeiner Emotion fähig? Und warum um alles in der Welt kann sie nicht aufhören ihn anzustarren. Rachel stöhnt innerlich auf und versucht sich auf ihre Mahlzeit zu konzentrieren. Früher oder später wird sie schon noch herausfinden, weshalb dieser Mann sie in seinen Bann zieht. Und bis dahin heißt es: kühlen Kopf bewahren und sich möglichst nicht anmerken lassen, welches Interesse er bei ihr geweckt hat.
    Nach dem Abendessen begleiten sie Cunningham noch in den angrenzenden Salon, um den Abend bei einem Brandy ausklingen zu lassen. Eine Couch und zwei Ohrensessel aus dunkelbraunem Leder stehen inmitten des Raumes, während sich zur rechten Seite eine Wand mit Bücherregalen anschließt. Der Couchtisch und die Regale sind aus dunklem, edlem  Holz gearbeitet und Rachel ist überzeugt davon, dass es sich hier um antike Möbel handelt. Die Chippendale Sessel und der Teewagen, die schräg rechts neben dem opulenten Kamin stehen, lassen deutlich erkennen, dass Cunningham offensichtlich auch hinsichtlich der Auswahl seiner Möbel auf exquisite Qualität Wert legt. Zur linken Seiten sind die Terrassentüren weit geöffnet und bieten einen wundervollen Blick in den Garten. Gerade zu befindet sich eine Bar, an der ihr Gastgeber soeben aus einer Kristallkaraffe Brandy in die Glaser gießt. Das Zimmer ist alles in allem im englischen Empire Stil gehalten und Rachel fühlt sich eher an einen alten, englischen Landsitz erinnert, als an ein ägyptisches Anwesen. Rachel setzt sich auf das Ledersofa und genießt den Blick hinaus in den tropischen Garten. Als Cunningham ihr das Glas reicht, berühren sich für eine winzige Sekunde ihre Finger und wieder erschreckt Rachel sich so sehr über die Eiseskälte seiner Haut, dass sie fast ein wenig Brandy

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