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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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für immer zusammenbleiben wollt? Hast Du Dich nicht auch schon längst dafür entschieden seine Frau auf ewig zu werden? Hast Du Dir nicht auch schon Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn er Dich zu seiner Frau macht, zu einem Vampir, der ihm diese ewige Einsamkeit endlich nimmt? Ich glaube, Du machst Dir selbst etwas vor, Rachel. Du bist nicht das beklagenswerte Opfer, für das Du Dich hältst. Damian hat es sich nicht leicht gemacht. Er hat mehr als nur mit sich gerungen. Er wusste um seine Verantwortung und er wusste auch, dass er Dich vielleicht verliert, wenn Du ihn dafür verachtest. Aber er nahm es in Kauf. Er ist ein sehr mutiger Mann und er liebt Dich so sehr, dass er lieber darunter leidet, dass Du ihn womöglich dafür hasst, dass er dich gewandelt hat, als Dich sterben zu lassen. Er hat es wahrlich nicht verdient, dass Du ihm Vorwürfe machst.“ Die Strenge und die Klarheit Samanthas Worte bringen Rachel tatsächlich in Zweifel.
    „Damian ist ein guter Mann. Er liebt Dich. Und Du liebst ihn. Er ist Dein Schöpfer und Du wirst ihn immer spüren. Sein Blut fließt in Dir und ihr habt einen Bund für die Ewigkeit geschlossen. Sowohl Du, als auch er, ihr werdet immer spüren, was der andere fühlt: sein Glück, sein Leid, seine Einsamkeit, seine Freude, seine Traurigkeit und seine Wut. Du wirst seine Empfindungen wahrnehmen, es sei denn er unterdrückt sie willentlich. Und er wird immer genau wissen wie es Dir geht.“ Rachel hat es die Sprache verschlagen. Sie ist an ihn gebunden und in diesem Moment glaubt sie eine Gefangene zu sein. Seine Gefangene. Sie wird nicht mehr selbstbestimmt denken und handeln können. Er wird immer bei ihr sein. Wie soll sie damit klar kommen? Sie, die immer unabhängig und eigenständig ihr Leben gemeistert hat.
    „Ich kann ihm nicht verzeihen. Ich kann es einfach nicht“, flüstert sie traurig.
    „Die Zeit und Eure Liebe zueinander werden Dich die Dinge bald anders sehen lassen. Glaube mir“, versichert Sam ihr und drückt bestätigend Rachels Hand. „Und jetzt komm, das Dinner wird gleich serviert und alle warten schon auf Dich.“ Entsetzt schaut Rachel sie an.
    „Was? Alle warten auf mich? Du willst mich vorführen wie einen Zirkushund?“ Sam sieht sie streng an und Rachel weiß, dass sie soeben eine Grenze überschritten hat.
    „Nein, Rachel, alle freuen sich, dass Du lebst und nun zu uns gehörst und wollen Dich in unserer Mitte willkommen heißen.“
     
     
    Rachel ist so furchtbar blass. Sie sitzt wie ein Häufchen Elend am Tisch und blickt mit rotgeweinten Augen auf die Suppe vor sich. Damian zerreißt es das Herz sie so zu sehen. Am liebsten würde er sie in seine Arme schließen und trösten, ihr beistehen und ihr versichern, dass er ihr ein Leben geschenkt hat, das so übel gar nicht ist. Er möchte ihr sagen, dass sie einander haben, nie allein sein werden, niemals einsam. Sie werden ein Leben voller Liebe und Leidenschaft haben. Er wird ihr die Welt zeigen, sie an Orte führen, die nur wenige Menschen zuvor jemals gesehen haben. Er würde alles dafür tun, sie glücklich und nicht mehr so tief traurig zu sehen.
    „Du musst ein wenig von der Suppe essen“, fordert Dr. Armenti Rachel aufmunternd auf und erntet nur einen verständnislosen Blick.
    „Du musst wieder zu Kräften kommen“, mischt sich Damian ein. Rachel hebt den Blick und sie sehen einander an. Damian hat noch nie zuvor in solch hoffnungslose Augen geblickt.
    „Bitte Rachel“, fügt er leise hinzu. Wieder senkt sie den Blick und schüttelt nur ein wenig den Kopf. Es ist still an der Tafel. Alle schauen betreten auf ihre Teller. Das Klappern des Geschirrs und Bestecks ist kaum auszuhalten und Rachel würde sich am liebsten die Ohren zu halten. Jetzt kommt einer der Diener und bringt die bereits bekannten versilberten Becher und stellt jedem bis auf die Kinder und Dr. Armenti einen Becher auf den Tisch. Rachels Nasenflügel erzittern bei dem Geruch des Blutes, das sich in dem Becher befindet. Sofort läuft ihr das Wasser im Munde zusammen. Sie hat noch nie so etwas Köstliches gerochen. Plötzlich beginnt ihr Kiefer zu schmerzen und sie spürt, wie ihre Eckzähne sich langsam länger aus ihrem Kiefer schieben. Entsetzt schlägt sie die Hand vor den Mund springt auf. Ohne ein Wort zu verlieren stürmt sie weinend aus dem Zimmer.
    „Entschuldigt, bitte“, ist alles, was Damian leise über die Lippen bekommt und folgt ihr mit schnellen Schritten. Er findet sie auf der Terrasse. Die

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