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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Schwäche zeigen.
    „Kein schöner Anblick, nicht wahr?“, kommentiert Damian sarkastisch das blutige Chaos um sie herum und seine bemitleidenswerte Gestalt. Rachel blickt in sein gequältes Gesicht und versucht möglichst gelassen zu klingen, als sie mit den Schultern zuckt und antwortet:
    „Es gibt Schlimmeres.“ Damian zieht erstaunt eine Augenbraue fragend in die Höhe. Rachel setzt sich zu ihm auf die Fliesen und schaut ihm offen ins Gesicht. Ja, dort sitzt er, der mächtige, starke und ach so verführerische Vampir und doch ist er in diesem Augenblick nichts weiter als eine arme, hilflose Kreatur. „Während der Alkoholsucht meiner Mutter habe ich  jede Menge unschöner Dinge erlebt. Das härtet ab.“
    Nach einer Weile will sie wissen: „Warum geht es Dir so schlecht? Ist es das, was ich denke? Ist es…wirst Du…“, sie wagt ihre Frage nicht zu Ende zu stellen.
    „Ich denke, ich sterbe, ja.“ Als er das Entsetzen in Rachels Augen sieht, fügt er hinzu: „Keine Angst. Ich falle nicht gleich tot um. Es wird wohl noch ein paar Jahrzehnte dauern, schätze ich. Ich sterbe bereits seit ein paar Jahrhunderten.“ Als er in Rachels fragende Augen blickt, berichtet er ihr von dem Verlust seiner Sinne und von der Tatsache, dass er bevor sie auftauchte auch kaum noch fraß.
    „Du kannst keine Farben mehr sehen?“, fragt Rachel noch einmal ungläubig nach. Damian lehnt mit dem Rücken gegen die Wand neben dem Klo und schüttelt den Kopf.
    „Ich weiß noch nicht einmal welche Farbe Deine wunderschönen Augen haben“, gibt er traurig zu und versucht ein erneutes Krampfen in seinem Inneren möglichst zu verbergen. Rachel kann kaum glauben, was sie soeben gehört hat.
    „Blau, einige meinen sie hätten einen Hauch von Türkis, so wie das Meer“, erläutert ihm Rachel etwas verlegen.
    „Ich wusste, sie sind besonders“, stellt Damian fast ein wenig triumphierend  fest.
    „Ich dachte immer, Vampire leben ewig“, kommt Rachel nun auf ihre Frage anfangs zurück.
    „Das dachte ich auch, bis ich anfing mich zu verändern. Niemand weiß, wie schlecht es mir geht, außer Henry, Mrs. Handerson und jetzt Du. Wobei…“,  er hält kurz inne, scheint abzuwägen, ob er ihr sagen soll, was ihn schon länger beschäftigt, „seit Du in mein Leben getreten bist, sind Dinge geschehen, von denen ich dachte sie verloren zu haben. Du scheinst mich wieder zum Leben zu erwecken. Ich fühle anders als noch vor ein paar Wochen und ich muss öfter fressen.“ Schon schaut er erschrocken auf, hat die Befürchtung Rachel mit seiner Äußerung verschreckt zu haben.
    „Warum?“, ist jedoch alles, was sie fragt, ohne eine Miene zu verziehen.
    „Weil ich Angst davor habe, meinem Verlangen nach Deinem Blut nachzugeben. Das Blut heute in dem Becher, es ist Konservenblut. Ich vertrage es nicht sehr gut und doch nehme ich es zu mir, nur um nicht in Versuchung zu kommen Dich…“, er zögert kurz.
    „Mich zu beißen?“, ergänzt Rachel. Damian nickt zaghaft. Er hat inzwischen seine Arme um seinen schmerzenden Leib geschlungen und scheint zu frieren. „Ich weiß, dass die Neue Generation sich von Blutkonserven ernährt. Und ich weiß, dass Du das nicht tust. Samantha hat es mir erzählt“, stellt Rachel ruhig klar und sieht in das verblüffte Gesicht Damians. „Ich habe heute sehr viel über Dich und Deine Art erfahren. Zuerst war vieles für mich schockierend und abstoßend. Aber Samantha fand einen Weg mir die Dinge zu erklären, so dass ich glaube nun mehr Verständnis für Dich aufbringen zu können.“
    Damian gibt einen zischenden Laut von sich und Rachel ist unklar, ob es ein Ausruf der Missbilligung dessen ist, was Samantha ihr wohl erzählt hat oder ein Schmerzenslaut. Damian senkt den Blick und knurrt: „Du weißt so wenig über mich.“ Rachel ist immer noch erstaunt über ihre innere Ruhe und die Sachlichkeit mit der sie offensichtlich Herrin der Situation ist. Also heißt es den nächsten Schritt zu tun:  
    „Du bist sehr blass. Du brauchst Blut! Würde es Dir helfen, damit es Dir wieder besser geht?“ Damian nickt, langsam, bedacht, nicht wissend, worauf Rachel hinaus will, aber doch erahnend, was sie vielleicht meint. Rachel blickt verlegen auf den Boden und kaut nachdenklich auf ihrer Unterlippe.
    „Oh, Gott, Rachel, tu das nicht. Du weißt, dass es mich verrückt macht“, fleht Damian und fixiert ihre Lippe.
    „Komm!“, fordert Rachel ihn schließlich auf und reicht ihm eine Hand. Er nimmt sie an und

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