Damian
Professor noch sie auch nur einen winzigen Blick auf die Zahlenkombination werfen können. Während Cunningham die Zahlenkombination eingibt, blickt sich Rachel um und erkennt genau über ihrem Kopf eine Kamera. Alles ist auf höchstem Niveau gesichert und Rachel kann es kaum erwarten zu sehen, welche Kostbarkeiten einen solchen technischen Aufwand rechtfertigen. Hinter ihr tritt der Professor ungeduldig von einem Bein auf das andere. Schließlich öffnet sich die schwere Tür vor ihnen und Cunningham geht zur Seite, um sie eintreten zu lassen. Als Rachel an ihm vorbeigeht, zieht er unbemerkt tief die Luft ein und hat sichtlich Mühe nicht in Jubelschreie auszubrechen. Nicht nur, dass er inzwischen glaubt, ihn verbindet etwas mit Rachel, sie scheint auch seine tot geglaubten Sinne wieder zu beleben. Diesmal ist es nämlich nicht nur der Duft ihres Blutes, der seinem Geruchssinn schmeichelt, es ist auch ihr leichtes, zart blumiges Parfum und der sanfte Duft ihrer Haut, der sämtliche Geruchsnerven zum Vibrieren bringt. Als Rachel und der Professor nun in den Raum treten, können sie kaum glauben, was sich ihnen darbietet. Sie stehen inmitten eines abgedunkelten Gewölbes. Ringsherum erstreckt sich ein einziger runder Raum, der nur durch Bögen, die in den Fels geschlagen sind, in Teilbereiche aufgegliedert ist. Über ihnen befindet sich eine Kuppel, in denen sich die Verstrebungen der Bögen verjüngen. Rachel schaut sich fasziniert um und kann einen Vergleich mit einer Kathedrale nicht leugnen. Die Kuppel über ihnen ist vielleicht fünf Meter hoch und reich verziert mit wunderbaren Reliefs und ägyptischer Malereien. Noch nie zuvor hat sie einen Raum von solch einer Anmut, architektonischer Perfektion und filigraner Kunst gesehen.
„Mein Gott…“, ist alles, was Rubins zustande bringt, während er staunend seinen Blick über die Malerei der Kuppel wandern lässt. Rachel schaut sich inzwischen weiter um. In den kleineren Gewölben, die den Raum unterteilen, befinden sich Schaukästen und jeder einzelne, indirekt beleuchtete Schaukasten, offenbart ein Artefakt von Cunninghams Sammlung. Ein Stöhnen hallt von den Wänden auf sie zurück, denn der Professor hat inzwischen auch die Schaukästen entdeckt und kann das, was sich seinen Augen offenbart, kaum glauben. Er beginnt zu taumeln und muss sich angesichts der wundervollen Dinge, die er sieht, erst einmal an einem der Stützpfeiler anlehnen.
„Es freut mich, dass ihnen meine kleine Sammlung offenbar gefällt“, kommentiert Cunningham den Schwächeanfall des Professors.
„Wie in einem Museum“, flüstert Rachel beeindruckt. „Bitte, sehen sie sich um. Ich habe keine Mühen gescheut und in die teuersten und modernsten Techniken zur Erhaltung der Stücke investiert“, erläutert ihnen Cunningham. Rachel ist mehr als beeindruckt von den Gegenständen, die sie im Innern der Schaukästen entdeckt. Da sind Schmuckstücke aus Gold, Schalen und kleine Schatullen, liebevoll bemalt und reich verziert mit bunten Steinen.
„Sind das etwa Edelsteine?“, fragt sie sich staunend. Sie geht weiter und entdeckt Gegenstände des täglichen Lebens: Kämme, winzige Löffel, Schöpfkellen, Tiegel, Flakons und Krüge. Gefäße, in denen vermutlich Cremes, Öle und Kräuter aufbewahrt wurden, die unter anderem der täglichen Körperpflege dienten.
„Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit wird alle zehn Minuten von einem Sensor gemessen“, erklärt Cunningham als der Professor mit offenem Mund vor einer Vitrine stehenbleibt, in der sich ein Bogen, ein Köcher und Pfeile befinden.
„Und diese Stücke stammen tatsächlich aus den Gräbern?“, fragt Rubins, noch immer ungläubig.
„Ja. Mein Großvater versicherte mir glaubhaft, dass sie aus dem Grab, dass sich südlich zum höchsten Punkt des Bergmassivs befindet, stammen.“
Dann sind diese Gegenstände mindestens dreitausend Jahre alt“, flüstert der Professor und beginnt abermals zu schwanken. Damians Blick fällt inzwischen auf Rachel, die an einer Vitrine im hinteren Bereich des Gewölbes stehengeblieben ist.
„So etwas Wunderschönes habe ich noch nie zuvor gesehen“, flüstert Rachel ergriffen, als sie merkt, dass Cunningham neben ihr steht. Ihr Blick ist auf einen Papyrus gerichtet, auf dem eine Szene dargestellt ist, die offensichtlich eine Familie zeigt.
„Diese Farben…“, flüstert sie fasziniert. „Ich wusste nicht, dass auch das einfache Leben der Menschen, die in den Siedlungen lebten, auf
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