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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Freund diese haarsträubende Geschichte erfinden, nur um mich nicht sehen zu müssen?“ Rachel ist derart aufgebracht, dass sie die Hände zu Fäusten geballt hat.
    „Es ist wahr, Rachel. Sie hat ihn auf übelste Weise missbraucht. Verdammt, er liebt Dich. Er hat Angst Dich wieder zu verlieren. Glaubst Du allen Ernstes, er hätte so ausgesehen, wie wir ihn gefunden haben, wenn er alles freiwillig mitgemacht hätte?“ Jetzt ist es Luca, der aufgesprungen ist und sie aufgebracht anstarrt. Die Gedanken überschlagen sich in Rachels Kopf. Als sie merkt, dass ihre Knie weich wie Pudding werden, lässt sie sich erneut auf die Bank fallen.
    „Oh, mein Gott“, flüstert sie leise, als sie sich in Erinnerung ruft, wie schrecklich seine Verletzungen waren und in welch erbarmungswürdigen Zustand er war. Leylha muss ihn geschlagen und gefoltert haben. Sie ließ ihn in der Sonne brennen. Sie ließ ihn offensichtlich verhungern und verdursten. Die Erkenntnis, trifft sie wie ein Schlag in die Magengrube, als sie an die alten Narben auf seinem Rücken denkt und an seine Worte, Leylha hätte ihn damals gequält und erniedrigt.
    „Luca, ist das wirklich wahr?“, vergewissert sie sich noch einmal mit flehendem Blick. Lucas Augenbrauen sind zusammengezogen und er sieht sie ernst an und nickt.
    „Es fiel ihm unendlich schwer, mit mir darüber zu sprechen. Aber er hielt es für notwendig, weil er der Meinung ist, die Neue Generation müsse wissen, dass Leylha etwas Teuflisches vor hat. Wenn sie wirklich einen Erben hat, dann wird früher oder später ein Krieg ausbrechen. Ein Kind, mit Leylhas und Damians Genen, wäre eine absolute Bedrohung für alle Vampire, die das friedliche Miteinander mit den Sterblichen wollen. Leylha will einen Vampir erschaffen, der mächtiger und brutaler ist, als alles bisher Dagewesene. Sie will ein Monster erschaffen, blutrünstiger als alle Vampire auf der Welt zusammen.“ Rachel starrt Luca mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an.
    „Du darfst ihn nicht verurteilen. Damian liebt Dich immer noch. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen“, versichert ihr Luca und setzt sich wieder zu ihr. Rachel kann kein Wort auf das eben gehörte erwidern. Der Klumpen in ihrem Hals verhindert, dass sie etwas Vernünftiges von sich geben kann. Ihre Gedanken überschlagen sich jedoch, während sie weiter schweigend neben Luca auf der Bank sitzt.
    „Sind wir in Gefahr? Sollten wir nicht weg von hier, weit weg von diesem schrecklichen Biest?“, bricht es plötzlich panisch aus ihr heraus. Luca schüttelt den Kopf.
    „Nein, ich glaube, im Moment geht keine Gefahr von ihr aus. Sie hat bekommen was sie wollte und wartet jetzt auf das Ergebnis.“ Seine ungeschickten Worte treffen Rachel mitten ins Herz, sie lässt sich jedoch nichts anmerken. „Sie wird natürlich toben, dass wir Aman erledigt haben. Aber solange sie nicht weiß, ob sie schwanger ist, wird sie sich vermutlich zurückziehen und abwarten.“
    „Und was ist, wenn es nicht geklappt hat?  Was ist, wenn sie nicht schwanger ist?“, spricht Rachel leise das aus, was ihr Herz erneut dazu bringt sich schmerzhaft zusammenzukrampfen. Die Antwort auf diese Frage bleibt offen.
     
     
    Als Rachel in dieser Nacht zurück auf ihr Zimmer geht, ist ihre Welt eine andere geworden. Sie geht auf und ab und immer wieder bleibt sie stehen und schaut hinaus in die dunkle Nacht. Sie hat es inzwischen akzeptiert ein Vampir zu sein und  weiß nun mehr über die Welt der Vampire als ihr vielleicht wirklich lieb ist. Sie kennt die Gefahren, die auf sie lauern und wer ihre Feinde sind. Und entgegen allen Mythen sind es nicht in erster Linie die Sterblichen, vor denen sie sich in acht nehmen muss. Da ist zum einen der Orden, eine von der Kirche gedeckte, kleine aber höchst gefährliche Gruppierung fanatischer Jäger des Übernatürlichen. Und da sind die Feinde aus den eigenen Reihen. Die Vampire, die mit Gewalt die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Und da ist Leylha. Rachel weiß genau, dass sie ein viel zu junger Vampir ist, um sich ernsthaft mit Leylha messen zu können. Und dennoch spürt sie tief in ihrem Inneren einen unbändigen Hass auf diese Frau. Leylha hat sich mit Gewalt genommen, was Damian ihr, Rachel, niemals geben kann: ein Kind. Und sie hat den Menschen zutiefst gequält und gedemütigt, den Rachel mehr als alles auf der Welt liebt: Damian. Hier und heute legt Rachel einen Eid ab, den sie niemals brechen wird und ein boshaftes Lächeln umspielt

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