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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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verschüttet. Cunningham fällt ihr Missgeschick auf, er geht jedoch nicht weiter darauf ein.
    „Nun, Mr. Cunningham, ich kann es kaum erwarten einen Blick auf ihre Sammlung werfen. Wann glauben Sie ist das möglich?“, unterbricht Rubins die Stille und setzt sein Glas an die Lippen.
    „Wenn sie mögen, dann können sie einige Artefakte sofort sehen“, antwortet Cunningham gelassen und nimmt äußerst amüsiert zur Kenntnis, dass der Professor sich vor Erstaunen fast verschluckt. Nachdem Rubins sich ein paar Mal geräuspert hat, fragt er ungläubig:
    „Die Sammlung ist hier? Hier in diesem Haus?“  Cunningham nimmt genüsslich einen Schluck aus dem schweren Kristallglas und antwortet fast beiläufig:
    „Ja. Nicht alles, aber doch einige Stücke sind hier in meinem Haus. Wollen sie sie sehen?“ Rachel hat den Professor noch nie so eilig aufspringen sehen. Beinahe verschüttet er seinen Drink.
    „Selbstverständlich!“, ruft er aufgeregt aus. Cunningham erhebt sich ebenfalls aus seinem Sessel, in den er sich vor nicht einmal einer Minute gesetzt hatte und stellt sein Glas ab.
    „Miss Fletcher, wollen sie uns begleiten?“, fragt er Rachel betont höflich und Rachel kann sich ein winziges Grinsen aufgrund seiner altmodischen Redensweise nicht verkneifen.
    „Ja, gerne!“ Cunningham reicht ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. Rachel zögert für den Bruchteil einer Sekunde, denn erneut befürchtet sie sich bei der Berührung seiner kalten Hand zu erschrecken und doch nimmt sie seine höfliche Geste an. Sie legt ihre Hand in die seine und natürlich spürt sie auch wieder diese unerklärliche Kälte. Seltsam, wie kann ein Mensch nur so kalte Hände haben? Er hält sie sanft und als sie sich aufrichtet und ihm ins Gesicht sieht, da glaubt sie in seinen Augen wieder diese winzigen, goldenen Punkte zu erkennen. Sekundenlang stehen sie sich gegenüber, während Cunningham immer noch ihre Hand fest und doch so sanft in der seinen hält. Ein Räuspern unterbricht diesen seltsamen Moment.
    „Wollen wir?“, erkundigt sich der Professor und in seiner Stimme klingt ein Hauch Ungeduld.
    Nur zögernd löst Damian den Blick von Rachel und nur mit Mühe ist er in der Lage ihre Hand zu entlassen.
    „Sie erlauben…“, murmelt er und dreht den beiden den Rücken zu um voran zu gehen. Während sie den Salon verlassen und durch den Innenhof gehen, versucht Damian fieberhaft zu ergründen, was da zwischen ihm und Rachel vorgeht. Sie übt eine unergründliche Faszination auf ihn aus und er kann sich nicht erklären warum. Sie ist hübsch, keine Frage. Sie hat eine Figur, die das Herz eines jeden Mannes höher schlagen lässt. Sie ist klug und ihr Lächeln ist so bezaubernd, dass er einfach nicht genug davon bekommen kann. Aber warum? Warum genießt er ihre Nähe so sehr? Warum fühlt er sich ihr körperlich so hingezogen, dass er jede sich bietende Gelegenheit nutzt um sie zu berühren? Damian kann seine Gedanken nicht zu Ende führen, denn sie sind bereits an der Haupttreppe vorbei nach rechts abgebogen und stehen nun vor einer verschlossenen Tür. An der Wand neben der Tür befindet sich ein elektronisches Zahlenschloss, in das er nun, für die anderen verdeckt eine sechsstellige Nummer eingibt. Ein leises Klicken zeigt ihm, dass die Verriegelung die Tür nun freigibt. Er öffnet sie und vor ihm erstreckt sich eine steile Treppe, die tief hinab in den Keller führt. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, geht Damian abermals vor, um seinen Gästen den Weg nach unten zu zeigen. Die Wände sind weiß verputzt und eine Lichtleiste an den Seiten der Stufen weist den Weg nach unten.
    „Ich hätte nie gedacht, dass es einen Keller unter ihrem Haus gibt“, stellt der Professor schnaufend fest, denn sie sind bereits einige Meter, Stufe für Stufe, hinuntergestiegen.
    „Es ist kein gewöhnlicher Keller“, gibt Cunningham Auskunft. „Wie Sie wissen steht das Haus auf einem Berg und ich habe diesen unterirdischen Gang in den Fels schlagen lassen“, erklärt ihr Gastgeber. Inzwischen befinden sie sich bestimmt zehn Meter unter dem Haus und Rachel spürt mit jeder Stufe, die sie hinab gehen, dass es kühler wird. Sie stehen nun vor einer weiteren Tür und wenn Rachel richtig vermutet, dann handelt es sich um eine Stahltür, wie in einem Tresorraum. Cunningham dreht das Zahlenrad, das sich über dem Türbügel befindet, hin und her. Dabei verdeckt er mit seinem Körper diesen Bereich so geschickt, dass weder der

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